Klimaanpassung
Der Klimawandel kommt. Auch nach Augsburg.
Der Klimawandel ist auch in Augsburg schon zu spüren – man denke nur an die Hitzewellen im Sommer 2015 und 2018 oder auch 2022, die mit schwerwiegenden Folgen wie extremem Niedrigwasser in den Flüssen oder mit Feldbränden einhergingen. Daher wird neben dem Klimaschutz – d. h. der Verringerung von Treibhausgasemissionen – die Anpassung an die Folgen des Klimawandels immer wichtiger. Hinzu kommt: Erfolgreicher Klimaschutz kann den Klimawandel für die nächsten Jahrzehnte in einem beherrschbaren Rahmen halten – aufhalten lassen wird er sich aufgrund der Trägheit der Prozesse in der Erdatmosphäre hingegen erst längerfristig.
Dabei gilt: Klimaschutz ist die beste Maßnahme zur Klimaanpassung, denn je geringer die Klimaänderungen ausfallen, desto weniger Anpassungsmaßnahmen müssen ergriffen werden. Die Stadt Augsburg hat daher im Juli 2022 mit dem Blue City Klimaschutzprogramm einen Klima-Fahrplan für die nächsten Jahre erstellt und führt im Bereich Klima & Energie zahlreiche Maßnahmen durch.
Eng verzahnt mit der Klimaanpassung ist die Stadtklimatologie. Hier werden wissenschaftliche Grundlagen zum Augsburger Stadtklima erarbeitet und der Öffentlichkeit sowie den städtischen Fachplanungen zur Verfügung gestellt. So leistet die Stadtklimaanalyse wertvolle Aussagen zu Hitzehotspots und Frischluftleitbahnen, die bei der zukünftigen Stadtentwicklung berücksichtigt werden sollen.
Das Klimaanpassungsmanagement bei der Stadt Augsburg wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.
Geförderte Maßnahme: „DAS-A.2: Umsetzung eines integrierten Klimaanpassungskonzepts für die Stadt Augsburg“
Laufzeit: 01.05.2023 – 30.4.2026
Förderkennzeichen: 67DAA00752
Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“
Förderschwerpunkt A: Einstieg in das kommunale Anpassungsmanagement
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Projektträgerin Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG)
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Klimawandel-Anpassungskonzept
Ziele und Maßnahmen
Klimaresilientes Quartier und Hitzeaktionsplan
Veranstaltungen
Beratungen
Tipps für Bürgerinnen und Bürger
Tipps für Bürgerinnen und Bürger
Hitze
- Website „Hitzeschutz in Augsburg“: Infos speziell für gefährdete Personengruppen im öffentlichen Raum (z. B. Wohnungslose)
- Den Klimawandel gesund meistern – Coole Tipps für heiße Tage (Broschüre)
- GESUND DURCH DIE SOMMERHITZE – Informationen und Tipps für ältere Menschen und ihre Angehörigen (Faltblatt)
- Tipps zum Hitzeschutz für Babys und Kleinkinder
Starkregen / Überschwemmungen
- Website zu Starkregen-Überflutung und Rückstau mit „Unwetter Gebäude-Check“ (Verbraucherzentrale)
- Naturgefahr Starkregen – mögliche Gefahren, vorbeugende Maßnahmen, Verhalten (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
- Informationen zur Absicherung gegen Elementarschäden: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV)
- Hochwasser-Eigenvorsorge: Fit für den Ernstfall (Bayer. Landesamt für Umwelt)
Klimaanpassung am Gebäude
- Praxisratgeber Klimagerechtes Bauen (Deutsches Institut für Urbanistik)
- Website co2online.de mit Infos rund ums Gebäude: Dämmung, Hitzeschutz für Innenräume, Hochwasser- und Starkregenschutz, Dach- und Fassadenbegrünung u. a.
Dach- und Fassadenbegrünung / Garten
- Mehr Grün am Haus – Dach-, Fassaden- und Vorgartenbegrünung (Verbraucherzentrale NRW)
- Website des Bundesverbandes Gebäudegrün e. V. (BuGG): fundierte Informationen und Planungshinweise zur Dachbegrünung und zur Fassadenbegrünung
- Den Garten dem Klimawandel anpassen (Artikel des NDR, 14.09.2022): Durch den Klimawandel werden künftig sowohl Dürreperioden als auch Starkregen und warme Winter zunehmen. Wie lässt sich der Garten darauf vorbereiten?
Wo finde ich Wetterwarnungen oder Warnungen im Katastrophenfall?
Allgemeine Wetterwarnungen
- Amtliche Wetterwarnungen des DWD:
Auf der Website des Deutschen Wetterdienstes werden die amtlichen Wetterwarnungen zu Unwettern und Hitze für jede Kommune in Deutschland veröffentlicht. Dazu gibt es auch die zugehörige WarnWetter App, über die man sich auch Push-Nachrichten auf sein mobiles Endgerät schicken lassen kann.
Hitze
- Hitzewarnsystem des DWD:
Das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes warnt vor gesundheitlich belastenden Hitzewellen für die folgenden fünf Tage. Das ermöglicht, rechtzeitig zu reagieren und vorbereitet zu sein.
Hierzu lässt sich auch der zugehörige Newsletter abonnieren, über den Sie die Hitzewarnungen für die Stadt Augsburg (mit Landkreis Augsburg) oder einen anderen gewünschten Landkreis/kreisfreie Kommune direkt in Ihr Postfach erhalten.
Hochwasser
- Hochwasservorhersage Bayern:
Auf der Website des Hochwassernachrichtendiensts Bayern vom bayerischen Landesamt für Umwelt können Sie sich über Meldestufen und Hochwasserwarnungen informieren. Der Service ist auch als mobile Version fürs Smartphone verfügbar. - Über die amtliche Wasserstands- und Hochwasser-Informations-App „Meine Pegel“ können Sie sich über den aktuellen Wasserstand an Ihrem Pegel informieren und sich per Push-Mitteilung bei Über- oder Unterschreitung von individuell konfigurierbaren Grenzwerten benachrichtigen lassen.
Warnung im Katastrophenfall
- Warnungsinformationen der Berufsfeuerwehr Augsburg:
Die Berufsfeuerwehr der Stadt Augsburg informiert auf ihrer Website über die Warnung der Bevölkerung in Gefahrenlagen und im Katastrophenfall, beispielsweise über Sirenen oder diverse Socia-Media-Kanäle.
- Warn-App Nina:
Über die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes (NINA) erhalten Sie wichtige und aktuelle Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes, Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen und wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes (z. B. Großbrand) sowie Informationen über die Corona-Pandemie – direkt auf Ihr mobiles Endgerät.
Anpassungsstrategien – von Augsburg bis zur EU
Klimawandel-Anpassungskonzept für die Stadt Augsburg (KASA)
Am 25.5.2022 wurde das Klimawandel-Anpassungskonzept für die Stadt Augsburg (KASA) vom Stadtrat beschlossen. Nähere Informationen und das Konzept zum Download finden Sie unter www.augsburg.de/kasa und unter Ziele und Maßnahmen
Bayerische Klima-Anpassungsstrategie (BayKLAS)
Die Bayerische Klima-Anpassungsstrategie (BayKLAS) aus dem Jahr 2009 wurde 2016 aktualisiert und weiterentwickelt, um die klimasensitiven und verwundbaren Bereiche in Wirtschaft, Gesellschaft, Infrastruktur und Natur Bayerns bestmöglich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS)
Am 17. Dezember 2008 hat das Bundeskabinett die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) beschlossen, im Jahr 2011 folgte der zugehörige Aktionsplan. Die Deutsche Anpassungsstrategie wurde 2015 und 2020 im Rahmen von Fortschrittsberichten fortgeschrieben. Dabei wurden auch die Maßnahmen der Aktionspläne aktualisiert.
Die europäischen Anpassungsstrategie
Im Februar 2021 hat die Europäische Kommission die neue EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel verabschiedet. Die Strategie zeigt auf, wie sich die Europäische Union an die unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels anpassen und bis 2050 klimaresistent werden kann.
Weitere Infos zum Klimawandel und zur Klimaanpassung
Umweltbundesamt: Grundlagen des Klimawandels
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Meldungen und Themenschwerpunkte rund um die Klimaanpassung.
Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass)
Seiteneigene Information: Das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) des Umweltbundesamtes hat es sich zur Aufgabe gemacht, "Anpassung an den Klimawandel" in Deutschland und Europa voranzutreiben. Dabei werden zukunftsfähige Wege aufgezeigt und Anstöße für die Entwicklung einer an den Klimawandel angepassten Gesellschaft und Umwelt gegeben.
Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Klima-Report Bayern 2021
Der Klima-Report Bayern 2021 ist die zweite Auflage der umfassendsten Bestandsaufnahme zu den Folgen des Klimawandels im Freistaat. Der Inhalt umschließt Informationen zum Klimawandel und seinen Auswirkungen in Bayern, sowie Anpassungs- und Forschungsaktivitäten.
Bayerische Staatsregierung: Bayerisches Klimainformationssystem (BayKIS)
Das bayerische Klimainformationssystem (BayKIS) zeigt, wie sich das Klima in einzelnen Regionen in der Vergangenheit bereits verändert hat und was die Klimazukunft voraussichtlich bringen wird. Dabei können aussagekräftige Klimakenngrößen wie z. B. Hitzetage oder Tropennächte ausgewählt werden. Ebenfalls kann man zwischen den Szenarien mit und ohne Klimaschutz wählen und dadurch erkennen, was man durch Klimaschutz gewinnen kann.
Schutzgutkarte Klima/Luft Bayern
Seiteneigene Information: In der Schutzgutkarte Klima/Luft wurde die klimawandelbedingte Hitzebelastung des Menschen erstmals flächendeckend für ganz Bayern untersucht. Die Karte veranschaulicht, welche Siedlungsräume schon heute eine hohe humanbioklimatische Belastung aufweisen und wie sich diese Belastung unter Annahme eines schwachen oder starken Klimawandels verstärken wird. Zudem zeigt die Karte, wo sich Ausgleichsräume und Kaltluftabflüsse befinden, die für eine Reduzierung der Belastung von Bedeutung sind.
Bayerisches Umweltministerium: Stadt.Klima.Natur
Das Info-Portal „Stadt.Klima.Natur“ richtet sich vorwiegend an die Zielgruppe der Kommunen und stellt hierzu Arbeitshilfen und Datengrundlagen zur Verfügung
Bayerisches Landesamt für Umwelt: Klimaanpassung – Risiken, Chancen und Handlungsfelder für Unternehmen
Seiteneigene Information: Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen spielt auch für viele Unternehmen eine Rolle und stellt sie vor neue Herausforderungen. Die Website informiert über Risiken und Chancen des Klimawandels für bayerische Unternehmen und stellt die entsprechenden Handlungsfelder vor.
Klimaanpassung – FAQs (häufig gestellte Fragen)
Wo finde ich wichtige Fakten zum Klimawandel?
Wichtige Fakten zum Klimawandel weltweit und in Deutschland finden sich beispielsweise in der Basis-Faktensammlung des Deutschen Klimakonsortiums.
Was ist Klimaanpassung?
Der Klimawandel verändert unsere Umwelt und wird auch unser Leben in Deutschland verändern. Er hat unter anderem Einfluss auf unser Wohnen, Arbeiten und unsere Gesundheit. Um auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet zu sein, legte die Bundesregierung 2008 eine Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) vor. Die Strategie, die 2011 mit einem Aktionsplan unterlegt wurde, schafft einen Rahmen zur nationalen Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels und etabliert einen mittelfristigen Prozess, in dem mit den betroffenen Akteuren der Handlungsbedarf sowie mögliche Anpassungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden sollen. Mit der Strategie bündelt die Bundesregierung die in den verschiedenen Bundesministerien laufenden Arbeiten zur Anpassung an den Klimawandel in einem gemeinsamen Rahmen. (Information des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)
Was passiert auf Bundesebene zur Klimaanpassung?
Eine übersichtliche Zusammenstellung hierzu liefert die folgende Website des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Klimaanpassung – Worum geht es?
Was kostet uns der Klimawandel in Deutschland heute schon?
Bisher gibt es noch kein vollständiges Bild vom Ausmaß der Schäden durch den Klimawandel oder den genauen Anteil des Klimawandels an Extremwettereignissen, vor allem wegen methodischer Schwierigkeiten. Daher bezieht die Bundesregierung Daten und Studien anderer relevanter Akteure zu den Kosten durch Schäden von Extremwettereignissen in ihr Handeln ein. Wir wissen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV), dass die Versicherer für Beschädigungen durch Sturm, Hagel und weitere Naturgefahren wie Starkregen im Jahr 2020 rund 2,5 Milliarden Euro geleistet haben. 2019 waren es rund 3,0 Milliarden Euro in der Sach- und Kraftfahrzeugversicherung. Seitens des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden für Berlin und Hessen für den Sommer 2018 insgesamt etwa 1.200 hitzebedingte Sterbefälle ermittelt. In den Jahren 2017 bis 2020 haben Stürme, Dürre und Hitzewellen sowie Massenvermehrung von Borkenkäfern gravierende Schäden im Wald verursacht. Auf Grundlage einer Länderabfrage mit Stand 31. Dezember 2020 ist von einer geschädigten Waldfläche von insgesamt 277.000 Hektar auszugehen. (Information des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)
Wie hat sich das Klima in Augsburg bereits verändert?
Die Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen einen klaren Temperaturanstieg in Augsburg in den vergangenen Jahrzehnten. Ebenso hat die Zahl der heißen Tage (>30 °C) zugenommen, während die Anzahl der Eistage (Maximum der Lufttemperatur < 0 °C) abgenommen hat. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier: Klimatische Bedingungen in Augsburg
Wie wird sich das Klima in Augsburg zukünftig entwickeln?
Das lässt sich heute noch nicht sagen, da es von vielen Faktoren abhängt wie dem globalen Bevölkerungswachstum, Landnutzung, Konsum, Klimaschutzbemühungen usw. Daher bilden die modellierten Prognosen immer eine ganze Bandbreite möglicher Entwicklungen ab. Dabei steht fest, dass sich der Anstieg der Jahresmitteltemperatur weiter fortsetzen wird, während Schnee- und Eistage weiter abnehmen werden. Auch Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Trockenperioden und Starkregenereignisse werden weiter zunehmen. Weitere Informationen zu den bisherigen und zukünftigen Klimaänderungen finden Sie im Klimawandel-Anpassungskonzept, Teil1, Kapitel 4.
Wer sind die relevanten Akteure für die Klimaanpassung in Augsburg?
Die Anpassung an den Klimawandel besteht aus zahlreichen kleineren und größeren Bausteinen. Dazu gehören zum einen die Maßnahmen und Leitprojekte aus dem KASA-Maßnahmenkatalog, die durch verschiedene Fachdienststellen umgesetzt werden sollen und daher auch in einem breiten Beteiligungsprozess erarbeitet wurden. Hierzu sind in jedem Maßnahmensteckbrief verantwortliche und mitwirkende Akteure genannt.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass auch Privatpersonen und Unternehmen eigene Vorsorge treffen. Das kann über hilfreiche Verhaltensweisen während Hitzewellen bis hin zu Starkregen- und Hitzeschutzmaßnahmen am eigenen Gebäude reichen. Auch Dach- und Fassadenbegrünung sowie naturnah gestaltete Gärten gehören dazu und erz ielenzugleich positive Effekte auf Kleinklima, Regenwasserrückhalt und Biodiversität.
Foto Ziele und Maßnahmen: Evangelische Diakonissenanstalt; Foto Leitprojekt Klimaresilientes Quarter: Jan Weber-Ebnet