Maßnahmen für eine starke Innenstadt
Die Innenstadt ist das Herz Augsburgs – räumlicher Mittelpunkt, historischer Begegnungsort und wirtschaftlicher Motor. Sie verbindet Menschen, schafft Identität und bietet Raum für Neues. Doch sie steht auch vor großen Herausforderungen: gesellschaftlicher Wandel, Klimakrise, Digitalisierung und verändertes Konsumverhalten verlangen kontinuierlich neue Antworten.
Die Stadt Augsburg reagiert darauf mit einem umfassenden Maßnahmenpaket für eine starke und lebenswerte Innenstadt. Im Fokus stehen Aufenthaltsqualität, Familienfreundlichkeit, nachhaltige Mobilität, digitale Lösungen und Klimaanpassung. Ziel ist eine resiliente, vielfältige und zukunftsfähige Stadtmitte – für heutige und kommende Generationen.
Ob Einkaufen, Kultur, Begegnung oder Mobilität – die Innenstadt bleibt ein Ort für alle. Hier trifft Geschichte auf Innovation. Hier entscheidet sich, wie wir morgen leben wollen. Gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern aus der Stadtgesellschaft gestalten wir diese Veränderung kontinuierlich aktiv mit – konkret, kreativ und nachhaltig.
Unsere Innenstadt gemeinsam weiterentwickeln – Der Dialog zur Zukunft
Die Entwicklung der Innenstadt ist Teamarbeit: Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft arbeiten Hand in Hand. Alle Infos zum weiteren Prozess finden Sie hier.
Das geht in der Innenstadt
1. Eine Innenstadt für alle
Die Stadt setzt auf konsumfreie Angebote, familienfreundliche Orte und Barrierefreiheit. Beispiele hierfür sind die Neugestaltung des Stadtmarkts, der geplante Spielbrunnen am Martin-Luther-Platz, die Erweiterung des Blindenleitsystems sowie neue Sitzgelegenheiten, ein neues Besucherleitsystem und die Stärkung der Aufenthaltsqualität in der Stadtbücherei. Mit der Planung des Hauses MAX59 in der Maximilianstraße soll, gemeinsam mit der Tessin Stiftung, mitten in Augsburg ein Ort für Begegnung, Bildung und Kultur entstehen. Auch der temporäre Playfountain am Rathausplatz lädt zum Verweilen ein. Die mögliche Schulnutzung im ehemaligen Karstadt-Warenhaus wird geprüft – für mehr Bildung in der Innenstadt. Mit Sanierung und Neubau des Staatstheaters wird Kultur wieder im Herzen der Stadt erlebbar sein.
2. Den öffentlichen Raum aufwerten
Mehr Platz, mehr Qualität, mehr Leben: Die Stadt gestaltet zentrale Straßen und Plätze neu, wie z.B. die Karolinenstraße, die Fuggerstraße, die Maximilianstraße und das Umfeld des Staatstheaters. Weitere Maßnahmen sind die Neugestaltung der Jakoberstraße West, die Entwicklung des Campus Gutenbergstraße sowie neue Abfallbehälter. Passagen und konsumfreie Zonen werden aufgewertet. Die Fortschreibung der Gestaltungsrichtlinie für Schanigärten verdeutlicht die enge Verbindung von Gestaltung und Nutzung. Aktionen und Events wie die Light Nights und die Augsburger Sommernächte sorgen messbar und nachweislich für mehr Leben in der Innenstadt.
3. Die Innenstadt klimafit machen
Grün statt grau: Plätze wie der Ernst-Reuter-Platz vor der Stadtbücherei und der Bauernmarkt werden umgestaltet – mit Bäumen, Trinkbrunnen und Schatten. Projekte wie der „Grüne Ring“, Klimainseln, das SMSA-Gießmanagement und das SMSA-Baumpflanzprogramm machen die Innenstadt widerstandsfähiger gegen Hitze. Als Ergebnis einer Bürgerbeteiligung spenden ab Frühling 2026 zahlreiche Bäumen in Pflanzkübeln Schatten auf dem Rathausplatz. Eine Planungshinweiskarte zur Klimaanpassung ergänzt die Maßnahmen.
4. Gewerbe stärken und Nutzungsvielfalt steigern
Die Innenstadt soll lebendig und vielfältig bleiben. Die Stadt fördert Maßnahmen zur Frequenzsteigerung für den Handel, entwickelt den Bauernmarkt auch als Multifunktionsfläche, prüft eine neue Funktion für das ehemalige Karstadt-Warenhaus, unterstützt Pop-up-Stores wie „Zwischenzeit“, kreative Zwischennutzungen wie „KARO [10]“ und neue Quartiersprofile wie die Stadtortgemeinschaften Bahnhofstraße und Altstadt. Leerstände werden für Bildung, Kultur und Gastronomie genutzt. Auch die Nachtökonomie wird gestärkt – z. B. durch die „Stadt nach Acht“-Initiative. Die neue Stellplatzsatzung und die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren sind Erleichterungen für Handel und Gewerbe und unterstützen die flexible, multifunktionale Nutzung von Gewerbeflächen. Aktuelle Passantenfrequenzen in der Innenstadt, und alle weiteren Informationen für Gewerbetreibende finden Sie hier.
5. Nachhaltige Mobilität gestalten und Digitalisierung smart nutzen
Mobilität neu denken: Mit Mobilitätspunkten und einem smarten Parkleitsystem wird die Innenstadt besser und smarter erreichbar. Neue Radstreifen wie z. B. in der Hermanstraße verbessern den Radverkehr, der Tempo 30 Verkehrsversuch auf der Ost-West-Achse sorgt für mehr Sicherheit und weniger Lärm. Zusätzlich hilft die Digitalisierung – etwa mit dem Smart-City-Dashboard, dem Smart City Logistik Projekt, der Stadt Augsburg-App und dem Digitallotsen für den Einzelhandel.
6. Kultur stärken und Identität bewahren
Die Innenstadt ist Bühne für Augsburgs Geschichte und Kultur – nicht nur im zukünftig sanierten und neu gebauten Staatstheater. Die Stadt saniert zahlreiche weitere Bauwerke wie die Dominikanerkirche, das Rathaus, den Perlachturm, ihre Prachtbrunnen und den Kastenturm. Traditionen wie das Turamichele bleiben lebendig, neue Formate wie Ausstellungen und Veranstaltungen bringen frischen Wind. Die Augsburger Kahnfahrt wird weiterentwickelt, Kooperationen mit lokalen Kulturschaffenden gefördert – für eine Innenstadt, die verbindet.
7. Soziales Miteinander fördern
Die Innenstadt soll ein Ort für alle sein – auch sozial. Mit Angeboten wie dem Bürgertreff im Zollhaus, dem geplanten MAX59 und Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen schafft die Stadt Räume für Begegnung. Soziale Träger wie die Diakonie, das Stadtjugendring-Projekt „L(i)ebenswert“ oder die Initiative „Tür an Tür“ bringen sich aktiv ein – für mehr Teilhabe und Zusammenhalt.
8. Sicherheit und Ordnung gewährleisten
Eine sichere Innenstadt ist Voraussetzung für ein Wohlfühlen und gutes Miteinander. Ganz gleich ob beim Zusammentreffen der Stadtgesellschaft bei Veranstaltungen, beim Flanieren in der Fußgängerzone oder dem Genießen der Außengastronomie und des Nachtlebens: Wo viele sich aufhalten und niederlassen, können Konflikte entstehen. Die Stadt setzt auf mehr Präsenz von Ordnungskräften in den Abendstunden und auch tagsüber. Sicherheit ist jedoch nicht nur ein Ergebnis von belegbaren Zahlen, sondern auch ein subjektives Empfinden. Daher stehen die Mitarbeitenden des Ordnungsdienstes vor Ort als Ansprechpartner für die Bürgerschaft zur Verfügung. Für Sicherheit wird ebenfalls im Verborgenen gesorgt. Dies beginnt mit einer umsichtigen Planung und Gestaltung der öffentlichen Räume - ganz konkret mit besseren Beleuchtungen - sowie dem Erlass des rechtlichen Rahmens, um konsequent als Sicherheitsbehörden vorzugehen.
Die „Abfallhaie“ schlucken dank Pressfunktion besonders viel Müll und sorgen für mehr Sauberkeit. Digitale Lösungen wie smarte Müllcontainer, die den Füllstand melden, helfen dabei.
Um gezielt gegen unerwünschte Graffiti und Vandalismus in Augsburg vorzugehen, wurde das Projekt Schmierflink ins Leben gerufen. Mit einem Schwerpunkt auf nachhaltige Präventions- und Reinigungsmaßnahmen hat das Projekt seit seinem Start dazu beigetragen, das urbane Erscheinungsbild zu verschönern und die subjektive Sicherheit zu verbessern.
Was steckt dahinter?
Die Entwicklung der Innenstadt begleitet Gewerbetreibende, Akteurinnen und Akteure, Bürgerinnen und Bürger schon seit vielen Jahren. Ideen werden zu Konzepten, Konzepte zu Projekten – und viele davon sind bereits beschlossen und in Umsetzung. Grundlagen sind unter anderem:
- Stadtentwicklungskonzept und Zukunftsleitlinien
- Handlungskonzept Stadtsanierung
- Maßnahmenpaket Innenstadt
- Fachkonzepte wie Einzelhandelsentwicklungskonzept, Mobilitätsplan, Klimawandelanpassung, Digitale Agenda, Smart City Strategie, Nahverkehrsplan
- Teilräumliche Konzepte
- Stadtratsbeschlüsse zu Projekten wie MAX59, Fuggerstraße, Bibliotheksentwicklungsplan 2024-2030, Einzelhandel, Mobilität und mehr
Alle Maßnahmen verfolgen ein gemeinsames Ziel: Die Augsburger Innenstadt zukunftsfähig und lebenswert zu gestalten – für alle, die hier leben, arbeiten und unterwegs sind.