Zahlen und Fakten – wer, wo, wie viel
In den Gemeinschaftsunterkünften sind rund 1250 Plätze vorhanden. Zur Zeit sind davon 909 Plätze belegt (Juli 2018). Knapp 1100 Asylsuchende sind aktuell dezentral untergebracht. In den Einrichtungen der Jugendhilfe kommen rund 200 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unter.
Erstaufnahme von Geflüchteten: Außenstelle Augsburg des "ANKER-Zentrums" Donauwörth
Die zentrale „Erstaufnahmeeinrichtung“ für Asylbewerber in Schwaben, seit August 2018 ANKER-Zentrum genannt, besteht in Donauwörth. In Augsburg besteht seit August 2018 als Außenstelle des ANKER-Zentrums Donauwörth eine Dependance in Inningen.
Eine Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, in der Asylbewerber ihren Asylantrag stellen und angehört werden, wurde in der Stadtjägerstraße 10 eingerichtet. Betreiber der Übergangs-Erstaufnahmeeinrichtung ist die Regierung von Schwaben.
Gemeinschaftsunterkünfte in Augsburg
Insgesamt zwölf Gemeinschaftsunterkünfte stehen in Augsburg zur Verfügung – mit Platz für bis zu 1256 Asylbewerber. Betreiber ist die Regierung von Schwaben.
Gemeinschaftsunterkunft | Anzahl der Plätze |
---|---|
Berliner Allee | 110 |
Proviantbachstraße | 139 |
Schülestraße | 265 |
Windprechtstraße | 144 |
Johannes-Rösle-Straße | 50 |
Springergässchen | 56 |
Ottostraße | 131 |
Eichleitnerstraße | 82 |
Mühlmadweg | 51 |
Donauwörther Straße | 133 |
Zusamstraße | 95 |
Annahof | 28 |
Dezentrale Unterkünfte in Augsburg
Asylsuchende kommen in Augsburg nicht nur in Gemeinschaftsunterkünften unter. Seit Dezember 2014 gibt es auch dezentrale Unterkünfte. Die Stadt Augsburg betreibt diese Häuser im Auftrag der Regierung von Schwaben.
Zuständig ist der Fachbereich Wohnen und Unterbringung im Sozialreferat. Neben der Anmietung kümmern sich die Mitarbeiter um die Einrichtung der Immobilien und betreuen die Asylsuchenden nach ihrer Ankunft – letzteres mit Unterstützung von „Kümmerern“ (Hausverwaltern), die von Sozialverbänden gestellt werden.
Aktuell werden in Augsburg knapp 1100 Asylbewerber dezentral untergebracht – an 38 Standorten, verteilt auf fast alle Stadtteile.
Sozialregion* | Dezentrale Unterkünfte für Geflüchtete in den Stadtteilen |
Nord-West | 15 (Bärenkeller: 3, Oberhausen: 8, Pfersee: 3, Kriegshaber: 1) |
Mitte | 6 (Bleich: 2, Antonsviertel: 1, Spickel: 2, Thelottviertel: 1; in Vorbereitung: 1 Anmietung in der Innenstadt) |
Ost | 5 (Hammerschmiede: 1, Lechhausen: 3, Hochzoll: 1) |
Süd | 12 (Haunstetten: 7, Göggingen: 3, Hochfeld: 1, Inningen: 1) |
* Das Augsburger Stadtgebiet ist in vier Sozialregionen unterteilt. Ihre sozialen Einrichtungen richten sich nach den charakteristischen Bedürfnissen aus.
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMFs)
Bei Flüchtlingen, die jünger als 18 Jahre sind und die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind, greift das Jugendhilferecht. Zuständig sind in diesem Fall die Jugendämter, in Augsburg also das Amt für Kinder, Jugend und Familie.
Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge werden in sogenannten Inobhutname-Einrichtungen untergebracht. Augsburg beherbergt aktuell rund 280 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – in Einrichtungen der Jugendhilfe.
Wie genau die unter 18-Jährigen betreut werden, erfahren Sie in unseren FAQs.
Herkunft, Alter und Geschlecht
Herkunft
Ein großer Teil der in Augsburg lebenden Flüchtlinge ist aus Syrien geflohen: 45 Prozent (492) der rund 1100 Asylbewerber und bereits anerkannten Flüchtlinge, die eine dezentrale Unterkunft in Augsburg bewohnen, sind Syrer. Rund 32 Prozent (348) kommen aus Afghanistan, 7,4 Prozent (81) aus dem Irak ,rund 5 Prozent (45)aus Nigeria. Weitere Herkunftsländer sind unter anderem Pakistan (24 Personen), Somalia (21), Eritrea (16), Ukraine (15), Sierra Leone (9), Russland (7), Kosovo (6).
In den Augsburger Gemeinschaftsunterkünften der Regierung von Schwaben sind die vier häufigsten Herkunftsländer Afghanistan, Nigeria, Irak und Somalia.
Alter
Jeder dritte Asylsuchende, der in einer dezentralen Unterkunft in Augsburg lebt, ist unter 18 Jahre alt, weitere 25 Prozent zwischen 18 und 24 Jahre. Die 25- bis 39-Jährigen stellen 28 Prozent, die Gruppe der über 50-Jährigen 13 Prozent. 60 Jahre alt oder älter ist darunter nur etwa ein Prozent.
In den Augsburger Gemeinschaftsunterkünften sieht es ähnlich aus: Jeder zweite Asylsuchende ist zwischen 20 und 35 Jahre alt. 29 Prozent sind jünger als 20 Jahre. Die 35- bis 50-Jährigen stellen 17 Prozent, die Gruppe der über 50-Jährigen 4 Prozent.
Geschlecht
Meist fliehen Männer. Etwa 65 Prozent der in Augsburg dezentral untergebrachten Asylbewerber sind männlich, rund ein Drittel weiblich. Für die Gemeinschaftsunterkünfte stehen uns keine Zahlen zur Verfügung. (Quellen: Gemeinschaftsunterkünfte: Regierung von Schwaben; dezentrale Unterkünfte: Stadt Augsburg).
Titelfoto: Siegfried Kerpf/Stadt Augsburg