„Nie wieder ist jetzt“-Banner am Verwaltungsgebäude angebracht

23.11.2023 09:01 | Pressemitteilungen

Sichtbares Statement gegen Antisemitismus im Herzen der Friedensstadt Augsburg

Banner „Nie wieder ist jetzt. Für Vielfalt und gegen Antisemitismus.“ am Verwaltungsgebäude am Rathausplatz Bildnachweis: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

  • Oberbürgermeisterin Eva Weber „Antisemitismus hat in Augsburg keinen Platz“
  • Mit Ältestenrat und IKG abgestimmte symbolische Umrahmung der städtischen Handlungsmaßnahmen
  • Antrag zum Thema Antisemitismus in Stadtratssitzung am 30. November
  • Renommierte „Rabbiner-Brandt-Vorlesung“ heute Abend im Goldenen Saal
  • Dr. Charlotte Knobloch und Autor Dervis Hicarzi im Dialog zum Thema

Als deutlich sichtbares Zeichen der Stadt Augsburg gegen Antisemitismus hängt seit heute (23. November) ein großes Banner mit der Aufschrift „Nie wieder ist jetzt. Für Vielfalt und gegen Antisemitismus.“ am Verwaltungsgebäude am Rathausplatz. Die Entscheidung für das Banner in dieser Form und Gestaltung wurde vor dem Hintergrund des erstarkenden Antisemitismus in der Gesellschaft gemeinsam mit dem Ältestenrat der Stadt Augsburg und der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg getroffen. Bereits vergangenen Montag wurden am Rathausplatz zwei Friedenflaggen sowie eine Flagge mit der Botschaft „Wir alle sind Augsburg“ gehisst. Nationalflaggen werden am Rathausplatz weiterhin anlassbezogen zum Einsatz kommen.

Oberbürgermeisterin Eva Weber: „Antisemitismus hat in unserer Stadt keinen Platz! Wir sind eine bunte Stadt, und wir sind Friedenstadt, unsere Vielfalt ist unsere Stärke. Wir wollen uns stets auf das Verbindende besinnen. Das zeigen wir in unserer Haltung und das zeigen wir zudem in unserem Handeln.“

Maßnahmen gegen Antisemitismus
Um den Zusammenhalt in der Stadt zu stärken hat die Stadt Augsburg seit dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober eine Reihe von Maßnahmen verstärkt und weitere auf den Weg gebracht. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Bekämpfung des erstarkenden Antisemitismus im Besonderen und der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit im Generellen. Für die kommende Sitzung des Stadtrates am 30. November wird Oberbürgermeisterin Weber einen Beschlussvorschlag einbringen, der zum einen die Übernahme der Arbeitsdefinition Antisemitismus der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA) in das Verwaltungshandeln der Stadt Augsburg vorsieht, so wie es von der Bundesregierung und dem Europäischen Parlament empfohlen wird. Der Stadtrat und die Stadtverwaltung werden sich außerdem per Beschluss verpflichten, jede Form von rassistischem Sprachgebrauch in mündlicher und schriftlicher Form zu vermeiden und zu ächten. Alle Maßnahmen, Projekte und weitere Informationen zum Thema sind unter augsburg.de/gemeinsam zusammengefasst.

Veranstaltung zum Thema heute Abend im Goldenen Saal
Im Goldenen Saal des Rathauses findet heute Abend um 18:30 Uhr eine Veranstaltung zum Thema mit hochkarätigem Publikum statt, die bundesweit Beachtung findet:

Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit lädt zur diesjährigen Rabbiner-Brandt-Vorlesung ein. Im Mittelpunkt steht ein Gespräch zwischen Dr. h.c. Charlotte Knobloch und dem Autor und Experten für die Themen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung Dervis Hicarzi zum Thema "Fremd zuhause? Was Deutschland zur Heimat macht". Oberbürgermeisterin Eva Weber hält dabei ein Grußwort. In diesem Rahmen wird der früheren Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland Dr. h.c. Charlotte Knobloch die Ehrenmedaille des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Buber-Rosenzweig-Stiftung verliehen. Die Laudatio hält der frühere Münchener Oberbürgermeister Dr. Christian Ude.

Anlässlich der Veranstaltung wurde heute zusätzlich die israelische Flagge am Rathausplatz gehisst.  Des Weiteren wird es auch im Februar eine anlassbezogene Beflaggung geben. Dann wird zum Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine die ukrainische Flagge am Rathausplatz aufgehängt.