Stadt informiert über neues Konzept zur Suchthilfe und das „Forum St. Johannes“  

27.02.2024 17:33 | Pressemitteilungen

Ordnungsreferent Frank Pintsch lädt Anwohnende in Oberhausen zum Informationsgespräch ein und hält zwei offene Bürgersprechstunden

  • Tag: Donnerstag, 29. Februar, 17 Uhr, Gemeindesaal St. Johannes, Donauwörther Straße 3
  • Zusätzliche offene Bürgersprechstunden am Mittwoch, 28. Februar, 10 bis 12 Uhr und Freitag, 1. März, 11 bis 13 Uhr
  • Ort: jeweils Friedensplatz Oberhausen

Mit einer Kooperationsvereinbarung mit dem Bezirk Schwaben, der Drogenhilfe Schwaben, den Bezirkskliniken und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) stärkt die Stadt Augsburg die Suchthilfe in der Stadt. Ziel ist, Suchterkrankten besser zu helfen, die Folgen für die Gesellschaft abzumildern und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Träger auszubauen. Die Vereinbarung beinhaltet unter anderem eine Schnelltestkampagne, die personelle Aufstockung im Bereich Streetwork, eine Stärkung der Suchthilfe für junge Menschen in Augsburg und eine wissenschaftliche Begleitung hinsichtlich der kurz- und mittelfristigen Auswirkungen auf das Augsburger Suchthilfesystem durch eine Studie der Bezirkskliniken Schwaben.

Öffentliche Information über das Konzept „Forum St. Johannes“
Wesentlicher Baustein der Suchthilfe ist das mehrdimensionale Konzept „Forum St. Johannes“. Über diesen neuen Weg in der Suchthilfe informiert die Stadt Anwohnende und die interessierte Öffentlichkeit. Ordnungsreferent Frank Pintsch lädt am Donnerstag, 29. Februar um 17 Uhr in den Gemeindesaal St. Johannes, Donauwörther Straße 3 ein. Am Mittwoch, 28. Februar, 10 bis 12 Uhr und Freitag, 1. März, 11 bis 13 Uhr, hält er jeweils auf dem Friedensplatz in Oberhausen eine offene Bürgersprechstunde.

beTreff stößt an Kapazitätsgrenzen – Angebot wird verlegt
Seit 2018 befindet sich in einer ehemaligen Apotheke in der Branderstraße 60 unmittelbar am Helmut-Haller-Platz der „beTreff.

Die Einrichtung hat seit ihrer Eröffnung 2018 eine positive Wirkung für den Platz entfalten können. Hinsichtlich ihrer Kapazitäten und neuer Entwicklungen im Bereich des Substanzkonsums stößt sie jetzt allerdings an ihre Grenzen. Der Stadtrat hat daher beschlossen, das Aufenthaltsangebot für Menschen in besonderen Lebenslagen vom Helmut-Haller-Platz weg zu verlagern.

Suchthilfe als ganzheitliches Konzept
Als neuer Standort wird jetzt die evangelische Kirche St. Johannes am Friedensplatz in Oberhausen samt altem Pfarrhaus und Gemeindesaal vorgeschlagen. Ziel ist ein menschenwürdiges Angebot mit Aufenthalts- und Behandlungsmöglichkeiten. St. Johannes kann dieses Angebot samt medizinischer und sozialer Betreuung einschließlich dazugehörender Außenanlage ermöglichen. „Das Angebot im jetzigen beTreff wurde gut angenommen. Die Räume sind jetzt aber viel zu klein und die Öffnungszeiten zu kurz. Das ändern wir jetzt mit einem Angebot, das in jede Richtung Möglichkeiten bietet und bei dem wir auch nachsteuern können“, so Ordnungsreferent Frank Pintsch. Er verweist darauf: „Das Thema Sucht ist Mitten in unserer Gesellschaft. Also muss es da auch angegangen werden.“ Zum „Forum St. Johannes“ gehört daher auch ein Umfeldmanagement mit Sicherheits- und Reinigungskonzept, Stärkung des Streetworks, wie auch eine begleitende Hausleitung als fester Ansprechpartnerin. Angedacht werden außerdem Arbeitsmöglichkeiten im Umfeldmanagement, ein Tagesaufenthalt und eine Notschlafstelle.

Enge Zusammenarbeit mit der Diakonie und weiteren Trägern
Getragen wird das künftige Sucht- und Aufenthaltsangebot durch eine enge Zusammenarbeit der Stadt mit der Diakonie und weiteren starken Trägern. Für das neue Konzept hat im Vorfeld ein intensiver Austausch mit Fachleuten sowie ein Besuch von beispielhaften Einrichtungen stattgefunden. Mit ihrem Suchthilfe-Konzept orientiert sich die Stadt Augsburg am erfolgreichen Vorgehen der Stadt Essen

Forum St. Johannes - Konzept in vier Dimensionen
Unter dem Titel „Forum St. Johannes“ werden unterschiedliche Angebote zur Weiterentwicklung der Lebensqualität in Oberhausen vereint. Ergänzend zur Hilfe in besonderen Lebenslagen werden dafür folgende Aspekte angestrebt:

Diakoniekirche St. Johannes: St. Johannes als wichtiger Ort in Oberhausen soll als Diakoniekirche erhalten bleiben und mehr Raum für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen bieten.

Lebens- und Aufenthaltsqualität Friedensplatz
Die Aufenthaltsqualität am Friedensplatz soll gewährleistet und gefördert werden. Mit Angeboten wie ein Nachbarschaftsfest, eine kleine Friedenstafel und ein Café für alle Bürgerinnen und Bürger soll der Friedensplatz belebt werden.

Quartiersvernetzung Oberhausen
Das Forum St. Johannes soll Raum bieten für bereits existierende Formate und Angebote als Kultur- und Begegnungsort im Stadtteil Oberhausen. Erste Gespräche zu Kooperationen laufen bereits.

OB Eva Weber: „Konzept lebt Diakonie als Dienst am Menschen“
„Wie vielschichtig Suchthilfe ist, zeigt das neue Konzept „Forum St. Johannes“ eindrückliche“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber. „Mit ihm hat die Stadt unter der Federführung von Ordnungsreferent Frank Pintsch und unter Einbeziehung gesundheitlicher wie sozialer Aspekte ein mehrdimensionales Hilfsangebot geschaffen. Es lebt Diakonie als Dienst am Menschen auf der Basis christlicher Nächstenliebe, stellt Raum für Menschen in besonderen Lebenslagen zur Verfügung, öffnet sich auch nach außen hin zur Nachbarschaft und will Kultur- und Begegnungsort für den ganzen Stadtteil Oberhausen sein. Damit gehen wir einen wirklich großen Schritt zur Weiterentwicklung der Suchthilfe in Augsburg.“

Ordnungsreferent Frank Pintsch: „Dass das Konzept funktionieren kann, zeigen Beispiele aus anderen Städten, wo es zu spürbaren Verbesserungen geführt hat. Für Oberhausen wird es ein gutes Projekt, weil auch der Erhalt des Ortes St. Johannes und der Aufbau eines Cafés am Friedensplatz etwas Positives bewirken wird.“

Weitere Informationen: augsburg.de/kommunale-praevention