Rückschau und Planungen der Kunstsammlungen & Museen 2024

18.01.2024 14:49 | Pressemitteilungen

Von Holl über Holbein bis „beauty on the edge“

  • Knapp 240.000 Besuchende insgesamt 2023
  • Zahlen nach Corona-Jahren weiter im Aufwärtstrend
  • Kunst- und Kulturvermittlung: Rund 1.400 Führungen
  • Zahlreche Leihgaben in Ausstellungen
  • Schenkungen und Ankäufe
  • Umfassende Ausstellungs-Planungen für 2024
  • Wir sind dabei! – Besondere Veranstaltungen
  • HÖRT, HÖRT! – Die Konzertreihe im Schaezlerpalais

Die Besuchszahlen der Kunstsammlungen & Museen sind jetzt in der Zeit nach den Corona bedingten Einschränkungen mit Schließungen und Maskenpflicht im Museum bis 22. Mai 2023 weiter im Aufwärtstrend. So wurden im vergangenen Jahr insgesamt knapp 240.000 Besuchende gezählt. Zum Vergleich: Während bis 2019 noch gut 300.000 Besucherinnen und Besucher kamen, hatte sich die Zahl im Jahr 2021 auf nur noch 125.000 halbiert. Im Jahr 2022 wurden dann bereits wieder 219.000 erreicht.

Große Holl-Ausstellung
Das Ausstellungsprogramm 2023 stand ganz im Zeichen von Elias Holl „Meister Werk Stadt“, mit über 500 Exponaten eine der umfangreichsten Ausstellungen, die je im Maximilianmuseum gezeigt wurden. „Auch wenn der Zulauf mit gut 12.000 Besucherinnen und Besuchern etwas hinter unseren Erwartungen zurückblieb, war das Elias-Holl-Jahr im Ganzen betrachtet ein voller Erfolg. Es fanden immerhin 446 Führungen und Veranstaltungen statt“, zieht Leitender Direktor Dr. Christof Trepesch Bilanz. Das erstmals in der Fußgängerzone vor dem Maximilianmuseum zum Einsatz kommende Kunstmobil sei ebenfalls gut angenommen worden.

Kunst- und Kulturvermittlung: Rund 1.400 Führungen
Insgesamt organisierte das Team der Kunst- und Kulturvermittlung über das ganze Jahr hinweg 1.400 Führungen. Besonders hervorzuheben sind dabei Schul-Sonderprojekte, etwa mit der Schillerschule in Lechhausen: Zwei Mal monatlich kamen dafür rund 40 Ganztags-Schulklassen im Alter zwischen 6 und 10 Jahren in die Museen, um die Kulturgeschichte Augsburgs besser kennenzulernen. Zum Ende des Jahres gab es noch einmal 100 kostenlose Schulklassen-Führungen.

Kulturreferent Jürgen K. Enninger: „Wer schon zu Schulzeiten spannende Erlebnisse mit einem Museumsbesuch verbindet, wird auch als Jugendlicher und Erwachsener gerne wiederkommen, um sich an Kunst zu erfreuen. In diesem Sinne ist auch die Einführung des Museumssonntags und des U27-Tickets zu sehen, die im vergangenen Jahr erstmals in den Dauerausstellungen der vier großen Häuser erprobt werden konnten. Eine genaue Evaluierung dazu werden wir im Kulturausschuss am 26. Februar vorstellen.“

Zahlreiche Leihgaben in Ausstellungen
Die Kunstsammlungen & Museen Augsburg waren im Jahr 2023 mit insgesamt 11 Leihgaben an zum Teil internationalen Ausstellungen beteiligt. Unter anderem bei der derzeit laufenden großen Ausstellung im Städel Museum Frankfurt „Holbein und die Renaissance im Norden mit den Fugger-Putten und dem Daucher-Marienrelief. Das „Clio“-Gemälde von Angelika Kaufmann wurde sogar Titelmotiv der Ausstellung „Geniale Frauen. Künstlerinnen und ihre Weggefährten“ im Bucerius Kunst Forum Hamburg. Weitere Leihgaben gingen zur Ausstellung „Vulkane“ nach Rosenheim, in die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung in Prag, nach Oberschönenfeld ins Schwäbische Volkskundemuseum sowie in die Puppenkiste, die in umgekehrtem Zuge einige Puppen anlässlich des 75. Geburtstags der Institution in den Dauer-Ausstellungen präsentiert hat. Objekte der Stadtarchäologie sind derzeit in der Sonderausstellung in Friedberg zu sehen und schmückten Ausstellungen in Kiel, Münster und Pottenstein.

Schenkungen und Ankäufe
Der Dank der Kunstsammlungen für die stete Unterstützung bei Ankäufen geht an private Sponsoren, Stadtsparkasse, Stadtwerke, LEW, Sparda Bank und zahleiche Stiftungen, darunter die Rhomberg Stiftung, die Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung, die Ernst von Siemens Kunststiftung, Mein Augsburg und die Langer‘sche Stiftung.

Ein besonders verlässlicher Partner ist zudem der Freundeskreis der Kunstsammlungen & Museen. Dank ihm konnte eine Ansicht der Fuggergärten aus dem 18. Jahrhundert, ein Gemälde von Helisena Girl und ein Porträt des Sammlers Neithold erworben werden. Ferner kamen als Dauerleihgabe eine Bronze von Georg von Kováts aus den 1960er Jahren hinzu, ebenso wie Arbeiten von Norbert Schessl, Monika Mendat und Illustrationen von Arn Haag. Im Zusammenhang mit der Ida Paulin-Ausstellung konnten einige Werke von ihr gesichert werden, darunter ein Likörset zur Olympiade 1936 sowie Likörgläser mit dem Regenbogendekor.

Für die Grafische Sammlung wurde ferner eine Zeichnung des Augsburger Verlegers Johann Georg Merz mit einer Venusdarstellung erworben, hinzu kamen einige Schenkungen mit Ansichten von Augsburg, ein Konvolut mit Grafiken zu Bertold Brecht. Im Maximilianmuseum werden einige bedeutende neue Dauerleihgaben präsentiert, u.a. aus der Sammlung Dennerlein ein bedeutender Birnenpokal, ferner aber auch zwei Girandolen aus dem Rigaer Gouvernement-Service sowie zwei hölzerne Marotten aus Fuggerbesitz.

Als Schenkungen kamen Arbeiten der zeitgenössischen Münchner Maler Tanja Mohr, Horst Thürheimer und Ugo Dossi ins Haus. Nicht zu vergessen ist der Sammlungs-Zugang bei der Stadtarchäologie im Umfang von mindestens zehn Europaletten.

Ausstellungen 2024 in den Häusern der Kunstsammlungen
Schazlerpalais
: In diesem Jahr steht im Schaezlerpalais vom 26. Juli bis 20. Oktober anlässlich des 500. Todesjahr eine Ausstellung zu Holbein dem Älteren an: „Der ältere Holbein. Augsburg an der Schwelle zur europäischen Kulturmetropole“ (siehe auch eigene Presseinfo).

Im November folgen in einer weiteren Sonderausstellung fotografische Arbeiten von Matthias Schaller, der sich den Farbpaletten berühmter Künstlerinnen und Künstler widmet.

Im Museumscafé gibt es von 15. März bis 16. Juni Arbeiten der Augsburger Künstlerin Anja Güthoff zu sehen, die ihre langjährigen künstlerischen Begegnungen mit dem Zoo-Schimpansen Coco in den Focus rückt.

Ihr folgt Malerei des Augsburger Malers Manfred Barnickel. Danach geht es auf „Winterreise“ mit Malerei von Bodo Zapp.

Grafisches Kabinett: Das Grafische Kabinett präsentiert nach der bis Mai laufenden Ausstellung „Faszination Bühne“ vom 12. Juni bis 22. September „Reichsstädtische Macht in Kupfer: die Augsburger Stadtpfleger 1548–1806“, eine Kooperation mit der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. Ihr folgt eine Ausstellung mit Arbeiten des aus Augsburg stammenden Johann Moritz Rugendas (1802-1858) und seiner Brasilien-Reise.

Maximilianmuseum: Das Maximilianmuseum zeigt mit „Kostbarer als Gold“ noch bis 30. November Silberschätze aus der Sammlung Dennerlein, ferner wird im Frühjahr Silber aus dem Vermächtnis des Sammlers und Mäzen Kurt Viermetz präsentiert. Ab Juni wird es zudem eine zweite Auflage der „tiny houses by Brenner“ geben. Am Samstag, 26. Oktober 2024, ist eine Neuauflage der beliebten „Magischen Nacht“ geplant. Für die Adventszeit steht dann auch wieder eine Neuauflage der beliebten Schau „Kleine Welten – Spielzeug aus alten Zeiten“ auf dem Programm.

H2 – Zentrum für Gegenwartskunst: Unter dem Titel „friends“ ist für Juli eine Präsentation mit einer Auswahl der Vielzahl an Erwerbungen des Freundeskreises der Kunstsammlungen & Museen Augsburg geplant. In Halle 1 – Raum für Kunst wird der Fotograf Frank Mardaus vom 25. Januar bis 7. April sein Langzeitprojekt „Kalenderwoche“ mit 181 Objekten ausstellen.

Neue Galerie im Höhmannhaus: In der Neuen Galerie im Höhmannhaus folgt im April nach der bis 31. März laufenden Ausstellung „No Sense but Colour“ mit Arbeiten von Andrea Sandner, eine audiovisuelle Installation von vier Künstlerinnen mit dem Titel „beauty on the edge“. Martina Claussen (Sound), Kerstin Skringer (Painting), Lydia Daher (Text) und Stefanie Sixt (Video) reflektieren zu den Themen Vergänglichkeit, Weiblichkeit, und die ständige Ver­änderung im Leben, sowie deren Resonanz darauf. Es folgen Ausstellungen zu Jürgen Scriba, Kunstpreisträgerin des Jahres 2023 Franziska Kastner und zum Jahresende eine Präsentation zum „Zeitsicht Award“ der Stadt Augsburg.

Römerlager: In einer kleinen Sonderschau nimmt sich das Römerlager im Zeughaus ab April dem Thema „Via Claudia“ an.

Aktuelle Informationen zu allen Ausstellungen im Webportal unter kmaugsburg.de/ausstellungen.

 

Besondere Veranstaltungen

Sonntag ,19. Mai 2024 Internationaler Museumstag
mit Sonderführungen und freiem Eintritt in alle Ausstellungen

Samstag, 22. Juni, Lange Kunstnacht
Beteiligung am Veranstaltungsprogramm in den großen Häusern und Öffnung der Ausstellungen

Donnerstag bis Samstag, 27. bis 29. Juni, Sommernächte mit Musikbühne und Bewirtung im Garten des Schaezlerpalais

Sonntag, 8. September, Tag des offenen Denkmals mit Sonderführungen und freiem Eintritt in alle Ausstellungen

Freitag bis Sonntag, 18. bis 20. Oktober, LightNights Augsburg

 

HÖRT, HÖRT! – Die Konzertreihe im Festsaal des Schaezlerpalais
Im stimmungsvollen Ambiente des Rokoko-Festsaals im Schaezlerpalais finden in der Reihe „HÖRT, HÖRT!“ ab Ende Mai wieder mehr als ein Dutzend Konzerte mit hochkarätigen Musikerinnen und Musikern statt. Besonders hervorzuheben ist das für das Wochenende vom 27./28. September vorgesehene „Johann Andreas Stein-Festival“ in Kooperation mit der Mozart-Gesellschaft Augsburg. Erstmals zu Gast im Schaezlerpalais ist im Juni das Festival „Young Classics“. Studierende des College of Music Augsburg sind auch bei einem Wandelkonzert durch die Deutsche Barock-Galerie im Mai zu hören.

Das gesamte Konzertprogramm gibt es voraussichtlich ab März unter kmaugsburg.de/konzerte.