Gemeinsam Systeme „sprengen“

Am 2. und 3. November 2023 veranstaltete das Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Augsburg eine Fachkonferenz unter dem Motto „Gemeinsam Systeme sprengen“ im Tagungshaus Sankt Ulrich in Augsburg. Die Veranstaltung bot neben Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion, Workshops, Ausstellungsstände sowie einen Austausch im Open Space.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch unsere zweite Bürgermeisterin, Frau Martina Wild, in Vertretung für die Oberbürgermeisterin, unseren Sozialreferenten, Herrn Martin Schenkelberg, und unseren Amtsleiter, Herrn Joachim Herz. Die Moderation der Konferenz übernahmen Frau Prof. Dr. Linßer und Frau Schulz der Hochschule Augsburg.

An der Konferenz nahmen rund 300 Fachkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet und aus den unterschiedlichsten (Fach-)Bereichen teil. Für die Fachvorträge konnten wir drei der fünf renommierten Experten und Expertinnen, die sich bundesweit auf das Thema der Konferenz spezialisiert haben, gewinnen: Prof. Dr. phil. habil. Menno Baumann, Prof. Dr. phil. habil. Silke Birgitta Gahleitner und Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Macsenaere.

Thema der Konferenz war die Zielgruppe der sogenannten „Systemsprengenden“. Unter Systemsprengenden werden junge Menschen verstanden, die „oft gewaltförmige oder verfestigte selbst- und fremdverletzende Verhaltensmuster und/oder […] Drogen- und Substanzmissbrauch, massiv distanziertes und aversives Verhalten oder schwerste traumatische Erlebnisse auf[weisen]“ (Albers/Baumann/Bolz 2019: 297). Die Biografien dieser Menschen sind von vielfachen Brüchen, Hilfeabbrüchen und Abwertungs- sowie Entwertungserfahrungen gekennzeichnet, wodurch diese jungen Menschen sich in einer „durch Brüche geprägten negativen Interaktionsspirale mit dem Hilfesystem, den Bildungsinstitutionen und der Gesellschaft befinde[n]“ (Baumann 2014: 7; vgl. Baumann 2010: 13). Dementsprechend schwierig gestaltet sich sowohl in Augsburg wie auch in der gesamten Republik die Unterbringung, Begleitung und Betreuung dieser jungen Menschen.

Die Fachkonferenz ermöglichte den Teilnehmenden, fachliche Expertise hinzuzugewinnen und leistete einen Beitrag zur Professionalisierung im Umgang und in der Begleitung der Zielgruppe. Es ging um gelingende pädagogische Interventionen und Kooperationsbeziehungen im Umgang mit der Zielgruppe sowie auch zielführende pädagogische Ansätze und Konzepte. Es wurden wichtige Impulse zum besseren Verständnis der jungen Menschen und Ihrer Fallverläufe sowie zur fachlichen Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe gesetzt.

Die gewonnen Ergebnisse der Konferenz werden in die Augsburger Arbeitsgemeinschaft „Kinder- und Jugendhilfe“ nach § 78 SGB VIII eingebracht, diskutiert und für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe genutzt. Ziel ist, nötige Veränderungen des Systems zu identifizieren und anzustoßen, um auf Grundlage gelingender Kooperationsstrukturen bedarfsgerechter auf die Kinder- und Jugendlichen in ihrer individuellen Situation eingehen zu können und nachhaltigere Lösungen für diese zu schaffen.

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Wir bedanken uns für die großzügige Unterstützung bei: