Auf ein Wort mit Eva Hermanns
1. Als Leiterin des Amtes Kindertagesbetreuung tragen Sie nicht nur die Gesamtverantwortung, sondern haben immer auch den Blick auf die Menschen und Kinder in den Kitas. Was ist das Besondere an unseren städtischen Kitas für Sie?
Wir sind Partner für Eltern und Kinder in unserer Stadt auf Augenhöhe und nehmen unsere Aufgabe, Kinder ins Leben zu begleiten und niemanden auf der Strecke zu lassen, sehr ernst.
Aus dem Grund tun wir alles, um Standorte zu erschließen und mit pfiffigen Strategien Menschen zu gewinnen, mit uns zu arbeiten. Dabei macht es keinen Sinn,anderen Trägern in der Stadt „Konkurrenz um Fachkräfte“ zu machen, weil wir gemeinsam die Aufgabe haben, die notwendigen Plätze für Kinder in der Stadt auf die sprichwörtlichen Beine zu stellen.
Ich erlebe bei persönlichen Begegnungen in unseren Kitas, mit welcher Freude, Ruhe und Gelassenheit unsere Kolleginnen und Kollegen für uns arbeiten. Darauf, dass ich ein Teil davon sein darf, bin ich stolz.
2. Mit welchen Visionen wollen Sie Kita Stadt Augsburg weiter voranbringen?
Hier begegnen uns folgende Themen
- Sicherung der Standorte/Erschließung von Standorten
Hierzu gehört es, bereits bestehende Einrichtungen konstruktiv in ihren Entwicklungen zu begleiten. Das kann von der baulichen Sanierung über pädagogische Entwicklungsprozesse bis hin zu bewusst gestalteten Veränderungsprozessen für Kitas.
Wir bewegen uns als Träger in einer wachsenden Stadt, müssen bereits bestehende und künftige Rechtsansprüche gewährleisten. Vor diesem Hintergrund ist eine Hauptaufgabe, flächig in der Stadt vertreten zu sein, um dies leisten zu können.
- Sicherung der Ausbildung
Um die Herausforderungen der Zukunft meistern zu können, bilden wir umfassend Nachwuchskräfte aus. Auch die Praxisanleitungen, die für die jungen Kolleginnen und Kollegen da sind, werden mit Qualifizierungen begleitet. Diese Strategie müssen wir fortführen und ausbauen. Daher kooperieren wir mit vielen Schulen und freuen uns über die Gründung der städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik.
- Sicherung der Rahmenbedingungen für gelingende Bildungsprozesse
Als kommunaler Träger begegnen uns im Alltag mit den Kindern und Familien oft genug Situationen, die nicht einfach zu meistern sind. Wichtig ist für uns als Träger im Sinne unserer Beschäftigten, die Kitas gut zu begleiten und in Fachlichkeit zu investieren.
Als ein Beispiel sei genannt, dass wir im Hinblick auf den Migrantenanteil in unseren Einrichtungen und bewusst dafür entschieden haben, Sprachfachkräfte einzusetzen. Dieses vom Bund geförderte Projekt wird mit dem Jahreswechsel 2020/21 weitergeführt, weil unsere Kinder und unsere Teams profitieren.
Fortbildungen, die zum Ausbau unserer Fachlichkeit beitragen, gehören unabdingbar dazu. Hier setzen wir bewusst einen Schwerpunkt.
- Mitgestaltung ist uns wichtig
Die Entwicklungen, die wir als Träger bewältigen müssen, sind herausfordernd. Wir beteiligen unsere Teams bei der Umsetzung von Lösungen und freuen uns über ihre Beteiligung, die deutlich zeigt, dass ihnen ihre Aufgabe wichtig ist.
- Wir schauen auf unsere Strukturen, Prozesse und wie wir Menschen erreichen
Inzwischen sind wir die größte städtische Dienststelle. Insgesamt haben wir mit über 840 Beschäftigten zu tun, von Praktikanten bis hin zu Kolleginnen und Kollegen, die vorübergehend in Rente oder beurlaubt sind. Das seit Jahren zu beobachtende Wachstum wird weitergehen.
Es ist ganz typisch, dass mit schnellem Wachstum irgendwann Themen auftauchen, wie z.B.: wer macht was warum? Wie kriegen wir unsere Beschäftigten alle informiert, ohne die Welt zu teilen?
Mir ist wichtig – und das haben wir bereits begonnen -, dass wir „klar Schiff machen“ und moderne Möglichkeiten der Kommunikation erschließen. Damit entsteht Sicherheit und Verlässlichkeit, die uns allen guttut.
3. Welche Werte sind Ihnen im täglichen Miteinander wichtig? Wofür stehen Sie?
Mir persönlich sind
- Loyalität,
- Verlässlichkeit,
- Ehrlichkeit
- Wertschätzung
- Spaß an der Arbeit
- Zeit für das Leben ohne Job
wichtig.
Diese Werte prägen mich, seit ich denken kann. Für Eltern und Kolleginnen und Kollegen, die unter schwierigen Rahmenbedingungen den Alltag von Kindern liebevoll gestalten, möchte ich verlässliche Partnerin sein.
Dabei gehört für mich dazu, mich auf meine Teams (in der Verwaltung und in den Kitas sowie GTPs) verlassen zu können. Dies ist für mich keine Einbahnstraße. Ich weiß hier die Qualität unserer Kita-Leitungen und –Teams sehr zu schätzen.
Wichtig ist für mich, realistische Einschätzungen und Rückmeldungen hören zu dürfen. Ich möchte kein „Schönreden“ und halte da auch einiges aus. Dies erleichtert uns als Team auf Trägerebene die Aufgabe, einen guten Rahmen für die Kitas zu schaffen. Für die Wertschätzung, das Verständnis füreinander und das Miteinander, das ich inzwischen seit knapp 20 Jahren erfahren darf, bin ich sehr dankbar.
Last but not least ist mir wichtig, dass uns der Beruf Spaß macht. Wir verbringen miteinander viel Zeit und da gehört auch dazu, miteinander zu lachen und sich an Erfolgen zu freuen. Eine gesunde Balance zwischen Beruf und privatem Leben, macht es rund.