Augsburger Friedenspreis-Träger wird 95 Jahre alt
Helmut Hartmann feiert heute seinen 95. Geburtstag. Als erster Augsburger bekam er den Preis seiner Heimat verliehen, den Augsburger Friedenspreis. Er setzt sich bereits sein ganzes Leben für das Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen ein. Dafür wurde er 2003 ausgezeichnet. Wir sagen nochmals: Herzlichen Glückwunsch!
NS-Zeit und Abitur in der Schweiz
Seine Mutter Nelly stammte aus einer jüdischen Familie. Sie ist aber bereits weit vor der Nazi-Zeit zum Protestantismus konvertiert. Trotzdem galt sie als Jüdin im NS-Regime. Die Schule musste Hartmann deshalb bereits nach der sechsten Klasse verlassen. Durch das tapfere Handeln einer Freundin wurde die Familie nicht in ein Konzentrationslager gebracht. Nach Ende des Krieges ging Hartmann dann in die Schweiz, wo er sein Abitur nachholte.
Lebenswerk
1995 gründete er das Forum Interkulturelles Leben und Lernen kurz FILL e.V.. Ein Netzwerk für das gelingende Zusammenleben von Menschen in Augsburg und der Region. Helmut Hartmann wurde zum Wegbereiter für die interkulturelle Bildungs- und Kulturarbeit in Augsburg.
1998 stiftete Helmut Hartmann gemeinsam mit seiner Frau Marianne den Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien. Dieser wird jedes Jahr von der Uni Augsburg gemeinsam mit der Stadt und FILL verliehen.
Friedenspreis
Aufgrund seines nachhaltigen Engagements für den Dialog der Kulturen und Religionen wurde Hartmann 2003 als erster Augsburger mit dem Augsburger Friedenspreis ausgezeichnet.