Stadt Augsburg trauert um Friedenspreisträgerin Lea Ackermann
Stadt Augsburg trauert um Friedenspreisträgerin von 2014, Schwester Dr. Lea Ackermann
- Oberbürgermeisterin Eva Weber „Großes Vorbild für Empathie und Mut“
- Regionalbischof Axel Piper „Sie war von Ihrer Sache überzeugt und mischte sich in politische Debatten ein“
Die Stadt Augsburg trauert um die verstorbene Trägerin des Augsburger Friedenspreises, Schwester Dr. Lea Ackermann. Wie die von ihr gegründete Organisation SOLWODI der Stadt mitgeteilt hat, starb sie in Folge einer Operation am Dienstag, 31. Oktober.
Die 86-Jährige wurde gemeinsam mit SOLWODI e.V. (Solidarity with women in distress) 2014 mit dem Augsburger Friedenspreis ausgezeichnet. Damit würdigte die Jury ihre „langjährigen Bemühungen für Frieden an Leib und Seele von sexuell unterdrückten Frauen und Mädchen“.
Oberbürgermeisterin Eva Weber: „Schwester Lea Ackermann hat wie eine Löwin, unermüdlich mit aller Kraft und Entschlossenheit, für die Rechte von Frauen, Mädchen und Kindern gekämpft. Sie hat unzähligen Opfern von Zwangsprostitution und Menschenhandel geholfen, ihnen eine Stimme und Sichtbarkeit gegeben. Ihre Courage kannte keine Grenzen, sie lebt in SOLWODI e.V., der Lea-Ackermann-Stiftung und unseren Herzen weiter. Sie wird uns als großes Vorbild für Empathie und Mut für immer im Gedächtnis bleiben.“
Regionalbischof Axel Piper: „Über 30 Jahre lang hat sich Schwester Lea Ackermann für Frauen eingesetzt und hunderte aus der Zwangsprostitution befreit. Sie war von Ihrer Sache überzeugt und hat sie mit aller Ausdauer und vehement verfolgt. Sr. Ackermann mischte sie sich in politische Debatten ein, brachte konstruktive Vorschläge und trug so im besten Sinne des Augsburger Friedenspreises zu einer Kultur von Verantwortlichkeit gegenüber der nächsten Person bei.“
Seit 1985 vergibt die Stadt Augsburg im Drei-Jahre-Rhythmus den Preis Augsburger Friedensfest – gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Der mit 12.500 Euro dotierte Preis zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich um ein tolerantes und friedvolles Miteinander der Kulturen und Religionen verdient gemacht haben.
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger:
- 1985: Hermann Kunst, deutscher Militärbischof
- 1988: Chiara Lubich, Rom, Gründerin der Fokolarbewegung
- 1991: Nathan Peter Levinson, Landesrabbiner von Hamburg und Schleswig-Holstein
- 1994: Richard von Weizsäcker, Altbundespräsident
- 1997: Alfons Nossol, Erzbischof in Oppeln/Polen
- 2000: Sumaya Farhat-Naser, Friedensvermittlerin im Westjordanland
- 2003: Helmut Hartmann, Gründer des Forums Interkulturelles Leben und Lernen (FILL)
- 2005: Michail Gorbatschow, Friedensnobelpreisträger 1990 und früherer Staatschef der Sowjetunion sowie Christian Führer, Pastor der Leipziger Nikolaikirche
- 2008: Hassan bin Talal, Prinz von Jordanien und ehemaliger Präsident des Club of Rome
- 2011: Papst Schenuda III. von Alexandrien, Oberhaupt der Koptischen Kirche
- 2014: Lea Ackermann, Missionsschwester Unserer Lieben Frau von Afrika und Gründerin der international tätigen Organisation SOLWODI
- 2017: Martin Junge, Pfarrer, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB)
- 2020: Der katholische Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx und der evangelische bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm
- 2023: Katrin Eigendorf, Journalistin