Wasserrettung: Feuerwehr trainiert den Ernstfall
Nächste Woche beginnen die Sommerferien. An den Flüssen und Seen tummeln sich dann wieder Hunderte Menschen. Leider steigt damit auch die Zahl der Badeunfälle. Die Berufsfeuerwehr hat sich mit einer großen Übung auf eventuelle Einsätze vorbereitet. Trotzdem sind wichtige Regeln beim Baden in natürlichen Gewässern zu beachten.
Auch Einsätze im Bereich der Wasserrettung werden bei der Berufsfeuerwehr Augsburg trainiert. Dabei kommt seit 2020 bei Rettungseinsätzen an der Wasseroberfläche und unter Wasser der Seabob zum Einsatz, ein Unterwasser-Scooter der Firma Cayago. Der Seabob wiegt nur 32 Kilogramm. Darum kann er im Gegensatz zu einem Rettungsboot in kürzester Zeit von nur einer Einsatzkraft zu Wasser gelassen werden. Dies ist an nahezu jeder Stelle das Augsburger Wasserwegenetzes möglich.
Badeseen und Fließgewässer bergen Gefahrenpotenzial
Die Stadt Augsburg verzeichnet in ihrem Stadtgebiet 173,2 Kilometer Fließgewässer durch Bäche, Kanäle und die beiden Flüsse Lech und Wertach sowie rund 73,5 Hektar stehendes Gewässer. Neben positiven Eigenschaften wie dem Naherholungswert oder der industriellen Nutzung der Wasserkraft stellen die natürlichen Gewässer auch ein erhöhtes Gefahrenpotenzial dar.
Rund 60 Wasserrettungseinsätze verzeichnet die Berufsfeuerwehr pro Jahr. Dabei wird neben den Hilfsorganisationen immer auch der Wasserrettungszug der Berufsfeuerwehr alarmiert. Es geht um Tierrettung und die Bergung von Sachgegenständen, aber auch um Suche, Rettung und Bergung von Menschen. Das Einsatzgebiet umfasst die Gewässer der Stadt Augsburg sowie der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg. Auf Anforderung unterstützen die Rettungstaucher auch benachbarte Leitstellen.
Flexibel einsetzbares Rettungsmittel
Beim Training für die Wasserrettung war Ordnungsreferent Frank Pintsch vor Ort. Er nahm der Übung teil und machte sich sich mit Schutzanzug im Kuhsee von den Vorteilen des flexibel einsetzbaren Seabobs sowie den Fähigkeiten der Einsatzkräfte ein Bild: „Augsburg ist eine Wasserstadt mit zahlreichen Flüssen, Bächen und Seen; da spielt die Wasserrettung eine wichtige Rolle“, so Pintsch. Die Wasserrettung stelle aber auch für die Rettungskräfte selbst ein erhöhtes Risiko dar. „Eine gute Ausstattung und regelmäßiges Training stärken daher ihre Sicherheit und Einsatzfähigkeit. Das kommt gleichzeitig dem bestmöglichen Schutz aller Augsburgerinnen und Augsburger zugute.“ (pm/rs)
Sicher durch die Badesaison
Damit das Badevergnügen nicht zur Gefahr wird, gibt die Augsburger Feuerwehr für Bürgerinnen und Bürger einige Empfehlungen:
- Vorzugsweise in Gewässern schwimmen gehen, an denen Wachstationen der DLRG oder Wasserwacht betrieben werden.
- Kinder und Tiere in Ufernähe niemals unbeaufsichtigt lassen.
- Nach dem Baden keine persönlichen Gegenstände am Gewässer zurücklassen.
- Nicht vor oder hinter Wehranlagen (Wasserfällen) baden.
- Im Notfall unter 112 Hilfe rufen! Bei Rettungsaktionen nicht selbst in Gefahr begeben!