„Welterbe in Gefahr“: Ausstellung zu Welterbestätten der Ukraine
Die Menschen in der Ukraine bemühen sich unter lebensbedrohlichen Bedingungen ihr kulturelles Erbe zu schützen. Das UNESCO-Welterbekomitee hat mehrere ukrainische Stätten in die Liste des gefährdeten Menschheitserbes aufgenommen. Zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine beginnt am Dienstag, 20. Februar, im Rathaus die Ausstellung „Welterbe in Gefahr“. Sie zeigt die acht Welterbestätten der Ukraine und macht deutlich, wie wichtig Kultur ist. Am Eröffnungstag gibt es um 19 Uhr einen deutsch-ukrainischen Abend im Rathaus. Der Eintritt ist frei.
Gemeinsamkeiten schweißen zusammen – gerade in krisenhaften Zeiten. Genau wie Augsburg mit dem Wassermanagement-System ist auch die Ukraine Teil der UNESCO-Familie. Durch die Kriegssituation ist das ukrainische Kulturgut stark gefährdet. Von Dienstag, 20. Februar, bis Sonntag, 10. März, zeigt die Ausstellung „Welterbe in Gefahr“ im Unteren Fletz des Rathauses die acht UNESECO-Welterbestätten in der Ukraine und macht auf die Wichtigkeit von Kultur als Identität und Brücke zu anderen aufmerksam.
Zusammen mit dem Deutsch-Ukrainischen Dialog und dem Ukraine Art Aid Center veranstaltet das Welterbebüro zu Ausstellungsbeginn am 19. Februar, um 19 Uhr einen Eröffnungsabend im Oberen Fletz des Rathauses. Der Eintritt ist frei.
Welterbereferent Enninger: „Hoffnung auf eine Heimkehr in Frieden“
„Als Friedensstadt und als Welterbestadt ist Augsburg auf besondere Weise mit den Menschen der Ukraine verbunden“, so Jürgen K. Enninger, Referent für Kultur, Welterbe und Sport. „Unsere Stadt bietet eine sichere Zuflucht. Die UNESCO-Welterbestätten sind ein Symbol, das allen Geflüchteten Hoffnung auf eine Heimkehr in Frieden macht“.
Alexandra Lotz ist Leiterin des Augsburger Welterbe-Büros. „Die Welterbekonvention ist die erfolgreichste Konvention der UNESCO und ein wertvolles Werkzeug der Völkerverständigung. Kultur wirkt identitätsstiftend, baut Brücken und bietet die Möglichkeit zum Austausch unabhängig von politischen Grenzen“, erklärt Lotz zur Motivation für die Ausstellung.
Krieg richtet sich gezielt gegen die Kultur des Landes
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine verursacht enormes menschliches Leid und richtet sich gezielt gegen die Kultur des Landes. Die geschichtliche und kulturelle Identität der Ukraine soll ausgelöscht werden, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Widerstandskraft zu zerstören. Deshalb werden historische Gebäude, Denkmäler und Ausgrabungsstätten angegriffen, Bibliotheken und Archive zerstört, Kunstschätze geraubt und an unbekannte Orte verlagert. Die Schäden und Verluste an ukrainischem und europäischem Kulturerbe sind jetzt schon unermesslich.
Im September 2023 hat das UNESO-Welterbekomitee zwei der ukrainischen Welterbestätten, die Sophienkathedrale und das Höhlenkloster Lawra Petschersk in Kiew sowie die Altstadt von Lwiw, in die Liste des gefährdeten Menschheitserbes aufgenommen. Sie sind durch den Krieg gefährdet, denn beide Städte sind immer wieder russischen Luftangriffen ausgesetzt. Genauso wie die Altstadt von Odessa, die seit Januar 2023 von der UNESCO ausgezeichnet ist und dann direkt auf der Liste des gefährdeten Welterbes steht.
Internationale Solidarität
Eine internationale Solidarität zum Kulturgutschutz soll einen Beitrag zum Widerstand gegen den Aggressor leisten. Ein Netzwerk von Initiativen im In- und Ausland unterstütz die Menschen in der Ukraine, die ihre kulturelles Erbe schützen möchten. Das Ukraine Art Aid Center spielt dabei eine wichtige Rolle. Seit März 2023 hat es mehr als 600 Kulturinstitutionen mit Sachspenden unterstützt und zahlreiche Projekte für den Kulturschutzgut vor Ort ermöglicht. Das Auswertige Amt fördert das Ukraine Art Aid Center mit namhaften Bundesmitteln. (pm/lh)