Fragen und Antworten für junge Menschen
Es gibt kein perfektes Alter für das 1. Mal. Vielmehr sollten sich beide dafür bereit fühlen. Meistens passiert vor dem 1. Mal ohnehin noch viel vorher und beide wissen, wann sie bereit dafür sind. Es gibt Personen, die schon lange erwachsen sind und dann erst ihr 1. Mal haben, manche haben es eher früher. Statistisch gesehen haben in Deutschland im Alter von 17 Jahren mehr als die Hälfte der Jugendlichen die ersten sexuellen Erfahrungen gemacht.
(pro familia Augsburg e.V.)
Sex kann alles Mögliche beinhalten. Sex ist u. a. Küssen, Streicheln oder Liebkosen z. B. mit der Zunge, erforschen, lustempfindliche Körperteile entdecken, in die Vagina den Penis einführen, in das Liebesspiel Sexspielzeuge einbeziehen.
All diese Dinge sind sehr schön und tun nicht weh, wenn es in gegenseitigem Einverständnis passiert.
Wichtig ist, dass Du Dich bereit fühlst, entspannt bist und sicher sein kannst, dass Du jederzeit über die Situation selbst bestimmen kannst und Stopp sagen kannst.
Schmerzen beim Sex sind ein deutliches Stopp-Signal! Hör auf Deinen Körper!
(amanda – für Mädchen* und junge Frauen*)
Ja, gibt es. Der Fachbegriff für Frauenheilkunde ist Gynäkologie, der für Männerheilkunde ist Andrologie. Themen, mit denen sich Männerärzte beschäftigen, haben meistens mit den männlichen Geschlechtsorganen, den Hormonen oder der Haut zu tun. In Deutschland sind häufig Urolog*innen auch ausgebildete Androlog*innen.
(pro familia Augsburg e.V)
Sämtliche Kondome, die in Deutschland erhältlich sind, sollten das CE Prüfzeichen enthalten (CE- Prüfnummer). Dies bestätigt ihre grundsätzlich gute Materialqualität. Dazu kommt es aber auch auf die richtige Anwendung (Ablaufdatum und Luftkissen beachten) und vor allem auf die richtige Größe an. Dabei ist die Breite entscheidend, nicht die Kondomlänge. Zu breite Kondome können leicht abrutschen, zu enge Kondome fühlen sich unangenehm an und können zu Durchblutungsproblemen des Penis führen. Spezielle „Kondometer“ können bei der Größenwahl helfen, diese gibt es kostenfrei bei der BZgA ( https://www.bzga.de/infomaterialien/sexualaufklaerung/kondometer-fuer-jugendliche-welches-kondom-passt-dir/)
Es gibt auch Kondome mit Geruch, speziellen Formen und verschiedenen Beschichtungen (z.B. Noppen und Rillen): besser sind diese nicht unbedingt, nur kostspieliger und vermeintliche Helfer für bessern Sex
(pro familia Augsburg e.V)
Es geht nicht nur um Frauen und Männer, wir sind noch viel mehr! Es gibt Menschen, die sich außerhalb des binären Systems verorten. Außerdem bedeutet Geschlecht auch nicht gleich Geschlechtsidentität. Jede Person hat das Recht, die eigene Geschlechtsidentität selbst zu definieren. Mehr Infos gibt´s z.B. hier
(JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis)
Vertraue deinem Gefühl und geh dem nach. Schaue zu welchem Geschlecht es dich hinzieht. Spreche mit Personen denen du vertraust darüber und tausche dich aus. Und lass dir Zeit beim Antworten finden.
(Talitha – Fachstelle Mädchenpädagogik)
Ein ganz klares NEIN, seine sexuelle Orientierung kann sich kein Mensch aussuchen. Übrigens, die sexuelle Orientierung gibt an, von welchem Geschlecht (männlich, weiblich, divers/inter) du dich sexuell und meist auch romantisch angezogen fühlst.
(Queerbeet Augsburg e.V.)
Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Die einzige Person, die das herausfinden kann, bist du selbst. Nur du kannst durch die Auseinandersetzung mit deiner eigenen Identität zu einer Beantwortung dieser Frage kommen.
(Queerbeet Augsburg e.V.)
Andere queere Menschen kann man auf die verschiedensten Weisen kennenlernen. In manchen Städten gibt es Jugendgruppen, die sich regelmäßig treffen. Aber auch online gibt es verschiedenen Plattformen. Bestimmt gibt es in der nächsten Großstadt auch eine CSD-Parade oder einen IDAHIT, an welchen man die Angebote der Community erkunden kann.
(Queerbeet Augsburg e.V.)
Pornos sind ab 18 Jahren erlaubt
(Wildwasser Augsburg e.V. – Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt)
Einfach nachfragen und wenn sie oder er den nächsten Schritt noch nicht gehen möchte, dann das auch akzeptieren.
(Wildwasser Augsburg e.V. – Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt)
Sprich eine der mitreisenden Personen an. Sprich die Person am besten direkt an. Sie, in der roten Jacke etc. Wenn niemand sonst da ist, gehe zur/m Busfahrer:in/Schaffner:in. Die sind immer da.
(Wildwasser Augsburg e.V. – Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt)
Sei für dein:e Freund:in da. Hör ihr/ihm zu. Glaube ihr/ihm. Tröste sie/ihn. Du kannst dir auch Hilfe holen. Beratungen sind kostenlos und auf Wunsch auch anonym.
(Wildwasser Augsburg e.V. – Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt)
HIV ist nicht gleich AIDS. HIV ist der Erreger – der Virus – mit welchen sich Menschen z.B. durch ungeschützten Geschlechtsverkehr infizieren können. AIDS meint das erworbene Immunschwächesyndrom. Davon spricht man erst, wenn das Immunsystem durch den HI-Virus so geschwächt wurde, dass für AIDS typische Krankheiten auftreten können.
Good News: Heutzutage gibt es Medikamente, sodass es nicht zum Ausbruch von AIDS kommt. So können auch HIV-infizierte Personen gut und lange leben. Diese Medikamente verhindern auch, dass HIV-positive Menschen den Virus weitergeben können, da ihre Viruslast unter der sogenannten Nachweisgrenze ist.
(AWO – Zentrum für Aidsarbeit Schwaben (ZAS)
Nein. Eine HIV-Übertragung beim Küssen ist ausgeschlossen, da Speichel nicht infektiös ist. Bei anderen STI (sexuell übertragbaren Krankheiten) solltest du aber aufpassen. Da kann es auch zu ansteckenden Hautveränderung im Mundbereich kommen (z.B. Herpes-Bläschen). Dann solltest du das Küssen vermeiden.
(AWO – Zentrum für Aidsarbeit Schwaben (ZAS)
Vor allem kannst du dich schützen, indem du den direkten Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten und Schleimhäuten vermeidest. Wenn du ein Kondom verwendest, kannst du das Risiko einer Ansteckung senken. Gegen HIV gibt es keine Impfung, bei einigen STI (sexuell übertragbare Krankheiten) kannst du dich aber impfen lassen (z.B. Hepatitis B). Hautveränderungen sollten nicht berührt werden.
(AWO – Zentrum für Aidsarbeit Schwaben (ZAS)
Zunächst: Keine Panik – STI können gut behandelt werden!
Bei Fragen kannst du dich jederzeit (auch gerne anonym) an das Zentrum für Aidsarbeit wenden, dort wirst du ausführlich zu deiner Situation beraten. Prinzipiell gilt aber: Schiebe den Arztbesuch nicht allzu lange vor dir her. So vermeidest du, dass du die Infektion aus Versehen noch an weitere Personen überträgst.
(AWO – Zentrum für Aidsarbeit Schwaben (ZAS)