Erfolgreicher Start der 3. Staffel „Weiterbildung zur Pädagogischen Assistenzkraft“ am 03. Januar 2022
Eva Hermanns, die Leitung des Amtes für Kindertagesbetreuung der Stadt Augsburg, begrüßt am ersten Tag der Weiterbildung zur Pädagogischen Assistenzkraft alle Teilnehmerinnen: „Bewahren Sie sich das Glitzern, es wird Sie nicht mehr loslassen. Es ist eine sehr sinnstiftende Tätigkeit, hier können Sie sich gut entwickeln.“ Neben den guten Wünschen für einen erfolgreichen Start mit der Qualifizierung als Quereinsteigerin in den Kita- oder Kindertagespflegebereich zeigte sie ihnen auch berufliche Perspektiven auf, die dieser erste Einstieg in das Berufsfeld Kindertagesbetreuung mit sich bringt.
Die elf Teilnehmerinnen bringen alle ganz unterschiedliche Kompetenzen und Hintergründe mit sich. Eine vielfältige Bereicherung sei das, betont auch die Fachberatung Sevim Leventoglu in ihren Begrüßungsworten. Sie hat das Curriculum nach den Kriterien des bayerischen Sozialministeriums konzipiert.
Die bewährte Referentin, Virginie Puschmann, gestaltet als ausgebildete Psychologin die 40 Unterrichtseinheiten. Hier wechseln sich eine Woche Theorie und eine Woche Praxis immer ab. Sevim Leventoglu betont: „Uns als Kita-Trägerin sind die Praxistage sehr wichtig, damit man unmittelbar nach der Theorie die Kitas in der pädagogischen Praxis kennenlernt.“
Auch die Personalchefin Natascha Gardzielewski von der städtischen Trägerin Kita Stadt Augsburg begrüßt alle Anwesenden recht herzlich und macht sie mit den strukturellen Begebenheiten und organisatorischen Informationen vertraut, von der Infektionsschutzerklärung über Urlaubsanträge bis zur Zeiterfassung. Alle Infos werden übersichtlich aufbereitet in einer Mappe zur Verfügung gestellt.
Von der Einzelhandelskauffrau bis zur Küchenleitung: Die Quereinsteigerinnen bringen vielfältige Kompetenzen mit
Virginie Puschmann leitet mit Bildkarten in die Kompetenzen, Interessen, beruflichen Hintergründe sowie den Stärken der Teilnehmerinnen ein. Zu den unterschiedlich am Boden ausgelegten Bildkarten gibt es Impulsfragen: Wer bist du? Welche Sprachen sprichst du? Was machst du unheimlich gerne, deine Hobbies? Welche Stärken hast du?
Dabei wird deutlich: Jede bringt vielfältige Ressourcen und berufliche wie personale Kompetenzen mit – ein buntes Potpourri an Erfahrungswerten, die die Gruppe bereichert.
Die 29-jährige Suzan Puschruh betont beispielsweise: „Jede Brille hat eine andere Perspektive und das sollte man im Leben auch anschauen.“ Die Mutter von zwei Töchtern mit türkischem Migrationshintergrund sucht sich eine Karte mit bunten Brillen aus. Wie sie von der Weiterbildung erfahren hat? „Sevim hat mich bei einem Kurs angesprochen und so kam ich nach der Kindererziehung dazu“. Sie betont, dass sie sehr froh sei, hier zu sein. „Menschen mit strahlenden Augen sind hier!“
„Wir werden viel voneinander lernen mit vielen Hintergründen, Erfahrungen und Kompetenzen. Das macht mit dieser Vielfalt sehr viel Spaß“, betont Virginie während der Vorstellungsrunde.
Oder Sandra, sie ist seit 21 Jahren bei der Stadt Augsburg in der Küche bei den Kitas tätig. Als ehemalige Hauswirtschaftsmeisterin habe sie jetzt endlich den Weg eingeschlagen, den sie schon immer wollte. “Freue mich auf den neuen Lebensabschnitt, ich starte mit bald 40 Jahren neu durch mit meinem Lebenstraum.“
Mein Lernweg: Wo stehe ich gerade? Welche Erkenntnisse habe ich gepflückt?
Und weiter geht es mit einer Reflexionseinheit zur eigenen Lernbiografie: Jede hat ein Buch zum Festhalten der eigenen Lernerfahrungen erhalten. Im Lerntagebuch können alle festhalten, was einem auf- und einfällt. Oder nach einer Reflexionsfrage von Virginie Puschmann: „Mir ist es egal, in welcher Sprache Sie das aufschreiben. Inhalte die uns stark berühren, wo Gefühle dabei sind, da ist plötzlich unsere Herzsprache da. Das ist meistens die Muttersprache: Nehmt euch die Freiheit und schreibt das in eurer Herzsprache auf, wenn es auftaucht.“
Danach bekommt jeder ein Kreativpäckchen mit Zeichenblock, Farbkreiden, Softknete, Legosteinen und Postit-Blöcken – jede ist nun aufgefordert, individuelle Meilensteine in der eigenen Lernbiografie gestalterisch darzustellen. „Wer war wichtig? Was hat mich angespornt?“ – eine Auswahl, die zum Reflektieren und kreativen Umsetzen anregt und dann später in einen regen Austausch in der Gruppe mündet.
Perspektiven für Quereinsteigende: Mit der Weiterbildung zur Pädagogischen Assistenzkraft zum Traumberuf
„Ich wollte schon immer den Weg gehen“ – Im Interview mit Claudia Föttinger
1. Wie haben Sie von der Weiterbildung zur Pädagogischen Assistenzkraft erfahren? Und was hat Sie dann zur Bewerbung motiviert?
Ich hatte das Angebot von einer Kita-Leitung bekommen, in einer Kita mitzuarbeiten. Allerdings ist das ohne entsprechende Qualifikation nicht möglich.
Daraufhin habe ich mich im Internet auf der Webseite von kita.augsburg.de erkundigt und habe dieses Qualifizierungsangebot gefunden.
Das hat mir so gut gefallen, dass ich mich gleich beworben habe und mich sehr über die Einladung zum Vorstellungsgespräch gefreut. Als Schulbegleiterin in der Förderschule hatte ich immer wieder auch Einsätze mit jüngeren Kindern, was mir damals schon sehr viel Spaß gemacht hat. Meine eigenen Kinder sind schon groß, bei mir zuhause war immer eine Horde Kinder zuhause. Ich habe einen Draht zu Kindern und liebe die Arbeit mit Kindern. Sie geben so viel Lebensfreude wieder, alleine, wenn sie einem anlächeln.
2. Was erwarten Sie sich von der Qualifizierung?
Dass ich in mich pädagogisch weiterbilde, mich befähige für den pädagogischen Alltag in der Kita. Aber auch das Fachwissen dazu kennenlerne. Die Hintergründe, warum ein Kind sich so verhält und wie man richtig handelt, das war immer schon interessant für mich.
3. Was verbinden Sie für Perspektiven damit?
Gegebenenfalls mache ich auch weiter zur Kinderpflege. Das würde mich auch sehr interessieren, denn schon immer wollte ich in den Beruf in der Kindertagesbetreuung einsteigen.
Was ich toll finde: Die finanzielle Unterstützung von Anfang an. Wir bekommen die Qualifizierung nach S2 in Vollzeit bezahlt.