Aktionstage für Gleichberechtigung

03.03.2025 11:04 | Umwelt & Soziales Bildung & Wirtschaft Bürgerservice & Rathaus

Die Stadt Augsburg beteiligt sich mit zahlreichen Aktionen am Equal Pay Day (7. März) und am Internationalen Frauentag (8. März). „Frauen müssen gleichgestellt sein“, lautet die klare Forderung von Oberbürgermeisterin Eva Weber.

Drei Flaggen wehen vor dem Rathaus. Sie tragen die Aufschrift "Equal Pay Day"

Nicht nur Flaggen flattern zum Equal Pay Day. Rund um die Aktionstage für Gleichberechtigung finden zahlreiche Veranstaltungen in Augsburg statt. Foto: Annette Zoepf/Stadt Augsburg

Die gelebten Geschlechter-Rollenbilder wirken sich auch heute noch sehr unterschiedlich aus. Das zeigen verschiedene Aktionstage im März:

  • Die unbezahlte Sorgearbeit ist eine der Grundlagen für den Gender Pay Gap, die geschlechtsspezifische Lohnlücke. Der Equal Pay Day am Freitag, 7. März, behandelt dieses Thema.
  • Zum Internationalen Frauentag am Samstag, 8. März, organisieren unter anderem die Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen und Feminist*innen (AAF) und das Queerfeministische Bündnis Mitmach-Aktionen und Workshops, um sich mit Gleichberechtigung auseinanderzusetzen.
Flyer Augsburger Feministische Aktionstage 2025

Flyer Frauenmesse 2025
  

Oberbürgermeisterin Eva Weber: „Hürden beim Thema Gleichberechtigung“ beseitigen

„Frauen müssen gleichgestellt sein“, so Oberbürgermeisterin Eva Weber. „Bei der Sorgearbeit, bei der Bezahlung und auch in allen anderen Bereichen. Der Equal Care Day, Equal Pay Day und der Internationale Frauentag setzen wichtige Impulse – zeigen uns aber auch, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Aber wir sind dabei ihn zu gehen, damit echte Gleichberechtigung zur Norm wird. Ich lade herzlich ein, an den Veranstaltungen und Aktionen rund um die Aktionstage für Gleichberechtigung teilzunehmen und sich zu vernetzen. Starke Netzwerke sind ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, Hürden beim Thema Gleichberechtigung zu beseitigen.“

Equal Care Day am 1. März

Der Equal Care Day findet eigentlich am 29. Februar statt – da dieser Tag nur in Schaltjahren existiert, fällt er dieses Jahr auf den 1. März. Damit macht er darauf aufmerksam, dass Sorgearbeit, die zu einem Großteil von Frauen geleistet wird, oftmals genauso unsichtbar ist wie der Schalttag im Februar. Besonders groß ist die Diskrepanz bei Familien mit kleinen Kindern. Hier leisten Mütter über 110 % mehr Sorgearbeit als Väter, was einen täglichen Unterschied von über zweieinhalb Stunden ausmacht.

Neben Haushaltsaufgaben übernehmen Frauen nach wie vor zum Großteil die Kinderbetreuung oder Pflege von Familienangehörigen. So arbeiteten im Jahr 2023 67 Prozent aller Mütter mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren in Teilzeit – verglichen mit nur 9 Prozent aller Väter.

Die Ausstellung „Do you care? Part II“ des Pangäa Kollektiv (Vernissage am Samstag, 1. März) in der Pangäa Galerie, Barfüßerstraße 8 a, nimmt die Aktion des letztjährigen Equal Care Days auf und zeigt neben anderen Ausstellungsstücken den zwei Meter großen „Care-Ball.“ Er bildet den Mittelpunkt der gemeinsamen Aktion „Fürsorge stemmen“ aus 2024 von Plan A, der Begegnungs- und Vernetzungsplattform des Staatstheaters Augsburg und Aktiven der Stadtgesellschaft.

Im Rahmenprogramm findet am Dienstag, 4. März, um 18 Uhr in der Pangäa Galerie beispielsweise ein Care Speed-Dating mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg und Plan A des Staatstheaters statt.

Equal Pay Day am 7. März

Unbezahlte Sorgearbeit führt zu beruflichen Lücken in weiblichen Lebensläufen. Sie ist für die geschlechterspezifische Lohnlücke „Gender Pay Gap“ mitverantwortlich. Am Equal Pay Day wird deren Angleichung gefordert. Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen statistisch gesehen umsonst. Auf Grundlage der Daten von 2023 ist es dieses Jahr der Freitag, 7. März.

Das Augsburger Equal Pay Day Bündnis verteilt an diesem Tag um 17 Uhr am Königsplatz (Seite Bahnhofstraße) Informationen und Taschen zum Equal Pay Day. Untermalt wird die Aktion vom Corner Chor.

Für das Datum des Equal Pay Day zeigt sich eine positive Entwicklung: Vergangenes Jahr hat sich die Lücke von 18 auf 16 Prozent reduziert. Deshalb kann der Equal Pay Day im kommenden Jahr bereits am 27. Februar stattfinden. Berechnungsbasis der geschlechtsspezifischen Lohnlücke ist der Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn von Frauen und Männern. Im Jahr 2024 waren das 22,24 Euro beziehungsweise 26,34 Euro.

Internationaler Frauentag am 8. März

Am Internationalen Frauentag Samstag, 8. März, organisiert die Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen und Feminist*innen (AAF) von 10 bis 15 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz Mitmach-Aktionen, Tanz und Raum für Austausch. In der Innenstadt lädt das Queerfeministische Bündnis von 13 bis 18 Uhr am Fuggerplatz ein, „vom Reden ins Handeln“ zu kommen und sich bei Workshops, Vorträgen und Kunst aus vielfältigen Blickwinkeln mit Gleichberechtigung auseinanderzusetzen.

Eine Berufs- und Bildungsmesse für Frauen von der Fachstelle für Schulentwicklung und Bildung der Stadt Augsburg sowie der Volkshochschule Augsburg (vhs) präsentiert von 10 bis 15 Uhr in der vhs Bildungsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten rund um den Bereich Bewerbungen und Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ermöglicht den direkten Kontakt zu Augsburger Unternehmen.

Verschiedene Rollenbilder stehen auch bei den Kunstsammlungen und Museen Augsburg im Mittelpunkt. Die beliebten Führungen bieten spannende Einblicke zu historischen Frauen um Kaiser Maximilian, über Matriarchinnen und künstlerische Musen bis zur Rolle der Frau in der Augsburger Industrie- und Handwerksgeschichte.

Das Staatstheater Augsburg bietet am Samstag, 8., und Sonntag, 9. März, verschiedene Vorstellungen, bei denen Frauen die Hauptrolle spielen und eingeladen sind, sich über Rollenklischees auszutauschen und auch sich selbst feiern zu können. (pm/rs)

Mehr Informationen auf den Seiten unserer Gleichstellungsstelle