Altes neu genutzt: Fledermäuse schlafen jetzt im Bunker
Viele Fledermaus-Arten sind stark gefährdet. Für sie hat die Forstverwaltung im Haunstetter Wald ein neues, großzügiges Winterquartier geschaffen. Dafür wurde genutzt, was schon da war: Mehrere Bunker auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots sind nun so umgebaut, dass Fledermäuse Schutz finden. Im Januar werden sie erstmals gezählt – dann wird sich zeigen, wie gut die „Hotelanlage“ ausgelastet ist.
Zum in den 1930er-Jahren errichteten Artillerie-Munitionsdepot östlich vom Klinikum Süd gehören insgesamt 13 Hochbunker. Neun von ihnen wurden zu Fledermaus-Hotels umfunktioniert. Verbaut wurden Gasbetonsteine mit Löchern, Wellplatten aus Kunststoff und ungehobelte Holzbretter, in oder hinter denen Fledermäuse geschützt den Winter verbringen können. Damit sie dabei ihre Ruhe haben und nicht gestört werden, wurden laut Revierleiter Christian Ripperger die Eingänge der Bunker zugeschweißt und mit Einflugritzen und Schlupftüren versehen.
Fledermausschützer zählen im Januar Tiere
Wieviele der besonders gefährdeten Tiere, und auch, welche Fledermausarten Schutz und Winterruhe im neuen Quartier suchen, dürfte erst im Januar deutlich werden. Dann wollen Mitglieder des Vereins Fledermausschutz Augsburg e.V. die Exemplare in den Bunkern zählen. Die Sichtung einer Wasserfledermaus verweist nach Angaben Rippergers jedoch schon jetzt darauf, dass die Schlafstätten angenommen werden.
Artenschutz wird im Stadtwald großgeschrieben
Unabhängig von der Einrichtung der „Fledermaushotels“ achtet der Förster grundsätzlich auf eine artgerechte Bewirtschaftung des Waldes. Abgestorbene Bäume etwa bleiben bis zu einer bestimmten Höhe stehen, damit alte Spechthöhlen genutzt werden können. (rom/swo)