Bahnhofsvorplatz: Die Pläne zur Neugestaltung
Der Bahnhofsvorplatz soll zu einem gut funktionierenden Verkehrsknoten für alle Verkehrsteilnehmenden umgebaut werden. Kurzzeitparkplätze sind ebenso vorgesehen wie Hunderte Zweirad-Abstellplätze. Ob der bisherige Baumbestand zumindest teilweise erhalten werden kann, wird jetzt geprüft.
Insgesamt 42 Baumstandorte sind nach dem aktuellen Stand der Planungen auf dem Bahnhofsvorplatz vorgesehen, die meisten davon im nördlichen und südlichen Teil. Im mittleren Bereich ist eine hochfrequentierte Verkehrsfläche geplant, so Baureferent Gerd Merkle: „Daraus kann man keinen Stadtpark machen“, erklärte er in der heutigen Pressekonferenz. Die Platzierung einzelner Bäume, ähnlich wie am Königsplatz, sei aber eine Option.
Carsharing, Taxis und Kiss & Ride
Im nördlichen Teil des Platzes, vor dem Helio-Center, sind 35 so genannte Kiss&-Ride-Parkplätze für Autos geplant. Hier darf nur kurz angehalten werden, um Reisende ein- oder aussteigen zu lassen. Neue Flächen für die Außengastronomie soll es ebenso geben wie Carsharing-Plätze und neue Flächen für Taxis. Drumherum und mittendurch führen großzügige Fußwege.
Platz für 466 Fahrräder
Im Süden, wo im Moment noch die Container der Deutschen Bahn stehen, soll es 466 Fahrrad- und 20 Motorrad-Stellplätze geben, außerdem einen Standort für 20 Leih-Fahrräder. Wie im Norden sind auch hier zahlreiche Baumpflanzungen geplant.
Auch auf der anderen Straßenseite, vor dem Hotel Riegele und der Viktoriapassage, sollen neue Bäume gepflanzt werden. Hier sollen die Bäume einerseits mehr Platz bekommen, andererseits ein Radweg nach heutigen Maßstäben entstehen. Die hier stehenden Robinien sind in keinem guten Zustand, die benachbarten Platanen stehen im Konflikt mit dem Radverkehr. In der angrenzenden Bahnhofstraße sind ebenfalls Baumpflanzungen geplant.
Baumwurzeln werden in Gitterkörben geschützt
Die bestehenden Bäume vor dem Bahnhof sind nur zu einem Teil erhaltungswürdig, wie Umweltreferent Reiner Erben betonte. Viele sind krank oder unterstämmig, das heißt, sie sind für ihren Stammumfang zu hoch. Andere Bäume leiden darunter, dass sie als Fahrrad- oder Rollerstellplatz missbraucht werden. Viel zu dicht am Baum angesetzte Pflastersteine belasten die Wurzeln zusätzlich. Neue Bäume würden in eine Art Schutzkorb mit 3 x 3 Metern Grundfläche und 2 Metern Tiefe gepflanzt. So sind die Wurzeln geschützt, zum Beispiel vor unterirdisch verlaufenden Leitungen. Wie Merkle weiter erklärte, erhalten die Bäume auch eine Drainage-Vorrichtung, über die sie gegossen und gedüngt werden können: „Damit sichern wir das Grün für unsere Kinder und Enkel.“
Baubeginn frühestens Mitte 2026
Der jetzt anstehende Schritt ist ein Gutachten, das die bestehenden Bäume unter die Lupe nehmen soll. Danach folgt der Projektbeschluss des Stadtrats, ehe ein zweites Baumgutachten in die Ausführungsplanung einfließt. Die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes wird allerdings frühestens Mitte 2026 beginnen. (rs)