Baumgutachten für Bahnhofsvorplatz Ost liegt vor
Auf dem Bahnhofsvorplatz Ost sollen möglichst viele Bäume erhalten werden. Dazu liegt jetzt ein Gutachten vor. Insgesamt wurden 44 Bäume untersucht. Die Ergebnisse des Baumgutachtens wurden am Montag, 4. Dezember, öffentlich vorgestellt.
Download: Gutachten zur Erhaltungswürdigkeit von Bäumen
Der Augsburger Hauptbahnhof wird derzeit zur Mobilitätsdrehscheibe umgebaut. Am Freitag, 8. Dezember, findet die Teileröffnung des Bahnhofs statt. In diesem Zusammenhang werden auch der Bahnhofsvorplatz umgestaltet, der Fußweg in die Innenstadt verbessert und die Bahnhofstraße aufgewertet. Ziel ist es, den vitalen Baumbestand zu erhalten.
Intensive Prüfung
Der bisherige Entwurf zeigte, dass zahlreiche Aufträge, die sich aus den vielfältigen Verkehrsfunktionen, der Barrierefreiheit und der baulichen Umsetzung ergeben, dieses Ziel in Frage stellen könnten. Daher hatte der Bauausschuss die Verwaltung beauftragt, den Erhalt von Bestandsbäumen nochmals zu prüfen.
Konkrete Lösungsansätze
Zuerst wurden die öffentlich bestellten und vereidigten Gutachter des Büros TreeConsult Brudi & Partner aufgefordert, den Vitalitätszustand und eventuelle Vorschäden der Bäume zu untersuchen. Jetzt liegt das Gutachten zum Erhalt der Bäume auf dem Bahnhofsvorplatz Ost und im Umfeld vor, das am Montag, 4. Dezember, öffentlich präsentiert und erklärt wurde. Alle 44 Bäume in diesem Gebiet wurden erfasst, visuell untersucht und einzeln bewertet. Weiterhin zeigt das Gutachten grundsätzliche Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit den Bäumen auf und empfiehlt Lösungsansätze, die zu prüfen sind.
Wesentliche Ergebnisse:
- Etwas mehr als ein Drittel der Bäume ist wenig (zwölf Bäume) oder nicht (drei Bäume) erhaltenswert
- Elf Bäume werden als eingeschränkt erhaltenswert eingestuft
- 16 Bäume erhalten die Einstufung erhaltenswert, zwei die Einstufung als sehr erhaltenswert
Der Gutachter empfiehlt, die einzelnen Bäume einzeln oder räumlich zu prüfen. Weiterhin sollte der Baumerhalt hinsichtlich der technischen Umsetzbarkeit überprüft werden. Dazu werden die Wurzeln freigelegt.
Gutachten wird vorgestellt
Baumgutachter Andreas Detter hat die Ergebnisse am Montag, 4. Dezember, im Filmsaal des Zeughauses, Zeugplatz 4 öffentlich vorstellen. Auch Baureferent Steffen Kercher und Umweltreferent Reiner Erben sowie Mitarbeitende aus dem Stadtplanungsamt und dem Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen nahmen an der Veranstaltung teil.
Baureferent Steffen Kercher zu weiteren Schritten
„Im nächsten Schritt soll die Überprüfung der vorliegenden Entwurfsplanung für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse erfolgen“, so Steffen Kercher. „Insbesondere soll untersucht werden, wie durch Optimierung an den Verkehrsanlagen aufgrund des zukünftig zu erwartenden Mobilitätsverhaltens, Bestandsbäume erhalten werden können. Das Baumgutachten stellt dafür eine wichtige Grundlage dar.“ Weiterhin sagt der Baureferent, „dass auch geprüft werden soll, ob auf der großen zentralen Platzfläche zusätzliche Baumstandorte sowie weitere Maßnahmen zur Klimaanpassung angeordnet werden können. Da sich der Bahnhofsvorplatz Ost einschließlich der Baumstandorte im Eigentum der DB Station & Service AG befindet, müssen die erarbeiteten Planungsvorschläge selbstverständlich auch mit der Deutschen Bahn erörtert werden.“
Ergebnisse für Bauausschuss
Die Ergebnisse des Gutachtens und der Gespräche mit der DB Station & Service AG werden im Anschluss dem Bauausschuss präsentiert. Der Ausschuss erhält somit eine Grundlage dafür, ob und in welchen Punkten der Entwurf für den Bahnhofsvorplatz Ost geändert werden soll. Der Projektbeschluss für den Bahnhofsvorplatz Ost (BSV/22/07884) bleibt so lange ausgesetzt.
Baustart 2028/2029
In den nächsten Jahren wird der Bahnhofsvorplatz Ost noch für die Baustelleneinrichtung benötigt. Einerseits für die Stadtwerke, um den Straßenbahntunnel fertigzustellen. Andererseits für die Deutsche Bahn, um etwa den südlichen Tunnels zu sanieren und die Bahnsteigdächer zu erneuern wie auch die notwendigen Verkehrsbeziehungen abzuwickeln. Mit der Neugestaltung des Platzes könnte daher frühestens 2028/2029 begonnen werden. (pm/ls/rs)