Brechtig: Sahar Rahimi und Mark Schröppel leiten ab 2026 das Brechtfestival
Das Brechtfestival Augsburg steht ab 2026 unter neuer künstlerischer Leitung. Von 2026 bis 2028 verleihen Regisseurin, Autorin und Performancekünstlerin Sahar Rahimi und Regisseur, Performer und Musiker Mark Schröppel dem Festival ihre Handschrift.
Eine Jury mit lokalen und überregionalen Expertinnen und Experten hatte im September die Auswahl getroffen. Mit der Zustimmung des städtischen Kulturausschusses am Mittwoch, 27. November, kann das neue Leitungs-Duo berufen werden. Die Jury bestand aus einem zehnköpfigen Gremium aus lokalen und nationalen Expertinnen und Experten sowie drei beratenden Personen ohne Stimmrecht.
Der Personalvorschlag für die künftige künstlerische Leitung des Brechtfestivals Augsburg konnte sich in einem anonymisierten Auswahlverfahren gegen 25 weiteren internationalen Bewerbungen durchsetzen und die Jury in einem persönlichen Auswahlgespräch überzeugen.
Kulturreferent Jürgen Enninger: „Neue Impulse im Geiste Brechts“
„Das Konzept von Rahimi und Schröppel hat uns davon überzeugt, dass es die bundesweite und internationale Erfolgsgeschichte des Brechtfestivals fortschreiben und gleichzeitig neue Impulse im Geiste Brechts und in der Auseinandersetzung mit seinem Werk setzen kann“, so Jury-Mitglied Kulturreferent Jürgen K. Enninger. „Ich freue mich sehr, dass zwei erfahrene Kunstschaffende gewonnen werden konnten, die das Zusammenkommen unterschiedlicher Menschen und gesellschaftlicher Gruppen im Rahmen des Brechtfestivals in den Fokus stellen. Was benötigen wir angesichts immer tiefer werdender Gräben in der Gesellschaft und ernster globaler Krisen mehr, als solche Möglichkeiten voll auszuschöpfen?“, so Enninger.
Idee der erweiterten Inklusion als künstlerischer Ansatz
Der Ansatz des Duos beruht auf der Idee der „erweiterten Inklusion“ mit einem Fokus auf theatralen und performativen Formaten. „Inklusion bedeutet für uns zu erkennen, welche Potenziale und magischen Momente uns als Gesellschaft und als Institutionen entgehen, wenn wir ihren bisher ignorierten Perspektiven auf die Welt nicht zuhören. Unser Ansatz steht für den Versuch, Minderheiten mit Mehrheiten, Subkultur mit Hochkultur, progressiv mit konservativ, alt mit jung, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung im Zeichen eines zugänglichen künstlerischen Experiments zu vereinen. Wir wollen einen aktiven Gegenpol zu den aktuellen gesellschaftlichen Spaltungsprozessen setzen“, so Rahimi und Schröppel.
Brechtfestival 2025: Programm wird am 10. Dezember veröffentlicht
Das Programm des Brechtfestivals Augsburg 2025 steht indessen fest und wird am 10. Dezember im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und veröffentlicht. Das dritte und letzte Brechtfestival unter der Leitung von Julian Warner findet vom 21. Februar bis 2. März 2025 an mehreren Spielorten in Augsburg statt. (pm/pif)