Der Runde Tisch der Religionen hat gewählt
In seiner letzten Sitzung 2024 hat der Runde Tisch der Religionen Alexandra Caspari zur neuen Sprecherin gewählt. Haluk Kilman wurde im Amt bestätigt. Dabei hat der Runde Tisch eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht – für Vielfalt und gegen jegliche Form der Diskriminierung
In seinem Papier erklärt der Runde Tisch der Religionen den Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Gemeinschaft als Ziel des gemeinsamen Engagements. „Gemeinsam stellen wir uns entschieden gegen jede Form von Antisemitismus, gegen Islamfeindlichkeit, Menschenfeindlichkeit und jegliche Form von Diskriminierung.“ Dabei sind „die Wahrung der Menschenwürde, die Religionsfreiheit und das Bekenntnis zur Demokratie unverzichtbare Grundlagen unserer Arbeit.“
Die Erklärung des Runden Tischs der Religionen im WortlautOB Eva Weber: „Friedensstadt Augsburg fußt auf einem starken Fundament“
„In Zeiten, in denen oft Sprachlosigkeit herrscht, ist der Runde Tisch der Religionen in unserer Stadt ein Ort des Austausches und des Kontaktes geblieben“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber. „Dafür bin ich von Herzen dankbar. Dass darüber hinaus eine gemeinsame Erklärung formuliert wurde, zeigt, auf was für einem starken Fundament die Friedensstadt Augsburg fußt.“
Sprecherin Caspari: „Miteinander das Friedenspotenzial teilen und leben“
Alexandra Caspari, Pfarrerin der Alt-Katholischen Gemeinde in Augsburg, wurde als Sprecherin neu gewählt. Sie betonte die gemeinsame Botschaft der beteiligten Religionsgemeinschaften für unsere Stadt: „Es ist möglich, miteinander das Friedenspotenzial der Religionen zu teilen und zu leben. So können wir hier im Kleinen ein Hoffnungszeichen für größere Kontexte sein.“
Sprecher Kilman: „Vielfalt ist etwas Schönes“
Haluk Kilman, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Augsburger Bildungs- und Kulturverein (Eschenhof-Moschee), ist seit zwei Jahren Sprecher des Runden Tisch der Religionen. Er wurde im Amt bestätigt und führt aus: „Ein friedvolles Miteinander ist nur durch gegenseitiges Kennenlernen möglich.“ Dabei sei es ebenso wichtig, Gemeinsamkeiten zu entdecken wie Unterschiede zu erkennen. „Vielfalt ist etwas Schönes. Unterschiede sind nicht negativ, sondern es kommt darauf an, was wir daraus machen. Der Schöpfer hat uns in verschiedene Völker erschaffen, damit wir uns kennenlernen, so steht es im heiligen Buch. In unserer heutigen Zeit reden wir oft zu wenig miteinander – und wenn, dann eher übereinander. Doch ein echtes Miteinander entsteht nur, wenn wir offen aufeinander zugehen und nicht nur zuhören, um zu antworten, sondern um zu verstehen.“
Klares Zeichen für Frieden und gegenseitigen Respekt
Der Runde Tisch der Religionen möchte ein Vorbild für Dialog und Verständigung sein. Ziel ist, das Verbindende zu stärken und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Besonders in Zeiten der Spaltung, in denen Hass und Hetze zunehmen, möchte der Runde Tisch der Religionen mit seiner Erklärung ein klares Zeichen für Frieden und gegenseitigen Respekt setzten.
Über den Runden Tisch der Religionen
Der Runde Tisch der Religionen wurde von der Stadt Augsburg initiiert und wird gemeinsam von der Stadt und den beteiligten Religionsgemeinschaften getragen. Die Koordination übernimmt das Friedensbüro der Stadt Augsburg. Der Runde Tisch soll die Vielfalt der Religionen und Konfessionen in Augsburg abbilden. Er versammelt Abgesandte von in Augsburg vertretenen Religionsgemeinschaften, die sich zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland bekennen und sich den formulierten Zielen des Runden Tisches verpflichtet wissen.
Die übergeordneten Ziele des Runden Tisches der Religionen bestehen darin, zu einem friedlichen Zusammenleben der Menschen in Augsburg beizutragen. Die Mitglieder setzen sich ein, Konflikte zu entschärfen, bei denen religiöse Faktoren eine Rolle spielen. Sie wollen Verständnis für die Ausübung der unterschiedlichen Religionen in der Stadtöffentlichkeit wecken. Zum Runden Tisch der Religionen Augsburg gehören Vertreterinnen und Vertreter des Alevitentums, Buddhismus, Christentums, Ezidentums, Judentums und Islams sowie der Universität Augsburg. (pm/rs)