Die bunte Hauswand: Ein Friedens-Mural in Göggingen

13.08.2024 08:31 | Kultur Bürgerservice & Rathaus

Seit 2013 gibt es in Augsburg Murals zum Friedensfest. Die großflächigen Wandbilder mit künstlerischen Statements nehmen Bezug auf das Augsburger Hohe Friedensfest und machen auf gesellschaftspolitische Themen aufmerksam. Dieses Jahr hat das Mural-Duo Soihe & Claire Prouvost die Hauswand der Nummer 10 in der Bgm.-Aurnhammer-Straße in Göggingen gestaltet. Das Thema: Demokratie. Ab sofort kann man es bestaunen.

Die bemalte Hausfassade zum Friedensmural 2024. Geometrische Formen bilden die Säulen der Demokratie ab, ganz oben die Sonne.

„Die Säulen der Demokratie unter einer starken Sonne“ heißt das Mural zum Friedensfest 2024 des Künstler-Duos Soihe & Claire Prouvost. Foto: Daniel Tröster/Claire Prouvost und Soihe

Ihr Werk soll zum Thema Demokratie in dieser schwierigen Zeit, geprägt von Angst und Populismus, etwas Positives vermitteln. Es heißt „Die Säulen der Demokratie unter einer starken Sonne“ und zeigt die wichtigsten Säulen und Werte der Demokratie: Soihe stellt mit geometrischen Formen menschliche Silhouetten dar – sie zeigen das wählende Volk. Claire schafft Figuren, die die Menge personalisieren, die von starken Säulen getragen wird. Die Hand steht für gegenseitige Hilfe, Teilen und Aufnahme, die Gesichter für Vielfalt, Zusammenleben und Toleranz. Sie verweben sich mit den geometrischen Formen und Linien zu einem bedeutungsvollen Motiv. 

Claire Prouvost und Soihe erklären: „Inspiriert von der ursprünglichen Bedeutung, haben wir eine Vision von Demokratie in historischer und zeitgenössischer Weise dargestellt, eine Erinnerung an das, was sie ausmacht und ihr Fortbestehen ermöglicht“, so die Kunstschaffenden. „In Zeiten, die von Angst und Populismus geprägt sind, konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Säulen wie Toleranz, Meinungsfreiheit, Vielfalt der Gemeinschaften, Zusammenleben, Respekt, Gleichheit von allen, das Wahlrecht und die Pressefreiheit.“

Für dieses Jahr gab es 107 Einsendungen von internationalen Künstlerinnen und Künstlern, aus denen sich die Jury dann für das Duo Soihe und Claire Prouvost entschieden hat.
Seit 2013 gibt es fast jedes Jahr anlässlich des Friedensfests ein Mural. Die Idee entstand aus einer Kooperation des Graffiti-Vereins Die Bunten e.V zusammen mit dem Friedensbüro. Unterschiedlichste Themen wurden bei den Murals schon in künstlerischer Art und Weise dargestellt.

Unternehmen unterstützen Mural-Projekt

Seit vielen Jahren unterstützt die Firma Hochmuth mit professionellen Hebebühnen das Mural-Kunstprojekt im Kulturprogramm des Augsburger Friedensfests. In diesem Jahr gab es für das Arbeitsmaterial zudem Hilfe von der Firma Brillux. Für die Bereitstellung der Fassade hat sich die kunstbegeisterte Miteigentümerin Martina Bischoff eingesetzt. Wer eine Fassade für künftige Wandbilder bereitstellen möchte, kann sich unter augsburg-friedensstadt.de an das Friedensbüro wenden.

Diese Murals zum Friedensfest gibt es:

  • Protest in 2013: am Gebäude des Verbands für soziale Dienste an der Blauen Kappe. 
  • Heimat in 2014: Grandhotel Cosmopolis. 
  • Grenzen in  2015: dezentrale Asylunterkunft Spichererschule in Pfersee. 
  • Mut zur Vielfalt in 2016: Lechhotel und Martinsschule
  • Utopie in 2018: WBG-Wohnhaus am Alten Postweg
  • Freiheit in 2019: Hausfassade am Jakobertorplatz
  • Rituale in 2020: Reichenberger Straße 50
  • Für Sorge in 2021: Wohnhaus in der Gögginger Straße 48
  • Zusammenhalt in 2022: Hauptbahnhof 
  • Kreativität in 2023: Donauwörther Straße 23 

Alle Murals der vergangenen Jahre ansehen (pm/lh)