Feuerwehr rettet mit dem „Seabob“

17.02.2025 09:42 | Aktuelles Freizeit Umwelt & Soziales Bürgerservice & Rathaus

Jetzt hat auch die Feuerwache Süd einen „Seabob“: Die Berufsfeuerwehr Augsburg ist ab sofort mit zwei Unterwasser-Flitzern ausgestattet. Die Rettung von Ertrinkenden geht damit deutlich schneller. Das erhöht die Sicherheit an den Augsburger Seen und Fließgewässern.

Drei Männer halten einen roten Bob in den Händen. Im Hintergrund steht ein Feuerwehr-Fahrzeug

Die Berufsfeuerwehr freut sich über den zweiten „Seabob“ (von links): Rettungstaucher Lukas Gaugenrieder, Dr. Andreas Graber (Leiter Amt für Brand und Katastrophenschutz) und Ordnungsreferent Frank Pintsch. Foto: Ruth Plössel/Stadt Agusburg

Der  Seabob ist eine Art Unterwasser-Scooter. Jetzt haben beide Feuerwachen der Berufsfeuerwehr diese innovative Technik im Einsatz. Sie verbessert die Wasserrettung im Stadtgebiet nochmal deutlich. Rettungszeiten an den Gewässern werden somit verkürzt – ab sofort auch in den südlichen Stadtteilen, beispielsweise am Ilsesee oder in Wertach, Lech und Lochbach. Der erste Seabob ist bereits seit 2020 bei der Berufsfeuerwehr im Einsatz.

'Der Seabob wiegt nur 32 Kilogramm. Im Gegensatz zu einem Rettungsboot kann er darum in kürzester Zeit von nur einer Einsatzkraft zu Wasser gelassen werden – und das an nahezu jeder Stelle des Augsburger Wasserwegenetzes. Das Einsatzgebiet umfasst die Gewässer der Stadt Augsburg sowie der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg. Auf Anforderung unterstützen die Rettungstaucher auch benachbarte Leitstellen.

Frank Pintsch: „Sicherheit der Rettungskräfte hatte hohe Priorität“

„Augsburg ist eine Wasserstadt mit zahlreichen Flüssen, Bächen und Seen“, sagt Ordnungsreferent Frank Pintsch. „Da spielt die Wasserrettung eine wichtige Rolle. Die Wasserrettung birgt aber auch für die Retter ein erhöhtes Risiko. Eine gute Ausstattung und regelmäßiges Training stärken die Sicherheit und Einsatzfähigkeit unserer Rettungskräfte und dienen gleichzeitig dem bestmöglichen Schutz aller Augsburgerinnen und Augsburger. In Augsburg greifen wir daher mit dem Seabob auf modernste Technologie zurück.“

Jedes Jahr 60 Einsätze der Wasserrettung

Insgesamt 173,2 km Fließgewässer verzeichnet die Stadt Augsburg in ihrem Stadtgebiet durch Bäche, Kanäle und die beiden großen Flüsse Lech und Wertach sowie rund 73,5 Hektar stehendes Gewässer. Neben positiven Eigenschaften wie dem Naherholungswert oder der industriellen Nutzung der Wasserkraft können die Badeseen und Fließgewässer in und um Augsburg jedoch auch gefährlich sein. Zu jeder Wasserrettung wird neben den Wasserrettungseinheiten der jeweiligen Hilfsorganisationen auch der Wasserrettungszug der Berufsfeuerwehr alarmiert. Pro Jahr verzeichnet die Berufsfeuerwehr Augsburg rund 60 Wasserrettungseinsätze.

Einsatzkonzept durch großes Engagement

Hinter der Weiterentwicklung der Berufsfeuerwehr stecken viel Leidenschaft und Eigeninitiative. Von Lehrtaucher Andreas Jaenicke wurde die fortschrittliche Technologie entdeckt. Er hat ein Einsatzkonzept erarbeitet, mit dem die Wasserrettung deutlich beschleunigt wird. Die Berufsfeuerwehr Augsburg hat das Konzept und die Erfahrungen der Taucher bundesweit in die entsprechenden Fachgremien und Arbeitskreise mit Tauchern anderer Berufsfeuerwehren eingebracht. Das Einsatzkonzept und die dahinterstehende Technik ist mittlerweile so etabliert, dass es von vielen weiteren Berufsfeuerwehren, wie zum Beispiel München, Nürnberg und Leverkusen, übernommen und erfolgreich eingesetzt wird. (pm/rs)