Hilfen für wohnungs- und obdachlose Menschen

20.11.2024 07:43 | Umwelt & Soziales

Obdachlosigkeit kann im Winter besonders gefährlich sein, oft sogar lebensbedrohlich. Deshalb gibt es eine Vielzahl an Angeboten im Stadtgebiet, die wohnungs- oder obdachlosen Menschen Schutz bieten – zum Beispiel den Kältebus, der bei Minusgraden im Stadtgebiet unterwegs ist. Auch aufmerksame Bürgerinnen und Bürger können einen Beitrag leisten, indem sie nicht wegschauen, sondern sich kümmern.

zwei Hände halten eine Tasse mit dampfemdem Getränk

An kalten Tagen finden wohnungs- und obdachlose Menschen in Tagesaufenthalten und Notunterkünften Schutz. Es gibt auch besondere Angebote von Trägern. Bild: Annette Zoepf/Stadt Augsburg

„Soziale Verantwortung beginnt bei jedem Einzelnen. Jede und jeder von uns kann helfen – indem wir aufmerksam bleiben, hilfsbedürftige obdachlose Menschen nicht übersehen, sondern respektvoll ansprechen und fragen, ob sie Hilfe benötigen“, betont Sozialreferent Martin Schenkelberg. Ist eine Person nicht ansprechbar oder wirkt unterkühlt: unbedingt den Notruf 112 wählen! Im Zweifel entscheidet der Rettungsdienst, ob eine Person noch zu einer selbstbestimmten Entscheidung in der Lage ist.

Tagesaufenthalte im Stadtgebiet Augsburg

Wer tagsüber eine warme Mahlzeit braucht oder sich aufwärmen möchte, ist in Tagesaufenthalten an der richtigen Adresse – zum Beispiel in der Bahnhofsmission Am Hauptbahnhof (Gleis 1), der Wärmestube in der Klinkertorstraße 12 oder dem beTreff in der Branderstraße 60. Auch für Jugendliche gibt es eine noch ganz frische Anlaufstelle in der Frauentorstraße 43. Das Personal aller Einrichtungen ist für Kälterisiken und -schutzmaßnahmen sensibilisiert.

Kältebus des SKM Augsburg berücksichtigt auch Meldungen von Bürgern

Um auch diejenigen zu erreichen, die noch nicht in das Hilfesystem eingebunden sind und sich im öffentlichen Raum aufhalten, setzt der SKM Augsburg e.V. einen Kältebus ein, der warme Jacken, Handschuhe, Mützen, Schlafsäcke und heißen Tee verteilt. Außerdem wird Infomaterial bezüglich des Kälteschutzes in den Übergangswohnheimen der Stadt Augsburg mitgeführt.

Der Kältebus wird über das Streetwork-Team koordiniert und durch ein Einsatzteam mit rund 50 ehrenamtlichen Personen unterstützt. Er ist seit Anfang November bis einschließlich März unterwegs, wenn zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens Temperaturen von unter 0 Grad Celsius erreicht werden. Dann fährt er feste – durch das Streetwork-Team bestimmte – Plätze im Stadtgebiet Augsburg an, wobei auf den Touren tagesaktuelle Meldungen aus der Bevölkerung berücksichtigt werden. Bürgerinnen und Bürger können den SKM bis 17 Uhr unter 0821 155152 und ab 17 Uhr unter 0821 5080 8030 kontaktieren und informieren, wenn sie im Stadtgebiet eine obdachlose Person vorfinden.

Notunterkünfte für obdachlose Menschen

In der Stadt Augsburg gibt es zwei Übergangswohnheime für Männer und Frauen, an die sich Personen wenden können, die unmittelbar von Obdachlosigkeit betroffen oder bedroht sind: 

  • Übergangswohnheim für Männer in der Johannes-Rössle-Straße 10, Telefon (Pforte): 0821 508 080-30, E-Mail: uewh@skm-augsburg.de
  • Übergangswohnheim für Frauen in der Stadtberger Straße 15, Telefon (Pforte): 0821 207 179-65, E-Mail: casa-donna@skf-augsburg.de

Auch für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es Notschlafstellen im Stadtgebiet, in denen insbesondere auch Mädchen und junge Frauen einen sicheren Schlafplatz finden können:

Familien mit minderjährigen Kindern und Jugendlichen bringt die Stadt Augsburg in vorhandenen Übergangswohnungen unter. Vor dem Einzug müssen die notwendigen Unterlagen eingereicht und der Anspruch auf Unterbringung geprüft werden. Wichtig ist deshalb, sich möglichst mindestens zwei Wochen vor Eintritt akuter Obdachlosigkeit bei der Unterbringungsverwaltung zu melden, damit rechtzeitig eine Übergangswohnung zugewiesen werden kann.

Ansprechpartner ist hier die Stadt Augsburg, Wohnbauförderung und Wohnen im Mittleren Lech 5 b, Telefon: 0821 324-34645 oder 0821 324-34743, E-Mail: uebergangswohnen@augsburg.de

Die Notwendigkeit einer ordnungsrechtlichen Unterbringung wird dabei in jedem Einzelfall ermittelt und geprüft. In den Übergangswohnheimen bzw. Notschlafstellen sind außerdem Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter vor Ort im Einsatz

Das Netzwerk Obdach & Wohnen informiert über weitere Angebote

Einen Gesamtüberblick der Hilfsangebote und weitere Informationen rund um Wohnungsnotfallhilfe sowie Wohnungssuche stellt das „Netzwerk Obdach & Wohnen“ auf seinem Internetauftritt netzwerkobdachwohnen.de zur Verfügung. Bei dem Netzwerk handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Stadt Augsburg mit der Digitalfabrik von Tür an Tür. Ziel ist es, den Betroffenen, deren Unterstützungspersonen sowie Beratungsstellen den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern. Diese reichen von Alltagshilfen über Beratungsstellen und Notunterkünfte bis zu Hilfen rund ums Wohnen.

Alle Informationen unter augsburg.de/obdachlosenhilfe und netzwerkobdachwohnen.de/augsburg