Kunstausstellung „Archiv der Zeit“ im Stadtarchiv Augsburg
Kunstschaffende interpretieren historische Quellen
- Ausstellungsdauer von 16. bis 31. Mai 2024
- Vernissage am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18:30 Uhr
- Stadtarchiv Augsburg, Kammgarnspinnerei 11
- Eröffnung durch Oberbürgermeisterin Eva Weber
In Kooperation mit dem Stadtarchiv Augsburg interpretieren acht namhafte Augsburger Künstlerinnen und Künstler Augsburgs Stadtgeschichte in ihren künstlerischen Positionen. Ausgangspunkt für die kreative Arbeit sind Archivkartons des Stadtarchivs, die mit jeweils einem Thema der Stadtgeschichte von den Archivarinnen und Archivaren bestückt wurden. Die Kunstschaffenden liefern dazu eigene Interpretationen und befüllen ihre Archivboxen mit zeitgenössischer Kunst. Die Ausstellung wird von Oberbürgermeisterin Eva Weber am Mittwoch, 15. Mai, um 18:30 Uhr, im Stadtarchiv (Kammgarnspinnerei 11) eröffnet, und ist bis Freitag, 31. Mai jeweils von Dienstag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr, und Samstag, Sonn- und Feiertage von 11 bis 15 Uhr zu sehen.
Breites künstlerisches Spektrum mit Arbeiten zum Anfassen
Archivdirektorin Kerstin Lengger freut sich, das moderne Augsburger Stadtarchiv mit zeitgenössischer Kunst zu kombinieren. Das Ausstellungskonzept von Beatrice Schmucker und Christofer Kochs fand hier einen idealen Platz für den Spannungsbogen zwischen Vergangenheit und Heute. Besuchende des Vortragraums im Stadtarchiv werden zunächst mit den geschlossenen Archivboxen, befüllt mit künstlerischen Positionen auf Podesten, konfrontiert. Die Ausstellung wirkt dadurch skulptural und anders als im musealen Umfeld gewohnt, sollen Besuchende die Arbeiten anfassen, zum Betrachten aus der Kiste nehmen und danach wieder zurücklegen. Auf dieser Entdeckungsreise in die Augsburger Stadtgeschichte begegnen den Besuchenden ein breit gefächertes künstlerisches Spektrum von Zeichnung, Malerei, Installation bis hin zur Videokunst.
Die Kunstschaffenden
Christofer Kochs poetisch erzählerische Serie „Der blinde Fleck“ setzt sich mit den „Amerikanern in Augsburg“ auseinander, bei Beatrice Schmuckers Werkserie zum Thema „Wasser“ sprudelt diese(s) geradezu über. Rainer Kaisers filigran-sensibles Werk besticht zum Thema „Medizin“ in Augsburg und seine reduzierten Zeichnungen befassen sich auch mit der „Kleiderordnung“ von anno dazumal. Paul Englmeiers humorige und im wahrsten Sinn mehrschichtige Auseinandersetzung mit Augsburgs Straßennamen (warum heißt der Milchberg eigentlich so?) lässt schmunzeln. Jana Schwindels gleichermaßen präzise als auch bestechend schöne Papierschnitte „behandeln“ den Augsburger Plärrer.
Erika Kassnel-Hennebergs
Konfrontation mit der Vergangenheit in ihrer Videoarbeit „Deep Paula“ erweckt Vergangenes zum Leben. Ergänzt werden ihre Videos durch die A-Cloud, Collagen, die einen leicht zum Voyeuristen werden lassen. Interaktiv und humorvoll präsentiert sich Gerhard Fauser: Seine „Bauteile“ ehemaliger Augsburger Industrieanlagen fügen sich zu einem geschichtsträchtigen Arrangement. Eine Sonderstellung nehmen Georg Bernhards Reisetagebücher ein. Der Künstler, der langjährig auch als Dozent in Augsburg prägend war, ist mit seinen 94 Jahren längst selbst ein Stück lebendige Stadtgeschichte geworden. Unverwechselbar im meisterhaften Strich.
Weitere Informationen: augsburg.de/stadtarchiv