Kunstsammlungen & Museen Augsburg: Steigende Besuchszahlen und viele junge Besuchende
Die Besuchszahlen der Kunstsammlungen & Museen Augsburg steigen weiterhin. So wurden im vergangenen Jahr insgesamt knapp 280.000 Besuchende gezählt. 2023 waren es knapp 240.000. Erfreulich ist auch der weitere Zuwachs an jungen Besuchenden, die 2024 das Angebot des freien Eintritts in die Dauerausstellungen genutzt haben: Insgesamt wurden 7.929 U27-Tickets ausgestellt.
1.400 Führungen und Veranstaltungen organisierte allein die Kunstvermittlung 2024. Darüber hinaus fanden mehr als 100 Vernissagen, Konzerte, Artist Talks und weitere Events in unseren Häusern statt.
Besondere Veranstaltungen 2024
Der Rokoko-Garten des Schaezlerpalais war Teil der Augsburger Sommernächte und stimmungsvolles Ambiente für OB-Empfänge der Delegationen aus den Partnerstädten Dayton und Amagasaki sowie für den Weihnachtsbazar des Kindernests. Gut besucht war auch die „Magische Nacht“ im Maximilianmuseum. Hinzu kommen knapp 100 weitere Veranstaltungen wie die monatlichen Kunstsprechstunden, Konzerte, Artist-Talks und die Organisation der Hinterglas-Tagung im Herbst mit internationalen Expertinnen und Experten.
250 Neuzugänge aus Ankäufen und Schenkungen
Insgesamt können die Sammlungen 250 Neuzugänge verzeichnen. Der bedeutendste ist das Altenstetter Besteck, das als Dauerleihgabe nun eine Heimat im Maximilianmuseum gefunden hat. Es handelt sich um das wohl älteste Besteck der Welt, das aus Messer, Löffel und Gabel besteht. Hinzu kommen drei bedeutende Silberobjekte für die Sammlung Fritz Dennerlein: ein Mörser, eine Münzkanne und ein Perlmuttkästchen.
Verlässlicher Partner bei Erwerbungen ist der Freundeskreis. Ermöglicht wurde der Erwerb einer Zeichnung von Georg Petel mit der Darstellung des Heiligen Hieronymus für die Grafische Sammlung. Weltweit sind von Petel nur gut ein Dutzend Zeichnungen erhalten geblieben. Für das Zentrum für Gegenwartskunst erwarb der Freundeskreis zudem zwei Fotografien von Herlinde Koelbl. Nicht zu vergessen ist auch der Zuwachs aus den Grabungen der Stadtarchäologie, der wie immer bei mindestens zehn Europaletten liegt.
Aktivitäten der Stadtarchäologie
Im Zentrum der Grabungen der Stadtarchäologie steht nach wie vor die Großbaustelle Staatstheater. Es gab zudem weitere Grabungen beim FCA-Stadion, am Klausenberg, auf dem Zeuna-Gelände und bei zahlreichen Fernwärme-Verlegungen im Bereich der historischen Innenstadt. Derzeit laufen Forschungsprojekte zu den römischen Amphoren, zum Silberschatz, zum frührömischen Militärlager, zu den spätrömischen Reibschüsseln, zum Münzumlauf in Augusta Vindelicum und zu den römischen Inschriften. Abgeschlossen wurden Studien zum medizinischen Gerät aus Augusta Vindelicum und zum Pfeilergrabmal aus Oberhausen. Im August 2024 erschien eine Publikation zu römischen Fibeln aus Augsburg. Im vergangenen Jahr konkretisierten sich auch die Pläne für eine archäologische Landesausstellung in Augsburg und Kempten zum Thema „Römische Städte in Bayern“, die nun 2029 stattfindet.
Neues Magazin mit bislang zwei Ausgaben
Das Team der strategischen Kommunikation brachte in Weiterentwicklung des Quartalsprogramms Mitte des Jahres ein neues Magazin heraus, das nun halbjährlich in einer Auflage von 10.000 Stück erscheint. Das aktuelle Ausstellungsprogramm und Veranstaltungen aller Häuser werden damit nun noch attraktiver präsentiert. Interessierte erhalten Einblicke in die Arbeit im Hintergrund der Ausstellungen.
Ausstellungen 2025 in den Häusern der Kunstsammlungen
Im Schaezlerpalais folgt auf Matthias Schallers Foto-Serie von Malpaletten (bis 4. Mai 2025) eine Ausstellung von 120 Meisterzeichnungen der Barockzeit (31. Juli bis 28. September 2025) aus dem Bestand der Grafischen Sammlung. Im Herbst folgt unter dem Titel „Der Schlaf der Vernunft. Spanische Meistergrafik von Goya bis Picasso“ (24. Oktober 2025 bis 26. Januar 2026) mit Werken aus dem Museo do Artes de Gravado in Santiago de Compostella. Zum Fugger-Gedenkjahr ist die kunsthistorische Ausstellung „Der Reichtum der Kunst – Jakob Fugger und sein Erbe“ (12. Dezember 2025 bis 12. April 2026) geplant. Im Café und Liebertzimmer sind nach „Schuberts Winterreise“ von Bodo Zapp der saarländische Maler „Braebys“ und die Münchner Künstlerin Tanja Mohr.
Im Maximilianmuseum werden in Erweiterung der Dauerausstellung weiterhin Silberschätze aus der Sammlung Dennerlein „Kostbarer als Gold“ und das „Silbergewölbe“ präsentiert. Geplant ist eine Magische Nacht am 31. Oktober 2025 und vor Weihnachten gibt es wieder eine Neuauflage der „kleinen Welten“ mit historischen Spielzeugen (28. November 2025 bis 8. Februar 2026).
Im Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast, seit September 2024 unter neuer Leitung mit Jan T. Wilms, starten am 5. April gleich drei Ausstellungen: Im H2 zu sehen sind Highlights aus drei Augsburger Sammlungen (Kunstsammlungen & Museen, Stadtsparkasse Augsburg und Museum Walter).
In den H2-Kabinetten zeigt die Gesellschaft für Gegenwartskunst Papierarbeiten von Peppi Bottrop, Andreas Breunig und Jana Schröder und im H1 präsentiert die Künstlervereinigung „Die Ecke“ e.V. eine Überblicksschau mit Werken der Künstlerin und Fotografin Susanne Junker – So what! Alle drei Ausstellungen laufen bis 6. Juli 2025. Es folgen eine auf den Raum bezogene Ausstellung der „Zeitsicht Art Award“-Gewinnerin Gülbin Ünlü (ab 25. Juli 2025), eine Schau zum Themenkreis Kunst und Natur und im Herbst die 77. Ausgabe der „Großen Schwäbischen“ des BBK.
Im Grafischen Kabinett ist nach der laufenden Rugendas-Ausstellung ein weiteres Konvolut von Aquarellen von Gallus Weber zu sehen: „Romantik der Landschaft“ (21. Februar bis 25. Mai 2025). Danach folgen Skulpturen und Skizzen des Augsburger Künstlers Erich Nüchter (26. Juni bis 21. September 2025). Im Herbst richtet sich der Blick nach Japan mit sogenannten „Netsukes“ (feine Gürtel-Asessoires) aus eigenen Beständen (14. November 2025 bis 15. März 2026).
In einer kleinen Sonderschau, eine Kooperation mit der Regio Augsburg Tourismus GmbH, informiert das Römerlager im Zeughaus weiterhin zur Via Claudia, der antiken Römerstraße zwischen Donau und Adria.
In der tschechischen Partnerstadt Liberec wird im Rahmen der Museumskooperation im Frühjahr die Ausstellung „Barocke Bildwelten“ (21. März bis 1. Juni 2025) gezeigt, erweitert um Grafiken – beides aus dem Bestand der Kunstsammlungen. Im Juli findet außerdem eine große Hinterglas-Ausstellung mit Symposium im japanischen Hamamatsu statt, ebenfalls mit Beständen der Kunstsammlungen.
Die Neue Galerie im Höhmannhaus erhält im Lauf des Frühjahrs eine Neuausrichtung. (pm/pif)
Aktuelle Informationen zu allen Ausstellungen gibt es Online unter: kunstsammlungen-museen.augsburg.de/ausstellungen