Mietek-Pemper-Preis geht an Farida Khalaf
Der Mietek-Pemper-Preis 2024 geht an die irakische Menschenrechtsaktivistin Farida Khalaf. Der Preis für Versöhnung und Völkerverständigung wird von der Universität Augsburg verliehen. Khalaf hat die IS-Versklavung und den Völkermord an Jesidinnen und Jesiden im August 2014 überlebt. Davon erzählt sie eindrücklich in ihrem Buch.
Seit ihrer Flucht ist Farida Khalaf zentraler Teil einer weltweiten Kampagne. Ziel ist es, die Täter für den Völkermord vor Gericht zu stellen. Gleichzeitig will die Initiative weltweit das Bewusstsein für das Geschehene schärfen. Ihr Buch „Das Mädchen, das den IS besiegte: Faridas Geschichte“ bewegt die Menschen, seit es 2016 veröffentlicht wurde.
OB Eva Weber: „Frauenrechte sind Menschenrechte“
„Frauenrechte sind Menschenrechte“, betonte Oberbürgermeisterin Eva Weber im Rahmen der Preisverleihung. „Und doch erleben jeden Tag Frauen auf der ganzen Welt schwerste Verletzungen dieser Rechte. Der Kampf für Frauenrechte ist ein Kampf für Menschenrechte und damit für unsere Demokratie.“
Wissenschaftsminister Markus Blume: „Anwältin der Gerechtigkeit“
Der Bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume bezeichnete Farida Khalaf als „Kämpferin für Menschenrechte, Anwältin der Gerechtigkeit, und großartige Botschafterin des Friedens.“ Mit Charisma und Courage zeige sie, welch riesigen Unterschied das Engagement eines Einzelnen machen kann. „Sie ist Vorbild für uns alle.“
Uni-Präsidentin Sabine Doering-Manteuffel: „Bereitschaft, sich persönlicher Gefahr zu stellen“
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel stellt Khalaf in der Kontext der bisherigen Geehrten: „Alle unsere Preisträgerinnen und Preisträger haben mit Farida Khalaf drei Dinge gemeinsam: Unermüdliches Engagement, unkonventionelles Denken und die Bereitschaft, sich persönlicher Gefahr zu stellen.“
Der Mietek-Pemper-Preis
Der Augsburger Unternehmer Dr. Georg Haindl stiftet den Mietek-Pemper-Preis. Er wird seit 2007 verliehen. Mieczysław „Mietek“ Pemper (1920 - 2011) war Gefangener im KZ Krakau-Płaszów. Gemeinsam mit dem Fabrikkbesitzer Oskar Schindler rettete er 1.100 Jüdinnen und Juden vom dem sicheren Tod im Vernichtungslager Auschwitz. Der Oscar-prämierte Film „Schindlers Liste“ setzte Pemper und Schindler ein Denkmal.
Im Jahr 1958 zog Mietek Pemper nach Augsburg. Seit 2007 ist er Ehrenbürger der Stadt Augsburg, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2011 lebte. (pm/rs)