Neue Ausstellung: „Focus Ukraine“

20.05.2022 15:07 | Pressemitteilungen

Drei Positionen aktueller künstlerischer Fotografie der Ukraine in der Neuen Galerie im Höhmannhaus

Alexander Chekmenev, aus der Serie Donbass, 1994 – 2011. Copyright: Alexander Chekmenev

  • Vernissage am Mittwoch, 25. Mai, 19 Uhr
  • Einladung an alle Interessierten
  • Drei Positionen aktueller künstlerischer Fotografie
  • Dokumentarisch und künstlerisch zugleich
  • Existentielle Bedrohung ebenso wie Armut, Isolation oder soziale Not sichtbar
  • „Aktiver städtischer Beitrag zur Unterstützung“
  • Kooperation mit Stiftung „Peace for Art“
  • Laufzeit: 26. Mai bis 4. September 2022
  • Geöffnet Di-So von 10 bis 17 Uhr
  • Eintritt frei

„Focus Ukraine“, so der Titel einer neuen Ausstellung mit Fotokunst aus der Ukraine, die am kommenden Mittwoch, 25. Mai um 19 Uhr in der Neuen Galerie im Höhmannhaus eröffnet wird. Zur Vernissage mit einer Einführung durch Dr. Thomas Elsen, Kurator der Ausstellung und Leiter des H2 – Zentrum für Gegenwartskunst, sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Ausstellung läuft dann vom 26. Mai bis 4. September, geöffnet ist täglich außer Montag von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit „Peace for Art“, einer Stiftung mit Sitz in Frankreich, welche nach dem Beginn des Krieges gegründet wurde, um Kunstschaffende und Kultur in der Ukraine zu fördern und zu schützen.

 

Dokumentarisch wie künstlerisch brillant zugleich

Im Fokus der Ausstellung stehen drei Positionen aktueller künstlerischer Fotografie aus der Ukraine. Mit klarem, unverstelltem Blick und in großer atmosphärischer Dichte erscheinen die Werke aller drei Beteiligten dokumentarisch wie künstlerisch brillant zugleich. Die existenzielle Bedrohung des durch die kriegerische russische Aggression angegriffenen Landes zeigt sich in ihren Fotografien genauso wie Schilderungen von Armut, Isolation, und sozialer Not. Sämtliche hier gezeigten Fotografien wurden eigens für die Ausstellung neu produziert.

Enninger: „Aktiver städtischer Beitrag zur Unterstützung“

Kulturreferent Jürgen K. Enninger: „Ich freue mich, dass damit über die Kunstsammlungen & Museen ein aktiver städtischer Beitrag zur Unterstützung gegenwärtiger ukrainischer Kultur geleistet wird.“ Dank gelte allen am Projekt Beteiligten, besonders den ‚Peace for Art‘-Gründerinnen Cornélia Schmidmayr und Ivanna Bogdanova-Bertrand, sowie den teilnehmenden Künstlern.

Sergey Melnitchenko

So reflektiert Sergey Melnitchenko (*1991 Mykolayiv) in seinen Werkserien „Young and free?“ und „Young and free“ Verhältnisse zwischenmenschlicher Einsamkeit, Intimität und traumatisch bedrückender Empfindungen, die er in theatralisch inszenierten Bildkompositionen nackter – männlicher – Personen den Betrachtenden als schutzlose Individuen existenziell auf sich selbst zurückgeworfen wie in einem Bühnenraum präsentiert. Neben den realen Bedrohungen des Krieges spielen Fragen nach dem Vorhandensein und den vielfältigen Einschränkungen von Freiheit eine wichtige Rolle in seinem künstlerischen Entwurf, in dem sich u.a. Vereinsamungsprozesse durch das Internet und nicht zuletzt die Folgen der Corona-Pandemie spiegeln.

Viktoria Sorochinski

Demgegenüber zeigen die erzählerischen Porträts von Viktoria Sorochinski (*1979 Mariupol) Menschen in ihren persönlichen Umgebungen, Häusern, Dörfern in der Ukraine. In ihrer Langzeitserie „Lands of no Return“ suchte sie dafür immer wieder Personen in ländlichen Gemeinschaften, meist in der Gegend um Kiew auf. Mit großer menschlicher Nähe ist so ein kontinuierlich in Arbeit begriffenes, sehr persönliches Gesellschaftsbild ihres Landes in starken fotografischen Bildern entstanden.

Alexander Chekmenev

Der in Kiew lebende Alexander Chekmenev (*1969 Luhansk) schließlich ist einer der international renommiertesten ukrainischen Fotografen. Seine Arbeit vereint Prinzipien einer klassisch-dokumentarischen Herangehensweise mit hohem künstlerischen Anspruch. Einen Schwerpunkt seines fotografischen Schaffens bildet seit vielen Jahren der Donbass, die große, durch die russische Aggression aktuell besonders bedrohte Region, in der seit dem 18. Jahrhundert Kohle abgebaut wird. Sensibel und prägnant dokumentiert Chekmenev das karge, mühevolle Leben der Kohlearbeiter und ihrer Familien und widmet sich damit in eindrucksvollen fotografischen Bildern einem zentralen Bereich der Seele seines Landes.