Stadt informiert über neues Konzept zur Suchthilfe und das „Forum St. Johannes“
Mit einer Kooperationsvereinbarung stärkt die Stadt die Suchthilfe mit verschiedenen Konzepten – zum Beispiel mit Anlaufstellen für Betroffene. Die Kapazitäten des bisherigen „beTreffs“ am Helmut-Haller-Platz stoßen an ihre Grenzen, daher wird das Angebot verlegt. Das „Forum St. Johannes“ basiert auf einem vielschichtigen Konzept zur Weiterentwicklung der Lebensqualität in Oberhausen. Ordnungsreferent Frank Pintsch lädt Anwohnende und Interessierte zum Informationsgespräch am Donnerstag, 29. Februar, um 17 Uhr im Gemeindesaal St. Johannes ein. Zusätzlich gibt es eine offene Bürgersprechstunde am Freitag, 1. März auf dem Oberhauser Friedensplatz.
Die Stadt möchte suchtkrankten Menschen noch besser helfen. Die bisherige Anlaufstelle „beTreff“ ist zu klein geworden. Der Stadtrat hat beschlossen, das Aufenthaltsangebot für Menschen in besonderen Lebenslagen vom Helmut-Haller-Platz weg zu verlagern.
Neuer Standort und wesentlicher Baustein für die Suchthilfe ist das Konzept „Forum St. Johannes“ in der evangelischen Kirche St. Johannes am Friedensplatz in Oberhausen mit Pfarrhaus und Gemeindesaal. Darüber möchte Ordnungsreferent Frank Pintsch Anwohnende und Interessierte am Donnerstag, 29. Februar, um 17 Uhr im Gemeindesaal St. Johannes informieren. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die offene Bürgersprechstunde mit Frank Pintsch am Freitag, 1. März, von 11 bis 13 Uhr, auf dem Friedensplatz in Oberhausen zu besuchen.
Warum St. Johannes?
Das Ziel ist, Menschen in besonderen Lebenslagen ein würdiges Angebot mit Aufenthalts- und Behandlungsmöglichkeiten zu geben. St. Johannes ermöglicht das samt medizinischer und sozialer Betreuung mit dazugehöriger Außenanlage. Es soll Arbeitsmöglichkeiten, einen Tagesaufenthalt und eine Notschlafstelle geben. Ordnungsreferent Frank Pintsch sieht das als notwendig: „Das Angebot im jetzigen beTreff wurde gut angenommen. Die Räume sind nun aber viel zu klein und die Öffnungszeiten zu kurz. Das ändern wir jetzt mit einem Angebot, das in jede Richtung Möglichkeiten bietet und bei dem wir auch nachsteuern können“, so Pintsch. „Das Thema Sucht ist mitten in unserer Gesellschaft. Also muss es da auch angegangen werden.“
Das ist das Konzept
Das Konzept „Forum St. Johannes“ ist vielfältig und vereint unterschiedliche Angebote, um die Lebensqualität in Oberhausen weiterzuentwickeln. Zusätzlich zur Hilfe in besonderen Lebenslagen gibt es weitere Aspekte:
Diakoniekirche St. Johannes: St. Johannes als wichtiger Ort in Oberhausen soll als Diakoniekirche erhalten bleiben und mehr Raum für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen bieten.
Lebens- und Aufenthaltsqualität Friedensplatz: Die Stadt will die Aufenthaltsqualität am Friedensplatz gewährleisten und fördern. Zum Beipiel mit einem Nachbarschaftsfest, einer kleinen Friedenstafel und einem Café für alle Bürgerinnen und Bürger. Das belebt den Ort.
Quartiersvernetzung Oberhausen: Das Forum St. Johannes bietet Raum für bereits existierende Formate und Angebote als Kultur- und Bildungsort in Oberhausen. Es laufen schon Gespräche zu Kooperationen.
Das ganze Konzept können Sie hier nachlesen: Konzept „Forum St. Johannes“ (PDF)
Oberbürgermeisterin Eva Weber: große Weiterentwicklung der Suchthilfe in Augsburg
Auch Oberbürgermeisterin Eva Weber sieht es als notwenig an, die Angebote zur Suchthilfe weiter auszubauen. „Wie vielschichtig Suchthilfe ist, zeigt das neue Konzept ‚Forum St. Johannes‘ eindrücklich“, so Weber. „Mit ihm hat die Stadt unter der Federführung von Ordnungsreferent Frank Pintsch und unter Einbeziehung gesundheitlicher wie sozialer Aspekte ein mehrdimensionales Hilfsangebot geschaffen. Es lebt Diakonie als Dienst am Menschen auf der Basis christlicher Nächstenliebe, stellt Raum für Menschen in besonderen Lebenslagen zur Verfügung, öffnet sich auch nach außen hin zur Nachbarschaft und will Kultur- und Begegnungsort für den ganzen Stadtteil Oberhausen sein. Damit gehen wir einen wirklich großen Schritt zur Weiterentwicklung der Suchthilfe in Augsburg.“
Nach dem Vorbild anderer Städte
Träger des künftigen Sucht- und Aufenthaltsangebotes sind die Stadt in einer engen Zusammenarbeit mit der Diakonie und weiteren starken Partnern. Zum „Forum St. Johannes“ gehört auch ein Umfeldmanagement mit Sicherheits- und Reinigungskonzept, Stärkung des Streetworks und eine begleitende Hausleitung als fester Ansprechkontakt. Für das Konzept hat es im Vorfeld einen intensiven Austausch mit Fachleuten gegeben. Vorbild für das Vorgehen ist die Stadt Essen. Dort könne man sehen, dass sich das Angebot positiv auswirkt, so Frank Pintsch: „Dass das Konzept funktionieren kann, zeigen Beispiele aus anderen Städten, wo es zu spürbaren Verbesserungen geführt hat. Für Oberhausen wird es ein gutes Projekt, weil auch der Erhalt des Ortes St. Johannes und der Aufbau eines Cafés am Friedensplatz etwas Positives bewirken wird.“
Suchthilfe in der Stadt
Mit einer Kooperationsvereinbarung mit dem Bezirk Schwaben, der Drogenhilfe Schwaben, den Bezirkskliniken und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) stärkt die Stadt Augsburg die Suchthilfe in der Stadt. Ziel ist, Suchterkrankten besser zu helfen, die Folgen für die Gesellschaft abzumildern und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Träger auszubauen. Die Vereinbarung beinhaltet unter anderem eine Schnelltestkampagne, die personelle Aufstockung im Bereich Streetwork, eine Stärkung der Suchthilfe für junge Menschen in Augsburg und eine wissenschaftliche Begleitung hinsichtlich der kurz- und mittelfristigen Auswirkungen auf das Augsburger Suchthilfesystem durch eine Studie der Bezirkskliniken Schwaben. (pm/lh)