Unterstützungsangebote bei der Integration von Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund
Netzwerktreffen mit Elevator Pitch bei der Agentur für Arbeit.
"Augsburg kann Integration", ist Bürgermeisterin Eva Weber überzeugt. Und damit das so bleibt gibt es zahlreiche Angebote, die Unternehmen bei der Ausbildung, Einstellung und Integration von Mitarbeitern aus anderen Ländern helfen. Beim Netzwerktreffen in der Agentur für Arbeit in Augsburg präsentierten sich acht Institutionen und Unternehmen, die hier etwas zu bieten haben.
Vor rund 80 Gästen gab Eva Weber einen kurzen Abriss über die zahlreichen Möglichkeiten für Unternehmen, ihre Arbeit durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus anderen Kulturhintergründen zu bereichern. Für die Stadt Augsburg ist "Integration eine dauerhafte Aufgabe", so Eva Weber, was auch durch die Vorträge zweier städtischer Vertretungen - der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH und dem Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt - dokumentiert wurde.
Zunächst begrüßte Gastgeber Roland Fürst von der Augsburger Agentur für Arbeit die Teilnehmer des Treffens, bevor sein Kollege Michael Preisendanz die Angebote der Agentur für Arbeitgeber wie für Asylbewerber darstellte. Erste Ansprechpartner für Unternehmer, die Mitarbeiter mit Migrationshintergrund einstellen wollen, sind die Partner aus dem Arbeitgeberservice, die in engem Kontakt mit dem "Asylteam" stehen. "Wir kennen junge Leute bereits in der Schule und in der Berufsschule, so dass wir passgenau Bewerber für bestimmte Stellen nennen können", versprach Preisendanz.
Auch die Handwerkskammer für Schwaben nimmt sich seit vielen Jahren der Arbeitnehmer aus verschiedensten Herkunftsländern an. Mittlerweile kümmern sich sechs Mitarbeiter in der Hwk um die Vermittlung von Handwerkern und Azubis aus dem Ausland an schwäbische Unternehmen. "Die richtigen Schul- und Berufsabschlüsse sind uns besonders wichtig", so Volker Zimmermann von der Hwk. Die Handwerksbetriebe in Augsburg und Schwaben sind nach seiner Aussage ausgesprochen offen für die Ausbildung und Beschäftigung von Flüchtlingen und Migranten. Dies bestätigte auch Josefine Steiger von der IHK Schwaben. Sie betreut seit 2014 das Projekt "Junge Flüchtlinge in Ausbildung", das schon über 60 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz in der Region verschafft hat. "Ohne den Einsatz unserer Mitgliedsunternehmen wäre eine solche Quote nicht möglich", weiß die Leiterin der Ausbildungsabteilung in der IHK.
Das Engagement der Unternehmen wird unterstützt durch vielfältige Aktivitäten der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH. Stefanie Pöschl stellte im Rahmen des Netzwerktreffens die Fachkräftekampagne vor, die unter dem Motto "Fokus Mensch" Mitarbeiter aus regionalen Unternehmen zum Werbeträger für Augsburg und das Umland macht. Für neue Mitarbeiter hat die Regio ein eigenes "Willkommenspaket" aufgelegt, das Unternehmen dort anfordern können. Eine weitere städtische Stelle ist das Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt, für das Dr. Margret Spohn sprach. Sie sieht gesellschaftliche Vielfalt als "Motor für Entwicklung" - dies gilt insbesondere auch für das Arbeitsumfeld, in dem Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen ganz neue Ideen einbringen können. "Rufen Sie uns an, wenn Sie Fragen zu unserem Thema haben", appellierte Dr. Spohn an die Gäste. Als Anlaufstelle vermittelt das Büro gerne die richtigen Auskünfte und Ansprechpartner für Unternehmer.
Zwei davon sind die "InnoVision Concepts UG" und die "Tür an Tür Integrationsprojekte gGmbH": Bei InnoVision werden beispielsweise betriebliche Integrationsmentoren ausgebildet, die sowohl den deutschen als auch den ausländischen Mitarbeitern beim Miteinander helfen. Tülay Ates-Brunner von "Tür an Tür" kann besonders kleinen und mittelständischen Unternehmen bei Fragen rund um das Thema Antworten versprechen. Seit Jahren setzt sich man sich hier für die interkulturelle Öffnung in der Wirtschaft ein.
Dass diese auch eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit ist, weiß Marc Aßheuer von der Firma Randstad. Von den rund 50.000 Mitarbeitern des Unternehmens haben 20 Prozent einen nichtdeutschen Hintergrund. "Durch das Anerkennungsgesetz von 2012 ist es einfacher, Berufsabschlüsse in Deutschland anerkennen zu lassen, was letztlich auch zu einem höheren Nutzen für das beschäftigende Unternehmen führt", so Aßheuer.
Deshalb gelten die Abschlussworte von Eva Weber den Firmen in Augsburg und der Region: "Nehmen Sie die Angebote zur Integration von Mitarbeitern mit verschiedenen kulturellen Hintergründen an! Denn Unternehmer sind umso erfolgreicher, je vielfältiger ihre Mitarbeiter sind." Individuelle Fragen konnten die Gäste des Netzwerktreffens der Wirtschaftsförderung gleich vor Ort klären, denn alle Referenten standen nach den kurzen Vorträgen noch für ausführliche Gespräche in zwangloser Runde zur Verfügung.
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