Die Ausstellung
Die Dauerausstellung im Erinnerungs- und Lernort „Halle 116“ ist die erste, die sich mit der Zeitgeschichte Augsburgs im 20. Jahrhundert befasst.
Die Ausstellung wird in den drei westlichen Schotten der „Halle 116“ auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern gezeigt:
- Schotte 1: Nationalsozialismus in Augsburg
Firmen wie die Messerschmitt AG, MAN, Keller & Knappich oder die Michel-Werke profitierten stark von den Kriegsvorbereitungen. Während das NS-Regime einerseits der „deutschen Volksgemeinschaft“ viele Vorteile bot, wurden etwa Andersdenkende, Jüdinnen und Juden sowie politische Gegner erbarmungslos verfolgt.
- Schotte 2: KZ- und Zwangsarbeit
Hier wird auf die unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen der tausenden zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ebenso eingegangen wie auf die drei Außenlager des KZ Dachau im heutigen Augsburger Stadtgebiet: Die Lager Haunstetten, Pfersee und Michel-Werke. Ausgewählte Biografien von Häftlingen der „Halle 116“ (dem ehemaligen KZ-Außenlager Pfersee) werden in Medienstationen näher beleuchtet.
- Schotte 3: Nachkriegszeit, US-amerikanische Präsenz und Friedensstadt
Anhand zahlreicher Beispiele wird dargestellt, wie die Präsenz „der Amerikaner“ Augsburg in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und städtebaulicher Hinsicht geprägt hat. Entnazifizierung und Demokratisierung sind ebenso Thema wie der Einfluss des „american way of life“ auf die Augsburgerinnen und Augsburger. Ein Epilog zur „Friedensstadt Augsburg“ bietet Besucherinnen und Besuchern Raum, einzelne Themen wie Widerstand, Fake News vs. Propaganda oder Demokratieverständnis an interaktiven Stationen zu vertiefen.
Neben Ausstellungstafeln und -fahnen mit umfangreichem, zum Teil erstmals gezeigtem Foto- und Dokumentenmaterial kommen in der Ausstellung auch Medienstationen und interaktive Module zum Einsatz.
Informationen in Leichter Sprache und in Englisch
Die gesamte Ausstellungsfläche sowie die Inhalte sind barrierefrei zugänglich und für möglichst viele Menschen verständlich gestaltet. Die Texte werden sowohl in Standarddeutsch als auch in Leichter Sprache präsentiert. Eine englische Übersetzung liegt ebenfalls vor und ist zusätzlich über einen QR-Code direkt in der Ausstellung abrufbar.
Für die Gestaltung der Ausstellung wurde in einem Ausschreibungsverfahren im Herbst 2021 das renommierte Büro Bertron/Schwarz/Frey (Ulm/Berlin, www.bertron-schwarz-frey.de) gewonnen, das z. B. für die Zusammenarbeit mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und die Ersteinrichtung der Dokumentationsorte in Hersbruck und Happurg bekannt ist.
Der Erinnerungs- und Lernort wird gefördert von:
Die Ausstellung wurde unterstützt von: