Perlachturm – das Wahrzeichen

Zusammen mit dem Rathaus bildet der Perlachturm das Wahrzeichen der Stadt Augsburg. Doch den Perlach gibt es schon viel länger. Erste Belege gehen bis auf das Jahr 989 n. Chr. zurück. Zuerst als Wachturm erbaut, später als Glockenturm verwendet, mittlerweile Symbol der Stadt. Nach weit über 400 Jahren im heutigen Gewand ist der Perlach sanierungsbedürftig.

Ein Turm mit turbulenter Geschichte

Der Perlachturm ist, zusammen mit dem benachbarten Rathaus, das Wahrzeichen der Stadt. Aber ohne den Perlachturm gäbe es das Rathaus nicht. Denn Stadtbaumeister Elias Holl durfte das alte Rathaus erst abreißen und „sein“ Neues bauen, als der Perlach fertig war.

Über 1000 Jahre Geschichte

Schon im Jahr 989 wurde die erste Version des Perlachturms an seinem heutigen Standort aufgebaut. Zuerst wurde der etwa 30 Meter hohe Turm als Wachturm genutzt. Später wurde im Inneren eine Feuerglocke aufgehängt, mit der man die Bevölkerung vor Gefahren warnen konnte. Im Laufe der Zeit wurde der Perlach auch als Glockenturm der anliegenden Kirche St. Peter genutzt. In dieser Form überdauerte der Turm über 500 Jahre – nahezu im Ursprungszustand. 

Umbauten

Erst im Jahr 1562 kam es zur ersten größeren Umbaumaßnahme, dabei wurde der Perlach auf 63 Meter aufgestock. Kurze Zeit später folgte auch ein Uhrwerk mit Glocke.

In den Jahren 1612 bis 1618 bekam der Perlachturm dann sein heute noch bestehendes Gewand, verliehen durch den Augsburger Stadtbaumeister Elias Holl. Er setzte dem Turm seine so charakteristische Zwiebelhaube auf und erhöhte ihn damit um weitere sieben Meter.

Mehr als ein Glockenturm

Zusammen mit dem Rathaus und dem Augustusbrunnen bildet er den Kern der Stadterneuerung zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Auch noch heute prägt diese architektonische Phase das Stadtbild. Zusammen mit dem UNESCO-Welterbeobjekt Augustusbrunnen bilden die Bauten ein Renaissance-Ensemble von europäischem Rang.

Aktuell geschlossen

Seit 2017 müssen Augsburgerinnen und Augsburger und alle Besucherinnen und Besucher auf den atemberaubenden Blick von der Aussichtsplattform des Perlachturms verzichten, denn die Treppe im Inneren war nicht mehr sicher. 2021 stellte sich bei einem weiteren Gutachten heraus, dass der Turm mitsamt dem Fundament saniert werden muss. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis 2027 andauern. 


Geschichte und G'schichtn zum Perlachturm


Woher kommt der Name „Perlach“?

  • Auf einem Schild im Turm steht, der Name stammt vom Lateinischen „perlego“ (durchlesen). Dies solle daher rühren, dass auf dem Platz vor dem Turm offizielle Verlautbarungen verlesen wurden.
  • Besonders populär ist die Auffassung, der Name komme von den altdeutschen Begriffen „Per“ für Bär und „Lach“ für Fest oder Tanz. Demnach wäre der Vorplatz für im Mittelalter übliche Feste mit Tanzbären genutzt worden. Die Bären seien im damals vergitterten Sockel des Turmes gehalten worden.
  • Eine dritte Theorie besagt, an dieser Stelle habe einst eine Römische Legion eine Schlacht verloren. „perdita legio“ heißt so viel wie „untergegangene Legion“

Keine der drei Theorien ist historisch belegt. Die Namensherkunft bleibt wohl ewig ein Geheimnis.