Tür auf für die Zukunft – Erster Augsburger BNE-Fachtag am 08.10.24 zeigte vielfältige Möglichkeiten für den Kita-Bereich auf

„Wir tragen gemeinsam mit unseren beiden Netzwerkpartnern Marianne Frey und Petra Hetzner hier vor Ort beim BNE-Fachtag die Vision, mit welchen Fragen und Interessen die Kinder das Thema BNE leitet. Und dann geht es darum, noch mehr für die Felder Mathematik, Information, Naturwissenschaften und Technik im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu begeistern. Kinder dabei zu unterstützen, hier Kompetenzen zu erwerben. Um sie auch noch nach vielen Jahren fit zu machen in dieser Welt für die vielen Herausforderungen.“ Die Projektleiterin Ute Krümmel betont in ihrer Moderation des ersten BNE-Fachtages den wichtigen Stellenwert der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für den Kita-Bereich und zeigte damit auch die Relevanz des Themas für die gesamte Gesellschaft und den Bildungsbereich auf. Sie betonte dabei auch, dass sich MINT-Bildung bei der Stiftung Kinder forschen weiter entwickelt habe zu einer MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung.


BNE-Fachtag an einem besonderen Ort: dem Umweltbildungszentrum

Nicolas Liebig ist Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Stadt Augsburg und betreibt Biotoppflege für die 28 % der Naturschutzflächen in Augsburg.

„Das Umweltbildungszentrum sendet mit seiner Architektur eine ganz entscheidende Botschaft: In Augsburg ist gute BNE ein wesentliches Fundament im Transformationsprozess zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Stadtgesellschaft. Dieses Gebäude weist in einem sehr hohen Maß Nachhaltigkeitsaspekte auf. Vier Fachkräfte konzipieren hier BNE.“

BNE finde ich hier täglich durch Veranstaltungen statt. Mit Holz, Lehmstampfe und Solarpanelen auf dem Dacht: Das Gebäude alleine besticht durch seine Materialausstattung und durch seinen Bau als durchgängiges Prinzip aus nachhaltigen Rohstoffen. Das wirkt sich unmittelbar auf die angenehme Aufenthaltsqualität aus.


„Gemeinsam überlegen, mit welchen Formaten und Mitteln wir den Kindern vermitteln, wohin die Reise in die Zukunft geht.“

„Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein brandaktuelles Thema, was uns als Gesellschaft, als Politik und uns auch als Bildungsakteure umtreibt, aber auch beschäftigt, wie wir es im Alltag umsetzen können. Wie wir uns selber befähigen können, selber Handlungskompetenzen erreichen können, aber auch, wie wir es den Wichtigsten, unseren Allerjüngsten, adäquat vermitteln können.“

Martina Wild, Zweite Bürgermeisterin und Referentin für Bildung und Migration regt zum Nachdenken an, welche Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten es für die Zukunftsgestaltung der Kinder braucht. Dabei betont sie auch die hohe Bedeutung der Zusammenarbeit vor Ort, um Kindern gute Bildung zu ermöglichen. „Das schaffen wir gemeinsam mit der Stiftung. Und so können wir für Kinder gute Handlungsmöglichkeiten schaffen.“


Glückwunsch zum 15-jährigen Jubiläum des Netzwerks „Landkreis Augsburg“

Hubert Kraus, stellvertretender Landrat vom Landkreis Augsburg gratuliert herzlich zum 15-jährigen Bestehen des landkreiseigenen Netzwerkes der Stiftung Kinder forschen.

„Herzlichen Dank auch für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land. In der heutigen Zeit ist BNE ein wichtiger Bestandteil der verschiedenen Bereiche: Soziokulturelle, ökologische, wirtschaftliche und soziale Belange müssen wir dabei in den Blick nehmen. Als Landkreis Augsburg ist uns die Bildung für nachhaltige Entwicklung natürlich auch sehr wichtig – heruntergebrochen von den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030.“


Nachhaltigkeit, Partizipation und die Frage mit der Schokolade

Marielle Wille von der Stiftung Kinder forschen bringt bei ihrem Impulsvortrag drei Fragen an das pädagogische Publikum mit und skizziert den Kontext, die Wirkungszusammenhänge und praxisnahe Ansätze, wozu das Individuum beitragen kann. Viele Hände gehen in die Höhe auf die Fragen, wer schon in der Kita Nachhaltigkeitsthemen bearbeite, wer Partizipation umsetze und auch bei der Begriffsdeutung gab es eifriges Kopfnicken. „BNE ist ein Gerechtigkeitskonzept, zwischen den Generationen, nicht auf Kosten von morgen und anderswo. Wenn Sie sich mal überlegen, heute für mich, für jetzt, wenn ich Schokolade esse. Aber heute für mich für später, wenn ich heute Schokolade esse.“ Dann gäbe es verschiedene Überlegungen. „Wenn ich an später denke, dann geht es heute für Andere um später – dann fällt uns das extrem schwer!“ Das 22. Jahrhundert, das würde die nachfolgende Generation noch erleben.

Die sechste Zertifizierung bekommt die städtische Kita Familie-Einstein-Straße erstmalig mit der Plakette der Stiftung Kinder forschen

Die Netzwerkkoordinatorin Marianne Frey vom Netzwerk „Augsburger Forscherkinder“ bedankt sich für das vielfältige Engagement der städtischen Kita Familie-Einstein-Straße rund um frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung. „Eure Kita arbeitet Reggio-orientiert und schon beim Eintritt in Eure Kita wird Forschen, Entdecken und der Umgang mit nachhaltigen Bildungsthemen überall sichtbar. Ein durchgängiges Prinzip in Eurer Kita, das mit viel Herzblut und Kompetenz umgesetzt wird! Dafür meinen allerherzlichsten Dank!“


Vom Philosophieren über Natur bis zum nachhaltigen Konsum in der Kita

Die vier angebotenen Workshops nahmen das Klima, das Wetter, den ressourcenschonenden Kita-Alltag genauso in den Blick wie den nachhaltigen Konsum. Was Natur eigentlich ist, damit beschäftigte sich unter philosophischen Aspekten ein Workshop. Gute Beispiele aus der frühpädagogischen Praxis konnten alle Teilnehmenden einbringen – vieles wird bereits in den Kitas aus Stadt und Land umgesetzt.

Weitere Beispiele guter Kita-Praxis stellten exemplarisch die beiden Kita-Leitungen aus ihrem pädagogischen Alltag vor: Melanie Korutschka von der städtischen Kita Zugspitzstraße und Conny Kraushaar von der Kita Kleine Farm aus Bobingen.

Diverse Marktplatzstände luden zum Inspirieren, Netzwerken und Mitmachen ein.
 

Weitere Impressionen: von den Workshops bis zum Marktplatz



Die drei Partner Netzwerk Augsburger Forscherkinder, Netzwerk Landkreis Augsburg und die Stiftung Kinder forschen haben gemeinsam den Fachtag vorbereitet.

Herzlichen Dank für das breite Engagement aller Beteiligten: dem Umweltbildungszentrum, dem Landkreis Augsburg, den interessierten Kitas, den Trainerinnen und Trainern, den Partnerinnen und Partnern aus der Region an den Marktplatzständen.

Und der Stiftung Kinder forschen für ihre großzügige Unterstützung! Hand in Hand von Stadt und Land – das Motto wurde facettenreich am Fachtag sichtbar.