Und so geht’s weiter: Qualifizierung der pädagogischen Assistenzkräfte

Spielen ist ein wertvoller Entwicklungsbeitrag von Kindern. Aber auch Erwachsenen kann das Rollenspiel bei der Weiterbildung helfen – Teil 3 der Reportage

In der dritten Woche geht es weiter mit dem Thema verschiedene Erziehungsstile.

Nach einer detaillierten Erläuterung von der Psychologin Virginie Puschmann, analysieren die Teilnehmerinnen gemeinsam die positiven und negativen Aspekte von den unterschiedlichen Erziehungsmöglichkeiten.

Ein Rollenspiel soll der Gruppe helfen, sich besser in verschiedene Situationen und die Erziehungspersonen hineinzuversetzen.  Schnell wird deutlich, dass auch Erziehung eine sehr individuelle Sache ist.  Persönlichkeit und Kultur haben oftmals eine prägende Wirkung.  Während bei manchen Eltern Disziplin an erster Stelle steht,  legen andere Familien mehr Wert auf Gemeinsamkeit und andere wiederum auf die Selbstentwicklung ihrer Kinder.

 

Diese Woche geht es vor allem um Individualität und Kreativität bei der Arbeit

Nach zwei intensiven Wochen sind die Teilnehmerinnen in vielerlei Hinsicht schon selbst für die Recherchearbeit und die Präsentationen der neuen Themen zuständig.  Virginie Puschmann ist es wichtig, dass ihre Schülerinnen bei der Arbeit „immer aktiver“ werden.  „Ich war auch sehr beeindruckt,“ erklärt Puschmann.  „Ich bin sehr zufrieden.  Die Referate waren sehr unterschiedlich und alle sehr gelungen.“ 

Themen wie gesunde Ernährung, motorische Entwicklung, verschiedene Gefahrenquellen sowie die Bedeutung von Schlaf und Spiel werden diese Woche von den Teilnehmerinnen vorgetragen. 

Nach der Präsentation eines neuen Themas ist es ihre Arbeit in verschiedenen Gruppen die einzelnen Themen zu besprechen und so die relevanten Bereiche gemeinsam zu analysieren. Teamarbeit gehört also auch tagtäglich zum Arbeitsplan.
 

Der Unterschied zwischen Integration und Inklusion: Eigene Erfahrungen schärfen den Blick für Ausgrenzung hin zu mehr Teilhabe

„Was ist der Unterschied zwischen Integration und Inklusion?“ möchte Virginie Puschmann  anschließend wissen.  Für einen Moment wird es still.  Dann melden sich die ersten Teilnehmerinnen zu Wort.  Demnach sind Inklusionsschulen, Bildungsorte, in denen jeder Schüler gleichberechtigt akzeptiert wird und teilhaben kann – unabhängig von Geschlecht, Religion sowie einer möglichen Störung oder Behinderung.  Ein Rollenspiel mit Simulationsbrillen und  störenden Ohrstöpseln soll den Teilnehmerinnen ein deutlicheres Verständnis von einem Leben mit einer Seh- oder Hörstörung ermöglichen.  Zum Abschluss erzählt eine anwesende Person noch von ihren persönlichen Erfahrungen als Schulbegleitung.  So war es dreieinhalb Jahre ihre Aufgabe, ein Kind mit einer Sinnesstörung bei der Bildung zu unterstützen.  Auch sie berichtet, dass es in solchen Situationen sehr wichtig sei, sich gründlich zu informieren und in diese andere Person und deren Situation hineinversetzen zu können.  „Man hilft, aber so, dass die Kinder immer selbstständiger werden.  Nicht so, dass man sich unersetzlich macht,“ fügt Virginie Puschmann hinzu.
 

Beim Referat zur gesunden Ernährung überrascht eine Kursteilnehmerin mit einem Buffet

Die Vertrautheit und Kooperation in der Gruppe wächst. In Kombination mit dem Referat zum Thema Gesunde Ernährung können die zuhörenden Teilnehmerinnen sich auch an einem vitaminreichen Buffet bedienen. Mit den Worten „Das ist eine wirklich schöne Überraschung,“ bedanken sich die Zuhörerinnen bei der präsentierenden Teilnehmerin.

Auch Sabine Beuters Zufriedenheit ist nicht zu überhören.  „Ich bin sprachlos, wie irre schnell ihr lernt.  Es geht ja nicht bloß darum was ihr lernt, sondern in welchen Formen ihr lernt.“ Ähnlich wie Puschmann, ist Beuter beeindruckt von der Motivation sowie den individuellen und kreativen Stils, die in der Arbeit der einzelnen Teilnehmerinnen deutlich werden.