Internationaler Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ am 25. November
Am 25. November finden weltweit Aktionen gegen Gewalt an Frauen statt. „Orange the World“ ist der Titel der UN-Kampagne. Auch das Augsburger Aktionsbündnis beteiligt sich mit gehissten Fahnen und einer Reihe von Veranstaltungen. Die Signalfarbe Orange sorgt für Aufmerksamkeit.
In Augsburg stehen bereits sechs orangene Bänke mit einem klaren Appell gegen Gewalt an Frauen. Jetzt werden acht weitere im Stadtgebiet aufgestellt. Sie tragen die Aufschrift „Kein Platz für Gewalt an Frauen – Stop Violence!“ Damit machen sie auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam. Ein QR-Code an den Bänken führt zu Informationen über Hilfsangebote und Unterstützung für Betroffene.
Aktion „Kein Platz für Gewalt an Frauen“ am Königsplatz
Die orangene Bank am Königsplatz (Nähe Bahnhofstraße) ist das Zentrum der Aktion „Kein Platz für Gewalt an Frauen“ am Montag, 25. November, um 17 Uhr. Bürgerinnen und Bürger können sich auf die Bank setzen und ein Statement gegen Gewalt an Frauen abgeben. Martina Wild, zweite Bürgermeisterin und Referentin für Bildung und Migration, eröffnet die Aktion. Außerdem wird das Stadtwerke-Gebäude auf dem Königsplatz orange beleuchtet.
Oberbürgermeisterin Eva Weber: Bewusstsein für dieses Thema schärfen
Oberbürgermeisterin Eva Weber betont: „Alle drei Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner, fast jeden dritten Tag wird dabei eine Frau getötet. Das ist die traurige Realität – und es macht deutlich, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für dieses Thema auch in Augsburg immer wieder zu schärfen und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen.“
Heike Krebs, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Augsburg, ergänzt: „Die Zahlen zu Partnerschaftsgewalt haben im Berichtsjahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. In knapp 80 Prozent der Fälle richtete sich die Gewalt gegen Frauen. Es ist und bleibt wichtig, auf dieses Tabuthema aufmerksam zu machen.“
Asylpolitischer Frühschoppen mit Vortrag
Bereits am Sonntag, 24. November, um 11 Uhr lädt der Verein „Tür an Tür“ zusammen mit dem FGM-Netzwerk (Female Genital Mutilation) Augsburg zu einem Asylpolitischen Frühschoppen im Café Tür an Tür ein. Die Autorin und Übersetzerin Fadumo Korn berichtet zum Thema „Weibliche Genitalbeschneidung – Tradition und Fluchtgrund“. Im Anschluss an den Vortrag stehen Fadumo Korn sowie Mitglieder des FGM-Netzwerks, das von der Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg koordiniert wird, für Fragen und Austausch bereit.
Ordnungsreferent Frank Pintsch: „Wollen noch stärkeren Schutz anbieten“
„Es ist der Stadt Augsburg und mir persönlich ein großes Anliegen, dass wir entschieden gegen Gewalt an Frauen vorgehen“, erklärt Ordnungsreferent Frank Pintsch. „Das ist der Grund, warum wir so intensiv an der Umsetzung der Istanbul-Konvention arbeiten. Auch wenn schon einige Schritte in die richtige Richtung gegangen wurden, so bleibt doch noch sehr viel zu tun. Vor allem müssen wir das Netzwerk der Unterstützerinnen und Unterstützer – von der Hilfeeinrichtung, über Informationshinstellen, Ärztinnen und Ärzte bis hin zur Staatsanwaltschaft – ausbauen und noch stärker Schutz, Prävention und Hilfe anbieten. Wir werden Menschen stärken, bei Gewalterfahrung sich Hilfe zu suchen und zu helfen.“
Kino-Sondervorstellung „Morgen ist auch noch ein Tag“
Am Mittwoch, 27. November, um 18 Uhr zeigt die Gleichstellungsstelle zusammen mit dem Büro für Kommunale Prävention sowie dem Frauenhaus Augsburg im Thalia Filmtheater eine Sondervorstellung von „Morgen ist auch noch ein Tag“. Der italienische Film befasst sich unter anderem mit dem Thema häusliche Gewalt. Im Anschluss geben Dr. Rebecca Gulowski (Universität Augsburg, Deutsches Jugendinstitut) und Birgit Reisinger (Frauenhaus) eine fachliche Einordnung. Moderiert wird das Gespräch von Heike Krebs.
Geschlechterspezifische Gewalt geht alle an
Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches und alltägliches Problem. Oft findet sie im häuslichen Umfeld statt, doch auch im öffentlichen Raum erleben und fürchten Frauen, Mädchen und queere Personen psychische, körperliche und sexualisierte Gewalt. Die Formen reichen von sexualisierten Sprüchen und anzüglichen Gesten über Online-Hass bis hin zu Vergewaltigung und Femizid. Jede dritte Frau hat nach Auskunft des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Deutschland mindestens ein Mal in ihrem Leben Gewalt erlebt. (pm/rs)
Mehr Informationen auf den Seiten der GleichstellungsstelleFlyer mit dem kompletten Programm