Stadtumbau „Textilviertel / Herrenbach”

Planungswerkstätten

Bei der Erarbeitung des integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts wurde dem Dialog mit der Bürgerschaft ein hoher Stellenwert eingeräumt. Dabei ginge es nicht nur um Bürgerinformation im klassischen Sinne, sondern um aktive Beteiligung möglichst vieler. Mit dieser Vorgehensweise wurden auch schon bei anderen Projekten, wie der Entwicklung der ehemaligen Kasernenareale im Augsburger Westen, gute Erfahrungen gemacht.

Ziel war es, ein stimmiges Gesamtkonzept zu erarbeiten, um das Besondere, die einzigartigen Qualitäten und Potenziale, die das Textilviertel vorzuweisen hat, wie zum Beispiel die Industriedenkmäler, die Bäche und Kanäle, die kulturellen Einrichtungen, die Nähe zur Innenstadt und zum Lech auszuschöpfen und zur Entfaltung zu bringen. Deshalb wurden die Planungen von Anfang an im Dialog mit Sachverständigen aus der Bürgerschaft erarbeitet. Hierzu fanden in den Jahren 2008 und 2009 insgesamt vier Planungswerkstätten statt, bei denen sich die Bürger intensiv einbringen konnten.

1. Planungswerkstatt am 19. April 2008

Bei der 1. Planungswerkstatt kamen mehr als 80 engagierte Bürgerinnen und Bürger als Vertreter aller gesellschaftlichen Gruppen aus Institutionen, Vereinen, Verbänden, Initiativen, aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik zusammen, um über Probleme und Mängel, aber vor allem über die Chancen und Anknüpfungspunkte im Textilviertel und im Herrenbach zu diskutieren. In einer „Analyse”- und einer „Visions”-Phase wurden die beiden Untersuchungsgebiete nach sechs verschiedenen Themenschwerpunkten bearbeitet – die Ergebnisse aus den beiden Arbeitsphasen wurden in einem Protokoll dokumentiert, sowie jeweils in einer Karte „Probleme / Mängel” und „Potenziale / Anknüpfungspunkte”, die für beide Gebiete als Arbeitshilfe zur Verfügung stand.

2. Planungswerkstatt am 4. Juli 2008

An der 2. Planungswerkstatt Textilviertel / Herrenbach am 4. Juli 2008 in der Herrenbach-Schule haben rund 50 engagierte Bürgerinnen und Bürger mit Vertretern der Stadt Augsburg und der Plangruppe 504 über die künftige Stadtteilentwicklung im Textilviertel und Herrenbach diskutiert.

Anhand einer Präsentation wurden zwei alternative Zukunftsszenarien zur städtebaulichen und landschaftlichen Entwicklung vorgestellt, von denen ein Szenario aus den Wünschen und Ideen der Teilnehmer der ersten Planungswerkstatt entstanden ist.

Danach diskutierten die Teilnehmer in zwei Arbeitsgruppen die vorgestellten Entwicklungsszenarien.

3. Planungswerkstatt am 21. November 2008

Bei der 3. Planungswerkstatt am 21. November 2008 waren rund 60 Bürgerinnen und Bürger anwesend, um über die künftige Stadtteilentwicklung im Textilviertel und Herrenbach zu diskutieren. Hauptthema war der Entwurf des integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts (ISEK).

Außerdem wurde über das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 475 I, „Kammgarnspinnerei”, und über das Ergebnis einer Planerwerkstatt im Zusammenhang mit der Aufstellung dieses Bebauungsplanes informiert.

Darüber hinaus wurde der Stand der vorbereitenden Untersuchungen für das Proviantbachquartier erläutert und über die wichtigsten Ziele und Maßnahmenvorschläge zur Sanierung des Proviantbachviertels informiert.

Danach wurden zwei Arbeitsgruppen gebildet und deren Ergebnisse hinterher gemeinsam diskutiert.

Die Ergebnisse aus der Diskussionsveranstaltung und sind in den Entwurf zum ISEK für das Textilviertel / Herrenbach eingeflossen.

Protokoll
(0,7 MB)

4. Planungswerkstatt am 27. Juni 2009

Bei der vierten Planungswerkstatt am 27. Juni 2009 waren rund 35 Bürgerinnen und Bürger anwesend, um über die künftige Stadtteilentwicklung im Textilviertel und Herrenbach zu diskutieren. Mit dieser Planungswerkstatt kam das informelle Beteiligungsverfahren zum integrierten Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) einem vorläufigen Abschluss. Eine förmliche Beteiligung im Rahmen eines Auslegungsverfahrens folgte jedoch noch.

Es wurde darüber informiert, dass parallel und im Einklang mit der Erarbeitung des ISEK die Planungen im Bereich der ehemaligen Kammgarnspinnerei und des Proviantbachquartiers als so genannte „Module” weiter entwickelt worden sind. Das ISEK solle für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre die Grundlage für die weiteren Planungen und Maßnahmen darstellen.

Es folgte eine Vorstellung des Entwurfs zum neuen Leitbild, der Entwicklungsstrategie und dem Maßnahmenkonzept des ISEK.

Nach den Vorträgen, nutzen die Anwesenden die Möglichkeit, die Entwicklungsstrategie sowie themenbezogenen Maßnahmenblätter zur Vorbereitung der nachfolgenden Diskussion eingehender zu studieren.

Die Diskussion im Plenum startete mit dem Ziel, Schwerpunkte und Vorgaben für einen Ideenwettbewerb zu einem öffentlichkeitswirksamen Stadtteilprofil/-marketing für das Textilviertel und Herrenbach herauszuarbeiten. Die Diskussion konzentriert sich auf die Fragen:

  • Was sind die Hauptbotschaften, die wesentlichen Bausteine und Themen für das Marketingkonzept?
  • Was sind Alleinstellungsmerkmale der Stadtteile Textilviertel und Herrenbach?

Die Ergebnisse aus der Diskussion flossen in den Entwurf zum ISEK und in die Auslobung für den Ideenwettbewerb der Marketing-Agenturen mit ein.