Mehr Sicherheit – mit Abbiege-Assistent
#BitteDanke - mit Abbiegeassistent fahren
- Unternehmen und Behörden leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit, wenn sie bei der Neubestellung von Nutzfahrzeugen darauf achten, dass Abbiege-Assistenten eingebaut werden.
- Auch die Nachrüstung von Abbiege-Assistenten in Nutzfahrzeugen ist möglich.
Wer Fragen hat zur Neubeschaffung/Nachrüstung, kann sich an den Radverkehrsbeauftragten der Stadt Augsburg wenden: János Korda, Telefon 0821 324-7973, E-Mail radverkehr@augsburg.de.
Wer in Augsburg und Umgebung bereits mit Abbiege-Assistent unterwegs ist, kann unter der E-Mail-Adresse kommunikation@augsburg.de kostenlose Bitte-Danke-Aufkleber "Mit Abbiege-Assistent" bestellen und so seine Nutzfahrzeuge und damit sein Unternehmen als fahrrad- und fußgängerfreundlich kennzeichnen.
Was ist ein Abbiege-Assistent: Ein Abbiege-Assistent ist eine technische Einrichtung in Kraftfahrzeugen, die Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger im direkten Umfeld erkennt und den Fahrzeugführer/die Fahrzeugführerin beim Abbiegen warnt.
Deshalb sind Abbiege-Assistenten sinnvoll: Die Unfallforschung der Versicherer (UdV) schätzt, dass etwa ein Drittel der jährlich im Straßenverkehr getöteten Radfahrenden bei Abbiegeunfällen durch rechtsabbiegende Lkw ums Leben kommen. In Deutschland sterben jährlich 30 bis 40 Menschen durch abbiegende Lastkraftwagen. Nach Schätzungen von ADFC und UdV können durch elektronische Lkw-Abbiegeassistenten über 60 Prozent der schweren Unfälle verhindert werden.
So rüstet die Stadt Augsburg nach
Die Stadt Augsburg hat den Einsatz von Abbiege-Assistenten bis Anfang 2019 erfolgreich getestet. Im Fuhrpark des AWS wurden inzwischen alle vorhandenen Müllfahrzeuge und Winterdienst-Großfahrzeuge vollständig nachgerüstet. Auch das Tiefbauamt hat mittlerweile alle nachrüstbaren Großfahrzeuge mit Abbiegeassistent ausgestattet. Ebenso hat das Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen alle Groß-Lkw nachgerüstet. Neufahrzeuge bei AWS, Tiefbauamt und Amt für Grünordnung werden grundsätzlich mit Abbiegeassistent bestellt
So funktioniert der Abbiege-Assistent der Stadt Augsburg
Der Abbiege-Assistent besteht aus einem aus einer 150°-Seitenkamera, einem 7-Zoll-Monitor und einer Steuereinheit. Diese Steuereinheit wertet die Informationen im Kamerabild aus und warnt bei gefährlichen Situationen die Fahrerin oder den Fahrer.
Die Kamera überwacht beim Abbiegevorgang den rechten toten Winkel neben dem Fahrzeug. Das softwarebasierte System erkennt in diesem Bereich als gefährlich definierte Bewegungen und warnt den Fahrer sowohl optisch als auch akustisch. Optisch: Der Überwachungsbereich im Monitor wechselt von grün auf Rot. Akustisch: Gleichzeitig ertönt ein deutlich hörbares Warnsignal. Das System verfügt über eine Anbindung an das Blinker-Signal und aktiviert sich automatisch mit dem Einschalten des rechten Blinkers plus Einschlagwinkel und ist dauerhaft im Geschwindigkeitsbereich von 0-30 km/h aktiv.
Gesetzliche Lage: Nachrüstung freiwillig
Der Einbau von Abbiege-Assistenzsystemen ist aktuell noch freiwillig. Der Abbiege-Assistent soll ab 2024 EU-weit für alle Lkw-Neufahrzeuge verpflichtend werden. Das wurde in Brüssel entschieden und gilt dementsprechend bald EU-weit.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat im Jahr 2018 die sogenannte Aktion Abbiegeassistent (#IchHabDenAssi) gestartet. Bundesweit steht ein jährliches Budget von fünf Millionen Euro zur Verfügung. Die für 2019 veranschlagte Fördersumme war innerhalb von vier Tagen nach Beginn der Aktion aufgebraucht.
Die Nachrüstung der Stadt Augsburg erfolgt auf freiwilliger Basis und wurde nicht durch Bundesmittel gefördert/ist nicht Teil der Aktion.
#BitteDanke – Vorsicht beim Abbiegen
Immer wieder kommt es beim Abbiegen zu Unfällen und gefährlichen Situationen. Deshalb:
- Bitte rechtzeitig vor dem Abbiegen blinken.
- Geschwindigkeit reduzieren und Straßenverkehr im Blick haben.
- Beim Rechtsabbiegen unbedingt auf Radfahrer und Fußgänger achten, diese haben Vorfahrt. Schulterblick nicht vergessen, nur so kann der tote Winkel abgesichert werden.
2020 wurde die StVO geändert: Kraftfahrzeuge wie Busse oder Lastwagen, die über 3,5 Tonnen liegen, müssen ihr Tempo beim Rechtsabbiegen dann auf Schrittgeschwindigkeit (7 bis 11 km/h) drosseln.