Klimatische Bedingungen in Augsburg

Wie unterscheidet sich das Klima in Augsburg von dem in München und Nürnberg? Gibt es charakteristische Unterschiede? 

Augsburg liegt in einer klimatisch interessanten Zone, die durch den Übergang zwischen dem feuchten atlantischen Klima und dem trockenen kontinentalen Klima geprägt ist.  Diese Lage führt zu einem abwechslungsreichen Wettergeschehen mit milden Wintern und gemäßigten Sommern. Die Stadt profitiert von westlichen Winden, die feuchte Luftmassen vom Atlantik heranführen, was zu regelmäßigen Niederschlägen führt. Zudem treten in Augsburg noch Föhneffekte auf, die warme und trockene Luft aus dem Alpenvorland bringen und für klare Sichtverhältnisse sorgen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist der häufige Nebel, besonders im Frühling und Herbst, u.a. bedingt durch die Lage in der Lechebene und an den Gewässern. Diese besonderen klimatischen Bedingungen heben die Stadt von anderen großen bayerischen Städten ab.

So liegt München im Vergleich etwas südlicher und näher an den Alpen. Diese geografische Nähe verstärkt die Föhneffekte, wodurch München häufiger von warmen und trockenen Luftströmungen profitiert. Die Stadt erhält insgesamt mehr Niederschläge als Augsburg, was auf die verstärkte Anhebung der Luftmassen an den Alpen zurückzuführen ist. Die Winter in München sind tendenziell kälter. Nebel tritt in München dagegen seltener auf als in Augsburg, da die Stadt stärker von den Föhneffekten und weniger von Flusstälern beeinflusst wird.

Nürnberg, nördlich von Augsburg gelegen, weist hingegen ein kontinentaleres Klima auf. Die Stadt ist u.a. weniger von den feuchten atlantischen Einflüssen geprägt und erhält daher weniger Niederschläge als Augsburg und München. Föhneffekte kommen in Nürnberg so gut wie nie vor, da die Stadt weiter von den Alpen entfernt liegt. Nebel tritt in Nürnberg ähnlich häufig auf wie in Augsburg, besonders in den Herbst- und Wintermonaten.

Insgesamt zeigt sich, dass Augsburg klimatisch zwischen den Bedingungen von München und Nürnberg liegt. Während München stärker von alpinen Einflüssen und höheren Niederschlägen geprägt ist, weist Nürnberg ein trockeneres und kontinentaleres Klima auf. Augsburg profitiert von seiner Lage im Übergangsbereich und hat ein ausgewogenes Klima mit milden Wintern und gemäßigten Sommern.

Die lokalen Auswirkungen des globalen Klimawandels sind auch in Augsburg ersichtlich. Es zeigt sich eine Tendenz zu steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen und das häufigere Auftreten von Hitzeereignissen.

• Trend zu steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen
• Trend zu mehr Sommertagen (Maximaltemperatur über 25° C)
• Trend zu mehr heißen Tagen (Maximaltemperatur über 30° C)
• Trend zu häufigeren und längeren Hitzewellen (Maximaltemperatur an mind. 3 aufeinanderfolgenden Tagen über 28° C)
• Trend zu weniger Eistagen (Maximaltemperatur unter 0° C)

Als Sommertage werden die Tage bezeichnet, an denen die Maximaltemperatur 25°C oder mehr erreicht. Der Anstieg an Sommertagen ist in Augsburg deutlich erkennbar. Seit 1951 hat sich die Anzahl um durchschnittlich 15 Tage erhöht. Pro Jahrzehnt erleben wir hier eine Zunahme der Sommertage von ca. 2 Tagen.

Heiße Tage sind Tage, an denen die maximale Temperatur 30°C oder mehr erreicht. Seit 1951 gab es in Augsburg einen deutlichen Anstieg der Anzahl der heißen Tage um ca. 5 Tage. Pro Jahrzehnt hat die Anzahl der heißen Tage damit durchschnittlich um fast einen Tag zugenommen.

An Frosttagen beträgt die Minimumtemperatur zeitweise weniger als 0°C. Die Anzahl der Frosttage weist starke Schwankungen auf. Im Gegensatz zur Entwicklung bei Temperatur, Sommertagen und heißen Tagen lässt sich bei den Frosttagen kein Trend feststellen.

Ein Eistag ist ein Tag, an dem das Maximum der Lufttemperatur unter 0°C liegt, d.h. es herrscht den ganzen Tag über durchgehend Frost. Die Häufigkeit von solchen Tagen hat im Zeitraum 1951 bis 2023 in Augsburg stark abgenommen. Dies ist konsistent mit den Erwartungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der zu milderen Wintern und weniger extrem kalten Tagen führt.