Urbane Konfliktbearbeitung
Die Vorstellungen darüber, wie öffentliche Räume gestaltet und genutzt werden sollen, sind genauso vielfältig wie die Mitglieder einer jeden Stadtgesellschaft.
Ziel der Urbanen Konfliktbearbeitung ist, die friedliche Austragung von Konflikten im öffentlichen Raum zu ermöglichen und Sicherheitsempfinden von Nachbarschaften zu stärken.
Damit dies gelingt, moderiert die Urbane Konfliktbearbeitung ein Netzwerk bestehend aus Expertinnen und Experten für den öffentlichen Raum. Mit Analysen und unter Beteiligung der Stadtgesellschaft werden Lösungsansätze und Konzepte für Konflikte im öffentlichen Raum entwickelt.
Wozu dient die Urbane Konfliktbearbeitung?
Sicherheit spielt eine zentrale Rolle für die städtische Lebensqualität. Nur öffentliche Orte, die sicher betretbar und erlebbar sind, können in all ihren Facetten genutzt werden.
Öffentliche Räume spielen eine wichtige gesellschaftliche Rolle, da sie als Kristallisationsorte für Nutzungsmöglichkeiten vielfältiges Potenzial haben. So sind sie nicht nur Lernorte und Bühne für Lebensstile, sondern auch Räume der Begegnung für alle gesellschaftlichen Gruppen und Generationen. Vor dem Hintergrund sich verdichtender und fragmentierender städtischer Räume, die zusehends von Mobilität, Verregelung und Konsum geprägt sind, erscheint es notwendig bedarfsgerechte Nutzungsmöglichkeiten von öffentlichen Orten in den Blick zu nehmen.
Die Urbane Konfliktbearbeitung (UK) Augsburg zielt daher darauf ab, das Leben im öffentlichen Raum im Rahmen von Stadtteilnetzwerken hinsichtlich ihrer Möglichkeiten und Herausforderungen fortwährend zu beobachten und geeignete Maßnahmen frühzeitig zu entwickeln. Dabei gilt der Grundsatz, dass alle Mitglieder der Stadtgesellschaft den öffentlichen Raum nach ihren Bedürfnissen nutzen können sollten. Keine Gruppe oder Individuum sollte in ihrer Nutzung durch eine andere Gruppe oder ein Individuum eingeschränkt oder gar daran gehindert werden.
Indem öffentliche Orte als Möglichkeits- und Aktionsräume für alle gesellschaftlichen Gruppen anerkannt und gefördert werden, soll ein identitätsstiftendes und verbindendes Potenzial aktiviert werden. Zusammenhalt und sozialräumliche Verantwortung gestalten Nachbarschaften erwiesenermaßen widerstandfähiger gegenüber Risikofaktoren (wie bspw. Kriminalität). Daher wählt die UK die beschriebene Herangehensweise, um Sicherheit und Lebensqualität in Augsburg sicher zu stellen und fortwährend zu fördern.
Wie arbeitet die Urbane Konfliktbearbeitung?
Die Handlungsansätze der Urbanen Konfliktbearbeitung (UK) beruhen auf drei zentralen Instrumenten der sozialräumlichen Präventionspraxis und werden federführend in den Interventionsgruppen ausgeführt.
Die Instrumente sind:
- sozialraumgestützte Konfliktanalyse und -bearbeitung
- sozialräumliches Monitoring
- sozialräumliche Präventionsförderung und -unterstützung
Wenn es zu einem Konflikt im öffentlichen Raum kommt, werden Einschätzungen und Bedürfnisse aller Konfliktparteien eingeholt und in den Interventionsgruppen analysiert. Aus den gesammelten Informationen und unter Berücksichtigung der Konfliktkonstellation, werden dann mit den Konfliktparteien und Mitgliedern der Interventionsgruppe Lösungsansätze entwickelt und ausgehandelt.
Das sozialräumliche Monitoring bildet eine Grundvoraussetzung für die Prävention von Konflikten im öffentlichen Raum. Hierbei werden durch die stetige Situationsanalyse von informellen und formellen Treffpunkten im öffentlichen Raum Konflikte frühzeitig erkannt bzw. können präventive Maßnahmen ergriffen werden, um Konfliktsituationen vorzubeugen.
Darüber hinaus unterstützt und fördert die Urbane Konfliktbearbeitung sozialräumliche Projekte und ehrenamtliches Engagement, die auf Aspekte der sozialräumlichen Resilienz (bspw. Zusammenhalt) hinwirken. So sollen die Stadtteile gestärkt und Konflikte vorgebeugt bzw. friedliche Konfliktregelungen gefunden werden. Hauptanknüpfungspunkt hierfür sind die etablierten Präventionstionsgruppen, in denen Sozialraumexpertinnen und -experten Synergieeffekte für stadtteilstärkende Projekte nutzen.
Büro für Kommunale Prävention (BKP)
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