Reese-Kaserne
Die Reese-Kaserne wurde nach dem 2. Weltkrieg aus drei Wehrmachtskasernen zusammengeführt und durch die amerikanischen Streitkräfte 50 Jahre lang genutzt. In den Jahren 1995 bis 1998 erfolgte eine schrittweise Rückgabe des ca. 42 Hektar großen Areals an die heutige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Damit wurde eine Zeitenwende für das ehemals militärisch genutzte Gebiet eingeleitet. 2006 kaufte die Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung (AGS) als Treuhänderin der Stadt Augsburg das Gelände. Die Weichen für die Zukunft der Reese-Kaserne wurden daraufhin im Rahmen einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme in einem umfangreichen Planungsprozess gestellt.
Von 1995 bis zum Jahr 2005 fand eine Zwischennutzung durch gewerbliche Betriebe und Dienstleistungsbetriebe statt. Zudem entwickelte sich eine kulturelle Szene, der sogenannten „Kulturpark West”. Seit Mitte 2019 zieht der „Kulturpark West” von den Gebäuden an der Sommestraße schrittweise auf das Gaswerkareal in Oberhausen um. Bis Herbst 2022 soll der Umzug abgeschlossen sein und damit die kulturelle Zwischennutzung enden. Für die neue Nutzung dieses östlichen Teilbereichs der Reese-Kaserne wurde im Mai 2021 ein Wettbewerb ausgelobt. In der Preisgerichtssitzung am 21. September 2021 wurden zwei Preisträger und drei gleichrangige Anerkennungen gekürt.
Dauerhafte Nutzungen bestehen bereits für den Komplex der ehemaligen High-School nach Umbauten zum „Schwäbischen Förderzentrum für Hörgeschädigte”, für das alte Kasino an der Sommestraße durch das Kulturhaus Abraxas sowie für das frühere „Guesthouse” an der Reinöhlstraße, das von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Verwaltungsgebäude genutzt wird.
Im Südosten des ehemaligen Kasernengeländes nahm 2015 die Hermann-Schmid-Akademie (HSA) in einem neuen Gebäude den Schulbetrieb auf. Im Jahr 2020 ging die Schule in eine neue Trägerschaft über. Auch dieses Gelände soll mit Hilfe eines Wettbewerbs neu strukturiert werden.
Südlich davon entsteht momentan ein neues Verwaltungs- sowie Werkstattgebäude der Wohnbaugruppe Augsburg | Leben.
In den insgesamt 7 Hektar großen Neubaugebieten wurden in den letzten Jahren Mehrfamilien- sowie Einzel-, Reihen-, und Doppelhäuser gebaut. Im nördlichen Bereich der ehemaligen Reese-Kaserne entstand zudem ein Nahversorgungszentrum.
Der ca. 16 Hektar großen Reeseparks wurde in seinen zentralen Bereichen mit dem etwa 700 Meter langen zentralen Wegeband und eingebundenen Pflanzflächen, einem Rodelhügel und zwei Spielplätzen 2019 fertig gestellt und bietet den Kriegshaber Bürgern großzügige Spiel-, Sport- und Erholungsflächen.
Foto: Eckhart Matthäus Fotografie