Fair im Verkehr – das ist Augsburg wichtig

Für ein besseres und sicheres Miteinander im Straßenverkehr. Über 740 Augsburgerinnen und Augsburger haben 2019 ihre Ideen und Wünsche mit uns geteilt. Vielen Dank!

Die Ergebnisse in Kürze 

  • Unabhängig davon, mit welchem Verkehrsmittel jemand unterwegs ist – alle können zu einem besseren Miteinander beitragen. Durchweg von allen gefordert wurde vor allem mehr gegenseitige Rücksicht und dass Verkehrsregeln befolgt werden.
  • In einer multimobilen, wachsenden Stadt wird das faire Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden immer wichtiger, vor allem dort, wo nur begrenzter Raum zur Verfügung steht.
  • Die Planung und Umsetzung infrastruktureller, straßenverkehrsrechtlicher und -technischer Maßnahmen tragen langfristig zu einem guten und sicheren Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden bei.

56,4 Prozent der Teilnehmenden gaben an, hauptsächlich mit dem Verkehrsmittel „Fahrrad“ in Augsburg unterwegs zu. Im Schnitt waren die Teilnehmenden 40 Jahre alt und kommen aus allen Stadtteilen.

Die Umfrage ist nicht repräsentativ. Die Ergebnisse dienen trotzdem als wichtige Basis für die weitere Kampagnen-Planung, da besonderer Fokus auf dem Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmenden liegt und die Bitten aller Gruppen berücksichtigt werden können. 


>>> Die Umfrage-Ergebnisse wurden in einem PDF zusammengefasst. Sie sind wichtig für die Planung weiterer Kampagnen-Inhalte und -Maßnahmen <<<


TOP-5-Bitten an Autofahrende

Abstand ist wichtig. In jeder Beziehung. Wenn Autofahrer einen Radler überholen, muss ein Seitenabstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden. Und auch nach vorne gilt: Abstand halten.

Autofahrer wünschen sich von Autofahrern übrigens mehr Gelassenheit und Freundlichkeit. 

TOP-5-Bitten an Radfahrende

Radfahrer wünschen sich von Radfahrern übrigens am häufigsten mehr Rücksicht.

TOP-5-Bitten an Fußgängerinnen und Fußgänger

Was sich Fußgänger von Fußgängern wünschen: einfach mehr Rücksicht.

TOP-5-Bitten an Straßenbahnfahrerinnen und Busfahrer

Übrigens: Das Fahrpersonal des ÖPNV wurde so viel gelobt wie keine andere Gruppe. Insgesamt 103-Mal gab es freundliche Worte.



Unfaire Situationen und Stellen, Ideen

In der Umfrage wurde deutlich: Alle Verkehrsteilnehmenden, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind, können durch ihr eigenes Verhalten zu einem fairen Miteinander beitragen.

Neben respektlosem und verkehrswidrigem Verhalten anderer verursachen auch andere Situationen und konkrete Stellen in Augsburg ein unsicheres und unfaires Gefühl.

Die formulierten Ideen für ein besseres und sicheres Miteinander zeigen, dass – neben gegenseitiger Rücksichtnahme und dem Befolgen von Verkehrsregeln – auch infrastrukturelle, verkehrstechnische und verkehrsrechtliche Maßnahmen wichtig sind.



Wer hat teilgenommen?

Von 6. Juli bis 8. August 2019 waren alle Augsburgs Bürgerinnen und Bürger gefragt. Mit welchem Verkehrsmittel sind sie hauptsächlich im Stadtgebiet unterwegs? Was sind ihre Bitten an die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmenden? In welchen Situationen/an welchen Stellen fühlen sich Augsburgerinnen und Augsburger unfair behandelt oder unsicher? Und welche Ideen und Wünsche für ein besseres und sicheres Miteinander im Straßenverkehr gibt es? 

Insgesamt haben 741 Personen an der Umfrage teilgenommen. VIELEN DANK AN ALLE, DIE MITGEMACHT HABEN!

Viele Radfahrer unter den Teilnehmern

56,4 Prozent der Teilnehmenden gaben an, hauptsächlich mit dem Verkehrsmittel „Fahrrad“ in Augsburg unterwegs zu sein. Mehr als 17 Prozent nutzen als Hauptverkehrsmittel im Stadtverkehr das Auto.

Verglichen mit dem 2015 erhobenen Modal Split der Augsburger Wohnbevölkerung (Anteil der Wege nach Hauptverkehrsmittel) haben deutlich mehr Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer an der Umfrage teilgenommen. Das könnte verschiedene Gründe haben: Denkbar wären u.a. die Laufzeit der Umfrage (Start Radlwoche/Fahrradsaison), die gewählten Bewerbungsformen (Radlwoche-Programmheft), das große Interesse am Thema Fair-im-Verkehr-Kampagne unter Radfahrenden, und – unter Umständen – zum Teil auch das Alter der Vergleichsdaten (Modal Split 2015 erhoben).

Im Schnitt 40 Jahre alt

Die Angabe von personenbezogenen Daten war freiwillig. Teilnehmende konnten am Ende der Umfrage Auskunft über Alter und Stadtteil bzw. Wohnort geben. Das Geschlecht wurde nicht abgefragt. 82,1 Prozent der Teilnehmenden haben ihr Alter angegeben. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug 40 Jahre.

Vergleich: Das Durchschnittsalter der gesamten Augsburger Bevölkerung liegt bei 42 Jahren (Quelle: Statistisches Jahrbuch 2017). Damit lag das Durchschnittsalter der Teilnehmenden leicht unter dem Gesamt-Altersdurchschnitt in Augsburg, vergleichsweise haben wenig unter 18-Jährige teilgenommen.

Die festgestellte Altersverteilung und die vergleichsweise weniger vertretenen Über-60-Jährigen könnten u.a. an den gewählten Bewerbungsformen liegen. Zudem stand die Umfrage nur online zur Verfügung.
Warum nur wenige Unter-18-Jährige vertreten sein könnten: Kinder sind nicht eigenständig im Verkehr unterwegs. Das Interesse am Thema Fair im Verkehr entsteht oder wächst vermutlich erst mit der selbstständigen Wahl des Verkehrsmittels ab 16 bzw. 18 Jahren.

Mit Blick auf die Altersverteilung und die Stadtteilverteilung und das hauptsächlich verwendete Verkehrsmittel ist die Umfrage nicht repräsentativ. Die Ergebnisse können trotzdem als wichtige Basis für die weitere Kampagnen-Planung dienen, da besonderer Fokus auf dem Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmenden liegt und die Bitten aller Gruppen berücksichtigt werden. 

Aus verschiedenen Stadtteilen

79,5 Prozent der Teilnehmenden haben ihren Wohnort angegeben. Über 72,1 Prozent der Teilnehmenden gaben an, in einem Augsburger Planungsraum/Stadtviertel zu wohnen.

Vergleichsweise haben viele Augsburgerinnen und Augsburger aus dem Planungsraum Innenstadt und aus dem Planungsraum Pfersee teilgenommen. Einwohnerinnen und Einwohner aus Bärenkeller, Lechhausen, Oberhausen und dem Univiertel sind in der Umfrage, verglichen mit der gesamtstädtischen Verteilung, dagegen weniger stark vertreten.

Dies könnte u.a. an der verstärkten Bewerbung im Ballungsraum Innenstadt liegen (Postkarten in Kneipen und Cafés). Oder auch daran, dass im Innenstadt-Raum viele unterschiedliche Verkehrsteilnehmende auf engem Raum unterwegs sind, weshalb das Thema Fair im Verkehr für die Bürgerinnen und Bürger hier besonders von Interesse ist.