Reggio-Bildungsansatz – inspiriert von der Perspektive der Kinder

Einige unserer städtischen Kitas sind inspiriert vom Reggio-Bildungsansatz. Die „Vereinigung zur Förderung von Reggio-Pädagogik e.V. in Deutschland“ prüft regelmäßig verschiedene Einrichtungen und verleiht ihnen eine Anerkennung, wenn alle Kriterien erfüllt wurden. So wurde im Sommer 2022 auch unser Hort Obere Jakobermauer zertifiziert. Doch was bedeutet der Reggio-Bildungsansatz eigentlich?

„Nichts ist im Verstand, was vorher nicht in den Sinnen war.“ – John Locke/Aristoteles

Ihren Ursprung hat der Reggio-Bildungsansatz aus der italienischen Stadt Reggio nell’Emilia. Dort beschäftigt sich die gesamte Stadt mit dieser Philosophie. Dabei arbeitet das pädagogische Personal mit den Stärken der Kinder.

Kinder entfalten sich individuell nach ihren Möglichkeiten. Dabei lernen sie in Projekten, die ihre unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten fördern. Die Wertschätzung durch die jeweiligen pädagogischen Fachkräfte und eine regelmäßige Dokumentation der pädagogischen Arbeit sowie der kindliche Entwicklungsverlauf sind hierbei essenziell.


„Reggio inspiriert“ bedeutet also, sich mit den folgenden Themen auseinanderzusetzen:


>> Bild vom Kind - Kind als Ko-Konstrukteur

Kinder werden ermutigt, ihre individuelle Meinung zu äußern. Erwachsene zeigen Interesse an der Meinung des Kindes und wertschätzen diese, um die Entwicklung des Selbstvertrauens zu fördern.


>> Raum als „dritter Erzieher“

Kinder müssen sich im Raum wohlfühlen. Er soll Geborgenheit ausstrahlen und gleichzeitig Anregungen und Herausforderungen bieten.


>> „Das Kind hat 100 Sprachen“

100 Sprachen, um die Welt zu entdecken – ganz nach dem Motto des italienischen Gedichts „100 Sprachen“ von Loris Malaguzzi.


>> Lernen in Projekten

In der Projektarbeit setzt sich das Kind aktiv mit sicher, seiner gegenständlichen und sozialen Umwelt auseinander.


>> Dokumentation

Für die Reflexion und die weitergehende Forschung ist die Dokumentation sehr wichtig. Somit können Lernwege und Lernerfolge festgehalten und sichtbar gemacht werden.


>> Das Selbstverständnis des pädagogischen Personals

Die Bildung und Erziehung des Kindes ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Gemeinsam mit den Familien, die als Experten ihrer Kinder gesehen werden, begleitet das pädagogische Personal mit viel Empathie die Entwicklung des Kindes.