Gesamtsanierung der FOS/BOS/RWS

Das Schulzentrum der FOS/BOS/RWS (beheimatet die Staatliche Fachober- und Berufsoberschule und die kommunale Reischlesche Wirtschaftsschule) wird in den kommenden Jahren einer umfangreichen Gesamtsanierung unterzogen.


Auf Grund von massiven Problemen der Bausubstanz wird der größte Schulkomplex Augsburgs, die FOS/BOS/RWS generalsaniert. Ein entsprechendes Sanierungskonzept wurde vom baubetreuenden Hochbauamt entwickelt. Auslöser hierfür sind die mannigfaltigen Mängel des Gebäudes, die sich in Bausubstanz, technischer Ausstattung und innerer Organisation klar abzeichnen und durch Schadstoffbelastungen zusätzlich erschwert werden.

Interimsschule bereits erreichtet

Um den Schulbetrieb auch während der Zeit der Baumaßnahmen zu gewährleisten, wurde bereits eine Interimsschule mit Containern errichtet. 48 Klassenzimmer, Fachräume, Aufenthaltsbereiche, sowie Büros und sanitäre Einrichtungen wurden aufgebaut. Mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 ist die RWS in die Ersatzklassenzimmer eingezogen. „Im nächsten Schritt wird der Bauabschnitt der freigeräumten RWS für die Sanierung vorbereitet und vom Rest des Schulbaukörpers mit einer Pufferzone abgetrennt. Außerdem wird das Baugerüst montiert, um mit der Fassadensanierung beginnen zu können“, erklärt Baureferent Gerd Merkle die anstehenden Arbeiten

Hintergrund:

Das Nutzungskonzept der FOS/BOS/RWS sah für die Zukunft eine Unterbringung von mehr als 90% des optimalen Raumprogramms im umgestalteten Baukörper vor. Dieser Anteil konnte in weiteren Planungsschritten nochmals erhöht werden. Dazu wurde die festgelegte Abfolge und Anordnung von Räumen vertieft zwischen Nutzern und Planern abgestimmt. Die Alltagstauglichkeit wurde bis ins Detail geprüft, was sich in diversen Verbesserungen des ursprünglichen Konzepts niederschlug. Offensichtlichste Änderungen sind im Erdgeschoss zu finden und betreffen die beiden Verwaltungseinheiten von FOS/BOS und RWS, sowie die Mensa und einen größeren Bereich der FOS im Anschluss an den Vierer-Block.

Die Wegeführung in den Verwaltungsbereichen wurde optimiert, was sich in günstigeren Raumzuschnitten und insgesamt mehr Nutzfläche in den Räumen niederschlug. Der Umfang der zukünftigen Mensa wurde auf eine Frischküche ausgelegt und genügt damit auch höchsten Ansprüchen an frisch vor Ort zubereitete Speisen. Während sich die Mensa im Konzept noch sehr stark am Bestand als Erfahrungsgröße orientierte und dadurch aus zwei durch einen Flur getrennten Bereichen bestand, wurde hieraus ein zusammenhängendes Nutzungskonzept entwickelt. Die Flurzone wurde aus diesem Bereich verlegt, um Kreuzungsverkehr zu vermeiden, was zu leichter beherrschbaren hygienischen Anforderungen als auch zu mehr Ruhe bei der Speiseneinnahme führt.

Zusätzlich kann die neu gestaltete Anlieferung der Küche auch unabhängig vom sensiblen Küchenbereich genutzt werden, um zum Beispiel bei Abendveranstaltungen im Mensabereich ein externes Catering anbieten zu können. Die Anlieferung erfolgt nicht mehr wie aktuell vom Haupteingang aus mit Verbringung quer durch das Gebäude, sondern dezentral an einem eigenen Eingang im Hof der FOS. Hierzu hat die Bauverwaltung auch das Außengelände einer Umplanung unterzogen, um im Sinne der Sicherheit Anlieferungsverkehr und Schülerströme voneinander trennen zu können. Diese neu gestaltete Anlieferung ist zudem erforderlich, um Material- und Postsendungen sowie den Handwerkerverkehr verkehrssicher und unabhängig von den fußläufigen Aufenthalts- und Verkehrsflächen auf das Gelände zu bringen. Auch der ruhende Verkehr in den von hunderten Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Besuchern benutzten Eingangsachsen wird durch Optimierung des Parkplatzes vom Schulgelände entfernt.

Natürliche Belichtung in allen Räumen

Zwischen der Verwaltung der FOS und dem multifunktionalen Unterrichtsbereich, bekannt als Vierer-Block, ist eine Spange mit Büronutzungen situiert. Gegenüber dem ersten Konzept wurden die Raumzuschnitte so angepasst und die Raumtiefen verkürzt, dass sich eine bessere natürliche Belichtung in allen Räumen ergibt. Dazu wurde auch der Innenhof in die Belichtung von Räumen miteinbezogen. In Kombination mit einer Umgestaltung der großzügig bemessenen Flure entstanden flächenoptimierte Büros mit durchgängig guter natürlicher Belichtung.

Gleichzeitig ergaben sich Synergieeffekte an anderen Räumen, sodass zum Beispiel die Lehrpersonalbücherei an Raum gewinnen konnte, ohne dass diese Flächen zu Lasten von Büros gingen. Das bereits skizzierte Konzept, Flurzonen in der Größe von teilweise mehr als zwei Klassenzimmern zu tatsächlichen Klassenzimmern umzuformen, wurde weiterverfolgt. Die Flure bleiben weiterhin großzügig, nur werden jetzt die auch heute schon zur Unterrichtsdifferenzierung genutzten Flächen zu echten Klassenzimmern umfunktioniert, was einen positiven Effekt auf das Lernen an diesen Orten haben wird.

Bildergalerie Interimsschule mit Containern

Zeitraffervideo des Aufbaus der Interimsschule

   

Daten & Fakten

Baubeginn: 2022
Fertigstellung: vrs. 2028
Anzahl der Schülerinnen und Schüler: ca. 1585
Gesamtinvestition (Stand: 10/2024): ca. 134,5 Mio. Euro